jahresbericht 2003_endversion.indd - Menzeldorf.nbhs.de
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Haustechnik<br />
Thomas Stähler<br />
23<br />
Februar <strong>2003</strong><br />
Den Reißverschluss bis unters Kinn zugezogen,<br />
öffne ich voller Spannung die Tür <strong>de</strong>s Wagens.<br />
Die Scharniere ächzen unter <strong>de</strong>r Kälte und weißer,<br />
nebeliger Atem steigt vor meinem Gesicht<br />
empor, um dann im Nichts zu verschwin<strong>de</strong>n. In<br />
meiner Tasche spüre ich <strong>de</strong>n Schlüssel, <strong>de</strong>n ich<br />
eben noch beim Kuratorium für Hämodialyse<br />
abgeholt habe.<br />
Langsam und vorsichtig prüfend stecke ich ihn<br />
in die verrostete Gartenpforte, <strong>de</strong>ren Metall so kalt<br />
ist, dass meine Finger daran festzukleben drohen.<br />
Der Schlüssel passt und mit leichtem Ruck öffnet<br />
sich die Tür. Der Vorgarten offenbart <strong>de</strong>n Mangel<br />
an Pßege. Jahrelang stand das Haus leer und <strong>de</strong>r<br />
Garten hatte alle Zeit, sich zu entfalten.<br />
Die gläserne Haustür ist eine Bausün<strong>de</strong> aus<br />
nicht allzu ferner Zeit. Die ersten Öffnungsversuche<br />
scheitern, <strong>de</strong>nn Rahmen und Tür sind<br />
verzogen o<strong>de</strong>r zugefroren. Eiszapfen hängen<br />
am Regenwasserfallrohr und fallen klirrend zu<br />
Bo<strong>de</strong>n, als die Tür mit einem Knall <strong>de</strong>m Druck<br />
meiner Schulter weicht und gegen die Wand<br />
schlägt.<br />
Das Haus selber – eine Perle im Dornröschenschlaf<br />
– eine ehemalige dreigeschossige Stadtvilla,<br />
die die letzten 20 Jahre ein Dialysezentrum<br />
beherbergte, ist in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />
übergegangen und wartet darauf, zu einem<br />
stationären Hospiz mit 16 Zimmern inklusive<br />
Ba<strong>de</strong>zimmer umgebaut zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorsichtig durchschreite ich die eiskalten<br />
Räume, in <strong>de</strong>nen es nach Chemikalien und Mo<strong>de</strong>r<br />
riecht. Alle Räume sind mit Schränken und<br />
Dialysepumpstationen ausgestattet. Eintausend<br />
Quadratmeter Fläche, die total saniert und umgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n sollen. 20 Prozent davon wer<strong>de</strong>n die<br />
Haustechnikmitarbeiter <strong>de</strong>s Nachbarschaftsheims<br />
selbst übernehmen. Das Ausmaß dieser Arbeiten<br />
war mir damals bei weitem nicht bewusst.<br />
Ich verlasse frierend das Haus und sehe<br />
noch die Eiskristalle die aus <strong>de</strong>n aufgeplatzten<br />
Heizungsrohren schauen, bevor ich die Tür gewaltsam<br />
schließe.<br />
Morgen wer<strong>de</strong>n wir anfangen!<br />
Januar 2004<br />
Das Haus gleicht einem Bienenschwarm, in<br />
allen Etagen wer<strong>de</strong>n die letzten Arbeiten unter<br />
Hochdruck ausgeführt. In einem Monat kommen<br />
die ersten Möbel, die Eröffnungsfeier wird bereits<br />
geplant.<br />
Ich danke vor allem <strong>de</strong>n vielen Mitarbeitern,<br />
die auf dieser Mammutbaustelle ihren Einsatz<br />
geleistet und unter an<strong>de</strong>rem folgen<strong>de</strong> Arbeiten<br />
ausgeführt haben:<br />
• Demontage von Wän<strong>de</strong>n, Einbauküchen, Teppichen<br />
und ähnliches<br />
• Trockenbauarbeiten wie zum Beispiel Wän<strong>de</strong><br />
einziehen<br />
• Malerarbeiten<br />
• Tischlerarbeiten<br />
• Fliesenarbeiten in allen Bä<strong>de</strong>rn<br />
• Endmontage<br />
Für das Jahr <strong>2003</strong> waren es insgesamt 4.800<br />
Stun<strong>de</strong>n. Ihr Einsatzwille war auch unter oft<br />
schwierigen Bedingungen ungebrochen.<br />
Die zweite Baustelle<br />
Die zweite Baustelle umfasst 200 Quadratmeter<br />
in <strong>de</strong>r Tübinger Straße 1, die zu einer<br />
Büroeinheit für die Sozialstation Frie<strong>de</strong>nau-<br />
Wilmersdorf umgebaut wur<strong>de</strong>n. Dieser Umbau<br />
wur<strong>de</strong> von Architekt und Fachplaner projektiert<br />
und überwacht. Das Haustechnikteam musste<br />
dort an vielen Stellen alte Arbeitsmuster ablegen,<br />
weil sie fachlich nicht <strong>de</strong>n Außagen o<strong>de</strong>r Vorstellungen<br />
<strong>de</strong>r Architekten entsprachen. Das ergab<br />
unterm Strich für uns alle viele kleine kostenlose<br />
Fortbildungsmaßnahmen.<br />
Die Malerarbeiten wur<strong>de</strong>n von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Ziegner-Stiftung ausgeführt, die das erste Mal