Messung maschineller¨Ubersetzbarkeit von ... - Parallele Systeme
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5.4. Vergleich der eingesetzten Übersetzungsprogramme<br />
Es wäre also falsch, pauschal Bonuspunkte zu verteilen, sobald irgendein Nominalkompositum<br />
auftaucht, zumal sich der Textkorpus auf überdurchschnittlich lange Komposita<br />
konzentrierte. Und drittens muss der geschriebene Text immer noch für die Menschen<br />
verständlich sein, die ihn lesen sollen. Selbst wenn es Übersetzungsprogrammen leichter<br />
fällt, Wörter mit 30 Zeichen und mehr ins Englische zu übersetzen, fällt es sowohl Autoren<br />
als auch Lesern mit Sicherheit bei steigender Wortlänge schwerer, Wörtern Sinn und<br />
Bedeutung zuzuordnen.<br />
Aus diesen Erwägungen heraus wird auf die Übernahme dieses Textmerkmals in den<br />
Übersetzbarkeitsindex in dieser Arbeit verzichtet.<br />
Inversion der Wortstellung<br />
Das Ergebnis der Untersuchung <strong>von</strong> Inversionen der deutschen Standardwortstellungen<br />
zeigte eine deutliche Abnahme der Fehlerzahl, wenn man auf Inversionen verzichtet. Insgesamt<br />
84 der 200 Übersetzungen ohne Inversionen wiesen Veränderungen der Fehlerzahlen<br />
auf, wobei die Summe insgesamt n = 130 Fehler betrug. Auf die Sätze, deren Fehlerzahl<br />
in der Übersetzung sich verringerte, entfielen da<strong>von</strong> k = 104 Fehler, die nun weniger<br />
gemessen wurden.<br />
Somit lieferte die Verteilungsfunktion das höchstsignifikante Ergebnis P (X ≥ 104) ≈<br />
0, 00000. Die Wahrscheinlichkeit, bei n = 130 Fehlerzahländerungen mindestens k = 104<br />
Fehlerzahlzunahmen zu finden, ist praktisch null. Zweifelsohne verringert der Verzicht auf<br />
Inversionen also die Übersetzungsschwierigkeiten, so dass dieses Textmerkmal ebenfalls<br />
in den Index aufzunehmen ist.<br />
5.4. Vergleich der eingesetzten Übersetzungsprogramme<br />
Während der Korrektur der jeweils mit Babel Fish und Personal Translator 2006 vorgenommenen<br />
Übersetzungen fielen im direkten Vergleich beider Programme im wesentlichen<br />
zwei Punkte auf, die hier erwähnt werden sollen.<br />
1. Beide Programme verhielten sich bei den untersuchten Textmerkmalen weitgehend<br />
gleich, das heißt, die Zahl der <strong>von</strong> ihnen in der Übersetzung verursachten Fehler<br />
veränderte sich zwischen den Textkorpora mit einer Ausnahme in dieselbe Richtung<br />
(Zunahme oder Abnahme) und auch in etwa in derselben Stärke (hierbei gab es<br />
allerdings zwei Ausnahmen).<br />
2. In allen Testreihen und Textkorpora verursachte Babel Fish zum Teil deutlich mehr<br />
Fehler als Personal Translator 2006 .<br />
Um eine Übersicht zu ermöglichen, stellt das Diagramm in Abbildung 5.11 die Fehlerzahlen<br />
für alle übersetzten Textkopora im Vergleich dar.<br />
Der Fall, dass die Fehlerzahlen beider Programme sich gegenläufig entwickeln, trat bei<br />
Ellipsen auf. Hier wiesen die mit Babel Fish übersetzten Sätze nach der Bearbeitung insgesamt<br />
acht Fehler weniger auf, während es bei Personal Translator 2006 drei Fehler mehr<br />
waren. Wegen der geringen Abweichung ist dem allerdings keine Bedeutung zuzumessen.<br />
Die beiden anderen Ausnahmen traten auf beim Ersetzen <strong>von</strong> Nominalklammern durch<br />
andere Konstruktionen und bei Steigerung der Satzlänge <strong>von</strong> mittellangen (16 - 30 Wörter)<br />
zu sehr langen (ab 31 Wörtern) Sätzen. Im ersten Fall zeigte Babel Fish eine wesentlich<br />
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