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Treff <strong>de</strong>r Generationen<br />
Katrin Freese<br />
57<br />
Kultur-Café<br />
Das Kultur-Café ist eine neue Veranstaltungsreihe,<br />
die an zwei Nachmittagen im Monat statt-<br />
Þn<strong>de</strong>t. Das Konzept wur<strong>de</strong> gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />
Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen entwickelt. Die I<strong>de</strong>e war,<br />
einen generationsübergreifen<strong>de</strong>n, „grau-grünen<br />
Nachmittag“ (so <strong>de</strong>r Arbeitstitel) einzuführen,<br />
an <strong>de</strong>m sich sozial-kulturelle Aktivitäten einem<br />
breiten Publikum präsentieren können.<br />
In diesem Rahmen können kleine und große<br />
„Kulturpßanzen“, die im und um das Nachbarschaftsheim<br />
im Verborgenen blühen, an das<br />
Licht <strong>de</strong>r Öffentlichkeit gebracht wer<strong>de</strong>n. Ob alte<br />
Theaterhasen vom Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen mit<br />
ihren mitreißen<strong>de</strong>n Auftritten, süße Tanzküken<br />
aus <strong>de</strong>r Kita, rasen<strong>de</strong> Reporter aus <strong>de</strong>r Kifrie-<br />
Medienwerkstatt mit originellen KurzÞlmen o<strong>de</strong>r<br />
die altersgemischte Töpfergruppe: Hier haben<br />
alle die Möglichkeit, ihre „Kunst-Stücke“ zu<br />
präsentieren.<br />
In <strong>de</strong>r persönlichen Atmosphäre <strong>de</strong>s Nachbarschaftscafés<br />
in <strong>de</strong>r Holsteinischen Straße<br />
30 können die Besucher/innen hautnah erleben,<br />
welche Talente im Nachbarschaftsheim<br />
und im Kiez schlummern. Angesprochen sind<br />
nicht nur die bereits etablierten Gruppen und<br />
Einrichtungen <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims, auch<br />
zufällige Besucher/innen o<strong>de</strong>r Menschen aus <strong>de</strong>r<br />
Nachbarschaft können hier etwas zum Besten<br />
geben – egal ob <strong>de</strong>r Beitrag eine Stun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r eine<br />
Minute füllt. Für kürzere Beiträge ist gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Talentschuppen bestens geeignet. Dieser Þn<strong>de</strong>t<br />
regelmäßig im Rahmen <strong>de</strong>s Kultur-Cafés statt.<br />
Ein kurzer Streifzug durch fast ein Jahr Kultur-<br />
Café<br />
Im März fand das Kultur-Café zum ersten Mal<br />
statt unter <strong>de</strong>m Titel „Offene Lesebühne“. Der<br />
Andrang war groß, die Atmosphäre so angenehm,<br />
dass immer mehr Leute etwas vortragen wollten.<br />
Die Zeit genügte nicht, alle Texte und Lesewilligen<br />
unterzubringen.<br />
Im April lautete <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>s Kultur-Cafés „Die<br />
Königin <strong>de</strong>r Farben“. Zu erleben war ein mit Kin<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>m Hort Hohenstaufenstraße selbst<br />
erarbeitetes Tanzstück nach einem Kin<strong>de</strong>rbuch,<br />
sehr kreativ und fantasievoll umgesetzt.<br />
Im Mai hieß es „Aber wir doch nicht“ – so<br />
auch <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>s Films, zum gleichnamigen<br />
Theaterstück <strong>de</strong>r Theatergruppe Spätzün<strong>de</strong>r<br />
vom Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen, welcher von<br />
allen mit Spannung angesehen wur<strong>de</strong>. Er zeigt<br />
Improvisationen, Szenenausschnitte und Interviews<br />
mit <strong>de</strong>n Spieler/innen, die ihr Erleben<br />
<strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus schil<strong>de</strong>rn und<br />
<strong>de</strong>r Frage nach Verantwortung nachgehen. Ein<br />
Film, <strong>de</strong>r die Besucher/innen zum Nach<strong>de</strong>nken<br />
brachte und eine anschließen<strong>de</strong> Diskussion mit<br />
<strong>de</strong>n Spieler/innen entzün<strong>de</strong>te.<br />
Im Juni fand wie<strong>de</strong>r eine „Offene Lesebühne“<br />
statt, die sehr gut besucht war. In erster Linie<br />
wur<strong>de</strong>n selbst geschriebene Texte gelesen. Die<br />
schreiben<strong>de</strong> Zunft scheint unter älteren Menschen<br />
großen Anklang zu Þn<strong>de</strong>n. Und <strong>de</strong>ren Texte<br />
haben einen beson<strong>de</strong>ren Reiz, gera<strong>de</strong> wenn sie<br />
von <strong>de</strong>n Autor/innen selbst gelesen wer<strong>de</strong>n. Sie<br />
sind geprägt von persönlicher Lebenserfahrung,<br />
Witz und Gefühl für das Wesentliche.<br />
Zum ersten Talentschupppen im Juni gab es<br />
noch keinen Massenandrang. Die Veranstaltung<br />
war klein, aber fein mit Lie<strong>de</strong>rn, Texten und Gedichten.<br />
Im Juli und August pausierte das Kultur-<br />
Café.<br />
Den Auftakt für die Herbstsaison im September<br />
gab die Lesung „Giselas Schicksal“ von<br />
Ursula Adler, ein autobiographischer Roman, <strong>de</strong>r<br />
ergreifend und zugleich vergnüglich <strong>de</strong>n Kampf<br />
gegen eine unheilbare Krankheit beschreibt. Die<br />
Schriftstellerin und gelernte Altenpßegerin nahm<br />
von sich aus Kontakt zum Treff <strong>de</strong>r Generationen<br />
auf und bot die Lesung kostenlos an. Sie wur<strong>de</strong><br />
damit belohnt, dass sie an diesem Nachmittag<br />
einige Exemplare verkaufen konnte. Das Buch<br />
hat die Zuhörer bewegt.