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Messung maschineller¨Ubersetzbarkeit von ... - Parallele Systeme

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6. Zusammenführung der Kriterien in<br />

einem Index<br />

In den folgenden Abschnitten wird auf Grundlage der vorangegangenen Analyse ein Index<br />

erstellt, der die Übersetzbarkeit eines Textes anzeigt. Zudem wird der Index anhand <strong>von</strong><br />

Beispielen aus den für die Analysen aufgestellten Textkopora überprüft.<br />

6.1. Erstellung des Übersetzbarkeitsindexes<br />

Nach der Untersuchung der Fehlerrelevanz der einzelnen Textmerkmale im vorigen Abschnitt<br />

bleiben <strong>von</strong> den neun ursprünglich ausgewählten noch insgesamt sieben Textmerkmale<br />

übrig, deren Auftreten die Übersetzungsqualität mindert. Aufsteigend aufgezählt<br />

<strong>von</strong> dem Merkmal mit der geringsten Verschlechterung aus sind dies (ohne Satzlänge):<br />

Relativsätze (statt Nebensätzen im Allgemeinen), abgetrennte Kompositionsglieder (statt<br />

Ellipsen im Allgemeinen), Verbklammern, Inversionen der Wortstellung, Mehrdeutigkeiten<br />

und Nominalklammern. Die Satzlänge ist zwar auch maßgeblich für die Fehlerzahl<br />

verantwortlich, lässt sich allerdings nicht in den Kanon der anderen Merkmale einreihen,<br />

weil dieses Merkmal jeden Satz zwingend begleitet und nicht entfernbar ist.<br />

Um die Zielsetzungen der Arbeit zu erfüllen, müssen zwei Maßzahlen angegeben werden:<br />

• die Übersetzbarkeit eines einzelnen Satzes und<br />

• die aggregierte Übersetzbarkeit eines ganzen Textes mit beliebig vielen Sätzen.<br />

Eine zentrale Frage dabei ist, wie der Index aussehen soll. Der Logos Translatability Index<br />

etwa setzt für die Übersetzbarkeit einen Maximalwert <strong>von</strong> sieben Punkten an und zieht<br />

dann je nach Textbeschaffenheit Punkte ab [Gda94]. Neben der Willkür dieser Festsetzung<br />

ist auch der gewählte Ausgangswert des Indexes <strong>von</strong> sieben Punkten nicht ohne Hintergrundwissen<br />

nachzuvollziehen. Hingegen ist der <strong>von</strong> Translatability Checker [JU01] und<br />

Translation Confidence Index [Ber99] benutzte Ausgangswert <strong>von</strong> 100 Punkten immer<br />

noch willkürlich, aber wesentlich einprägsamer, weil er einfach als Prozentwert gedeutet<br />

werden kann. Und je mehr negative Faktoren zusammenkommen, desto geringer wird der<br />

Wert.<br />

Ein Problem bei einer derartigen Vorgehensweise, die <strong>von</strong> einem Ausgangswert aus abnehmende<br />

Werte vergibt, ist aber, dass irgendwann 0 erreicht werden kann und negative<br />

Übersetzbarkeitsindizes wenig Sinn ergeben. Und kann man überhaupt sagen, dass ein<br />

Satz eine Übersetzbarkeit <strong>von</strong> 0 hat? Wie vergleicht man einen solchen Satz sinnvoll mit<br />

einem, der noch viel mehr abträgliche Merkmale aufweist, dem man aber dennoch keine<br />

geringere Übersetzbarkeit zuschreiben kann?<br />

Es scheint daher wesentlich hilfreicher, einen Index zu benutzen, der bei 0 beginnt und<br />

dann unbeschränkt Strafpunkte hinzufügen kann. Je höher dann der Wert dieses Indexes,<br />

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