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Theater <strong>de</strong>r Erfahrungen<br />

63<br />

„Das war <strong>de</strong>r Titel, <strong>de</strong>r in einer fröhlichen<br />

Run<strong>de</strong> unter aktiver Mitwirkung unseres vormaligen<br />

Regisseurs Jens Clausen nach einer langen<br />

„Schwangerschaft“ (ca. 20 Titelvorschläge) geboren<br />

wur<strong>de</strong>. Die neue Produktion konnte zum<br />

Countdown übergehen: Endfassung <strong>de</strong>r Texte,<br />

und Proben bis zum „Gehtnichtmehr“. Denn die<br />

Zeit war knapp. In Absprache mit <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s<br />

Theaters <strong>de</strong>r Erfahrungen war die Premiere für<br />

<strong>de</strong>n 25. April <strong>2003</strong> angesetzt und das Jahr hatte<br />

bereits kräftig angefangen. Manche von uns dachten:<br />

Das schaffen wir nie! Aber da packte uns <strong>de</strong>r<br />

Ehrgeiz. Geiz ist geil, wie es heute so schön heißt.<br />

Und wir sagten uns: Augen zu und durch.<br />

Es waren harte Wochen. Stephan Rumphorst,<br />

Regisseur, Hauptautor und I<strong>de</strong>enspezialist für<br />

Ausstattung und Dramaturgie, kannte keine<br />

Gna<strong>de</strong>. Trotz aller Schin<strong>de</strong>rei machte uns die<br />

Sache nach und nach immer mehr Vergnügen.<br />

Selbst die Pelzmantelpara<strong>de</strong>, zunächst von uns<br />

sehr skeptisch betrachtet, wur<strong>de</strong> mit ihren zün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Melodien und Texten zum Favoriten.<br />

Dann die letzten drei Tage – nur noch Stress!<br />

Proben, Proben, Proben. Aber als die Figuren<br />

immer mehr in Schwung kamen, wur<strong>de</strong> das Damoklesschwert<br />

– <strong>de</strong>r Premierentermin – förmlich<br />

herbeigesehnt. Der Beifall <strong>de</strong>s Publikums hat uns<br />

für die Mühe reichlich belohnt.“<br />

Georg Oestreich, OstSchwung<br />

Die Brücke zu „Die von nebenan“<br />

Kooperation <strong>de</strong>r Gruppe OstSchwung und Weddinger<br />

Jugendlichen<br />

„Wir haben versucht, diese Brücke zu schlagen,<br />

obwohl <strong>de</strong>r Kontakt zu <strong>de</strong>n Jugendlichen<br />

nicht so tief ausgebaut wer<strong>de</strong>n konnte wegen<br />

<strong>de</strong>r uns nur minimal zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

Zeit. Wir waren sehr intensiv mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />

<strong>de</strong>s Stückes beschäftigt.<br />

Lustige Momente gab es schon, aber es Þel<br />

schwer, <strong>de</strong>n Drang <strong>de</strong>r Jugendlichen nach Bewegung<br />

in stumme Szenen zu pressen. In <strong>de</strong>r ersten<br />

Szene bestand das darin, dass sie mit Kaugummis<br />

knallten. Alle Achtung, mir ist das bis ins<br />

Seniorenalter trotz mehrfacher, zurückliegen<strong>de</strong>r<br />

Versuche nicht gelungen. Eine Jugendliche verriet,<br />

sie habe daran sechs Wochen geübt.<br />

Um uns in die Atmosphäre einzufühlen, hat uns<br />

Sandra <strong>de</strong>n Stein <strong>de</strong>s Anstosses – ihr Wohngebiet<br />

– gezeigt. Gar keine so schlechte Gegend, fan<strong>de</strong>n<br />

wir, bis wir auf einige Verbotsschil<strong>de</strong>r stießen. So<br />

zum Beispiel auf <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>rspielplatz:<br />

Ruhezeiten von 13.00 bis 15.00 Uhr<br />

und 20.00 bis 8.00 Uhr<br />

sowie an Sonn- und Feiertagen<br />

Dazu kamen von <strong>de</strong>n Jugendlichen noch einige<br />

Kommentare, wie die Nachbarn auf Jugendliche<br />

wirken. Bei <strong>de</strong>n Improvisationen zogen wir, die<br />

Nachbarn, dann mächtig vom Le<strong>de</strong>r ... Etwas erschrocken<br />

war ich schon, als ich das Gesprochene<br />

dann fein säuberlich auf Papier Þxiert las. So böse<br />

waren wir also. Der 2. Schreck durchfuhr mich,<br />

als wir die Rollen tauschten und die Jugendlichen<br />

die bösen Nachbarn spielten. So fühlt sich das<br />

also an. Bei <strong>de</strong>r nächsten Aufführung war ich<br />

bemüht, etwas Schärfe aus <strong>de</strong>n bösen Worten<br />

zu nehmen.<br />

In <strong>de</strong>r Schlussszene durften die Jugendlichen<br />

dann endlich Geist und Stimmbän<strong>de</strong>r einsetzen.<br />

Sie hatten Mitleid mit <strong>de</strong>r Oma und erfan<strong>de</strong>n für<br />

sie ein humaneres Schicksal. Zum Schluss installierte<br />

Kathrin bewegen<strong>de</strong> Songs von Tamara<br />

Danz, die <strong>de</strong>m Stück „Die von nebenan“ beson<strong>de</strong>re<br />

Ausstrahlung verliehen.“<br />

Irm Schulze, Ostschwung

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