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Cura-Betreuungsverein Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Aynur Keles, Helmar Czadzeck<br />

101<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie in Ihrer<br />

Arbeit als ehrenamtlich rechtlicher Betreuer!<br />

Wir beraten Sie zu Vorsorgevollmachten für<br />

plötzliche Lebensereignisse!<br />

Für viele Bürgerinnen und Bürger – nicht nur<br />

aus <strong>de</strong>m Bezirken Charlottenburg und Wilmersdorf<br />

– ist das Büro <strong>de</strong>s Cura-Betreuungsvereins<br />

in <strong>de</strong>r Charlottenburger Herbartstraße 25 zu einer<br />

festen Anlaufstelle gewor<strong>de</strong>n. Zweimal wöchentlich<br />

bieten unsere Mitarbeiter/innen dort<br />

Beratungssprechstun<strong>de</strong>n an für ehrenamtliche<br />

rechtliche Betreuer und Betreuerinnen, für Bürger<br />

und Bürgerinnen, die sich für die Aufnahme einer<br />

solchen ehrenamtlichen Tätigkeit interessieren<br />

o<strong>de</strong>r für solche, die sich zum Betreuungsrecht<br />

ganz allgemein informieren wollen. Aber auch zu<br />

<strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r Ausarbeitung eines Patiententestaments,<br />

einer Betreuungsverfügung o<strong>de</strong>r einer<br />

Vorsorgevollmacht Þn<strong>de</strong>n immer mehr Bürger und<br />

Bürgerinnen <strong>de</strong>n Weg in das Betreuungsbüro.<br />

Die Nachfrage hat sich im Jahr <strong>2003</strong> sehr gut<br />

entwickelt, so dass vielfach entwe<strong>de</strong>r längere<br />

Wartezeiten während <strong>de</strong>r offenen Sprechstun<strong>de</strong>n<br />

in Kauf genommen o<strong>de</strong>r geson<strong>de</strong>rte Termine<br />

vereinbart wer<strong>de</strong>n mussten. In vielen Fällen wird<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Betreuungsbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zuständigen<br />

Bezirksamtes auch die Eignung und<br />

Befähigung von Angehörigen zur Übernahme<br />

einer ehrenamtlichen Betreuung eingeschätzt.<br />

Monatliche thematische Fortbildungen sowie ein<br />

Einführungsseminar in das Betreuungsrecht sind<br />

offene Angebote, welche gut genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein beson<strong>de</strong>rer Schwerpunkt in <strong>de</strong>r Arbeit<br />

<strong>de</strong>s Projektes ist das Wirken im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Arbeit mit ausländischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re türkischer Herkunft.<br />

Aufgrund ethnischer Beson<strong>de</strong>rheiten und sprachlicher<br />

Schwierigkeiten können diese gera<strong>de</strong> mit<br />

Behör<strong>de</strong>n und Gerichten nur schwer umgehen.<br />

An einem Einzelbeispiel wollen wir dies näher<br />

beschreiben:<br />

Für <strong>de</strong>n schwer psychisch erkrankten Bru<strong>de</strong>r<br />

von Herrn G., <strong>de</strong>r bisher alleine und ohne Unterstützung<br />

lebte, war die Einrichtung einer amtlich<br />

rechtlichen Betreuung erfor<strong>de</strong>rlich. Herr G.<br />

wur<strong>de</strong> durch die zuständige Betreuungsbehör<strong>de</strong><br />

als einziger Angehöriger über die Aufgaben und<br />

Pßichten eines rechtlichen Betreuers aufgeklärt.<br />

Herr G. wollte gern die Betreuung übernehmen.<br />

Sowohl die Betreuungsbehör<strong>de</strong> als auch Herr G.<br />

selbst hatten jedoch Be<strong>de</strong>nken, ob er auf Grund<br />

seiner (zwar geringen) DeÞzite in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache die Betreuung bewältigen kann.<br />

Herr G. wur<strong>de</strong> in seiner Muttersprache türkisch<br />

durch <strong>de</strong>n Betreuungsverein über die Führung<br />

einer Betreuung ausführlich aufgeklärt. Durch die<br />

Teilnahme an unserem intensiven Einführungskurs<br />

für ehrenamtliche rechtliche Betreuer/innen<br />

an einem Samstag (ca. sechs Stun<strong>de</strong>n) konnte<br />

Herr G. zusätzlich für die Betreuungsarbeit vorbereitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Ängste in Bezug auf die<br />

sprachlichen und schriftlichen DeÞzite in <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Sprache konnten zum größten Teil<br />

genommen wer<strong>de</strong>n. Herr G. hat nunmehr die Betreuung<br />

für seinen Bru<strong>de</strong>r übernommen und lebt<br />

zur Zeit mit ihm gemeinsam in einem Haushalt. Er<br />

besucht regelmäßig unsere Fortbildungen, kleine<br />

Fragen wer<strong>de</strong>n telefonisch besprochen.<br />

Durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>de</strong>s Cura-Betreuungsvereins Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

wer<strong>de</strong>n aber auch eigene Betreuungen<br />

geführt. Hierbei zeichnet sich ab, dass die zu<br />

Betreuen<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n meisten Fällen in großen<br />

sozialen Krisen leben, psychisch sehr krank und<br />

zunehmend jünger sind. Mitunter bedarf es einer<br />

sehr langwierigen Kleinarbeit, ein Netz <strong>de</strong>r sozialen<br />

Sicherung und <strong>de</strong>r medizinischen Versorgung<br />

um <strong>de</strong>n Betreuten herum zu organisieren. Die<br />

Familien, die An- und Zugehörigen <strong>de</strong>r Betreuten<br />

suchen in <strong>de</strong>n meisten Fällen in <strong>de</strong>r rechtlichen<br />

Betreuung eine Entlassung aus einer Situation,<br />

die sie vorher sehr in Anspruch genommen hat.<br />

Ein Brief <strong>de</strong>r Mutter eines Betreuten, <strong>de</strong>n wir

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