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30 Presseseite Stadtteil Zeitung im Mai 2003
Ambulante Familienpßege Sylvia Braband-Alkabir 31 Die Familienpßegerinnen verstehen sich als „professionelle Alltagsmanagerinnen“, die bei Ausfall des haushaltführenden Elternteils die Versorgung der Kinder unter zwölf Jahren und des Haushalts sowie die Pßege erkrankter Personen übernehmen – zum Beispiel bei einem Kur- oder Krankenhausaufenthalt der Mutter vor und nach der Geburt oder auch bei einer akuten häuslichen Erkrankung eines Elternteils. Die Familienpßegerinnen arbeiten selbständig in fremden Haushalten, in unterschiedlichsten Familientypen mit verschiedenen Erziehungsstilen, Ansprüchen und Haushaltsbudgets. Statistische Daten Im Berichtsjahr konnten 190 Familien versorgt werden. Insgesamt wurden ca. 24.000 Stunden in den Familien geleistet. 123 Familien nahmen den Kontakt zu uns selbst auf, 27 Familien vermittelten uns die Krankenhäuser, 26 Einsätze übernahmen wir von anderen Anbietern, acht Familien wurden uns von Ärzten und Hebammen vermittelt und sechs Einsätze wurden von den Jugendämtern eingeleitet. Der Kostenträger der Mehrzahl der Pßegen war die Krankenkasse. Finanzielle Förderung Wie ein roter Faden zog sich das Thema „Wie erhalten wir langfristig höhere Entgelte für die Leistung der Ambulanten Familienpßege“ durch das Jahr 2003. Zu Jahresbeginn fand ein Treffen zwischen den Verhandlungsführern der Ersatzkassen und einigen Anbietern der Interessengemeinschaft Familienpßege statt. Dort wurden die Themen „Qualitätskriterien im Bereich Haushaltshilfe“ und „Erhöhung der Entgelte“ erörtert. Wir wurden auf den Herbst vertröstet und erarbeiteten Qualitätskriterien für den Bereich des Sozialgesetzbuches V, die wir schriftlich Þxierten und im Herbst 2003 als Vorbereitung für eine erneute Verhandlung einreichten. Leider reagierten die Kassen zum wiederholten Mal mit einer Absage an Qualitätsvereinbarungen, da – unter Berücksichtigung der Þnanziellen Rahmenbedingungen der Kassen – Qualitätsvereinbarungen und damit verbundene höhere Entgelte nicht realisierbar seien. Nachdem im letzten Jahr diskutiert wurde, die Leistung aus dem Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu streichen, wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass die Satzungen der einzelnen Kassen einen großen Spielraum im Umgang mit der Leistung hätten. Zuletzt wurde das Angebot der Prolongation der momentanen Vergütungsvereinbarung an uns herangetragen. Die Interessengemeinschaft Familienpßege und die Emil-Fischer-Schule (Ausbildung zur Familienpßegerin) wurden noch einmal im Bereich der Jugendhilfe tätig und starteten eine Aktion zum § 20 SGB VIII. Es wurde ein Rundbrief an alle Jugendämter versandt, der auf die Leistung der Ambulanten Familienpßege und mögliche Einsatzfelder aufmerksam machte. Zeitgleich führte die Emil-Fischer-Schule eine Fragebogenaktion zum Umgang der Jugendämter mit dem § 20 SGB VIII durch. Im Sommer fand ein Treffen mit der Senatsverwaltung für Familie, Jugend und Sport statt, bei dem die Ausführungsvorschriften zum § 20 SGB VIII und die Entwicklung einer Leistungsbeschreibung diskutiert wurden. Im August wurde mit Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands eine Leistungsbeschreibung bei der Senatsverwaltung eingereicht, die noch geprüft wird. Im Rahmen der Kampagne „Hand in Hand für Familienpßege / Wir mit Ihnen – Sie mit uns“ der konfessionellen Träger wurden am 28. August im Gesundheitsministerium 320.000 Unterschriften für den Erhalt der Leistung an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt überreicht. Zahlreiche soziale Träger und Projekte aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist und Frau Schmidt betonte bei der Übergabe der Unterschriften, dass die Leistung auch in Zukunft von den Kassen weiter Þnanziert werden soll. Die Forderung, eine Leistungsgewährung auch bei teilstationärer
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