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Kin<strong>de</strong>rtagesstätte Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />
Babette Kalthoff, Julia SeeÞsch<br />
39<br />
Ziel <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte im Stadtteil<br />
ist, dass sich Menschen aus unterschiedlichen<br />
Lebensbereichen begegnen und kennen lernen.<br />
Alte Menschen treffen junge Menschen, Büchereimitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Gerhard Hauptmann Bücherei<br />
kommen zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utsch-türkischen Lesungen<br />
in die Kita, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />
bringen ihre Erfahrungen ein. Gleichzeitig wird<br />
die Kita bekannter und bekommt im Stadtteil<br />
eine Be<strong>de</strong>utung, die über die Zusammenarbeit<br />
mit jungen Familien hinaus geht. Unter <strong>de</strong>m<br />
Dach <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheim, das das Motto<br />
„Ein Haus für alle – Treffpunkt für junge und<br />
alte Menschen“ pßegt, wer<strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong><br />
Vorraussetzungen für eine Kin<strong>de</strong>rtagesstätte<br />
geboten, sich im Stadtteil zu vernetzen und<br />
bekannt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>de</strong>r qualiÞzierten pädagogischen Arbeit und<br />
<strong>de</strong>s hohen Engagements <strong>de</strong>r Erzieherinnen<br />
vollständig gelegt, wie Herr Karbe erzählt.<br />
Er genießt die gute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rtagesstätte. „Das Dabeisein wird einem<br />
leicht gemacht“, sagt er und beschreibt die Erzieherinnen,<br />
<strong>de</strong>n Zivildienstleisten<strong>de</strong>n und die<br />
Leiterinnen als offen, freundlich und verbindlich<br />
im Kontakt. Der „Bil<strong>de</strong>rbär“, wie Ernst Karbe im<br />
ganzen Stadtteil genannt wird, unterstützt die<br />
Kita seit mehreren Jahren mit Materialspen<strong>de</strong>n<br />
für Filme und Fotoarbeiten. Zum Beispiel wenn<br />
das Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen bei uns eine Vorstellung<br />
gibt o<strong>de</strong>r wir im Rahmen unserer Literaturwochen<br />
eine abendliche Lesung für Eltern<br />
und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kita veranstalten, wer<strong>de</strong>n „die<br />
Karbes“ immer eingela<strong>de</strong>n.<br />
Die Kin<strong>de</strong>rtagesstätte im Stadtteil Frie<strong>de</strong>nau<br />
Der Stadtteil Frie<strong>de</strong>nau hat zwei unterschiedliche<br />
Gesichter. Die Straßenzüge Becker-, Frege-<br />
und Cranachstraße mit <strong>de</strong>n dazu gehörigen<br />
Nebenstraßen sind gekennzeichnet durch schöne<br />
alte Häuser. Die großzügig geschnittenen Wohnungen<br />
bieten Familien mit Kin<strong>de</strong>rn genügend<br />
Raum. Im Gegensatz dazu sind die Wohnungen<br />
rund um <strong>de</strong>n Grazer Platz und am Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />
eher klein, so dass Familien mit mehreren<br />
Kin<strong>de</strong>rn auf engem Raum miteinan<strong>de</strong>r leben. Der<br />
Anteil fremdsprachiger Familien mit geringem<br />
Einkommen und niedrigem Bildungsniveau ist<br />
hier relativ hoch.<br />
Die Kleingartenkolonie<br />
Die Kontakte in unserem Stadtteil sind in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren vielfältiger und intensiver<br />
gewor<strong>de</strong>n. Die Kita liegt am Ran<strong>de</strong> einer großen<br />
Kleingartenkolonie in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Südgelän<strong>de</strong>s.<br />
Nach anfänglicher Distanz gegenüber einem<br />
Kin<strong>de</strong>rgarten haben wir sehr guten Kontakt zu<br />
unseren Nachbarn, <strong>de</strong>n Kleingärtnern. Die Kin<strong>de</strong>rgruppen<br />
wer<strong>de</strong>n vorwiegend im Herbst bei<br />
Spaziergängen durch die Kolonie reich mit Obst<br />
und Walnüssen beschenkt. Mancher Nachbar<br />
kommt direkt zu unserem Koch in die Küche<br />
und bringt ganze Kisten voll mit Äpfeln, Birnen,<br />
Pßaumen und Nüssen.<br />
Der „Bil<strong>de</strong>rbär“<br />
Ernst Karbe, Inhaber <strong>de</strong>s im Stadtteil gut<br />
bekannten Fotogeschäfts Bil<strong>de</strong>rbär in <strong>de</strong>r Fregestraße<br />
meint, dass die Frie<strong>de</strong>nauer <strong>de</strong>s besser<br />
situierten Wohnbereichs die Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />
mittlerweile gut angenommen haben. Im<br />
Herbst 1997, als die Kita ihren Betrieb aufnahm,<br />
waren viele Familien noch skeptisch. Die Nähe<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rtagesstätte zum Grazer Platz mit<br />
seiner recht hohen Kriminalitätsrate wirkte auf<br />
manche Eltern abschreckend. Inzwischen haben<br />
sich diese Befürchtungen auch aufgrund<br />
Der Lebensmittella<strong>de</strong>n um die Ecke<br />
Unsere Küche bestellt viele Lebensmittel beim<br />
Cent Markt am Grazer Platz. Die Inhaber Herr<br />
Yilmaz und seine Frau, waren lange Jahre Eltern<br />
unserer Kin<strong>de</strong>rtagesstätte. Die Programmhefte<br />
<strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims liegen und das Monatsplakat<br />
hängt im Geschäft aus. Familie Yilmaz<br />
unterstützt uns immer großzügig mit Spen<strong>de</strong>n<br />
für unsere Tombola im Sommer. Viele Eltern und<br />
auch Erzieherinnen <strong>de</strong>r Kita Riemenschnei<strong>de</strong>rweg<br />
kaufen im Cent Markt ein. Frau Yilmaz sagt, sie<br />
höre immer nur Gutes von <strong>de</strong>r Kita, auch davon,<br />
dass alles so schön sauber ist.