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PFLANZENBAU<br />
Mehr<br />
Knospe<br />
im Talgebiet<br />
Per 1.1.2013 haben sich 245 Betriebe für<br />
die Umstellung auf Biolandbau nach den<br />
Richtlinien der Bio Suisse entschieden,<br />
eine Entwicklung, die seit einigen Jahren<br />
anhält. Erfreulich ist der Anstieg der<br />
Bioflächen im Talgebiet und vermehrt<br />
auch in der Westschweiz, was zu einem<br />
steigenden Inlandanteil bei Bio-Getreide<br />
und –Ölsaaten führt.<br />
Informationen zu den Anbauempfehlungen<br />
für den Bio-Ackerbau 2013/2014<br />
sowie zum 2. Schweizer Bio-Ackerbautag<br />
am 12. Juni 2013 in Moudon (VD)<br />
siehe Seite 54.<br />
backtechnischer Eigenschaften. Damit<br />
werden der Markterlös und der Preisabstand<br />
zur Klasse 1 entscheidend beeinflusst.<br />
Mit der Proteinerfassung auf Stufe<br />
Sammelstelle erhalten die<br />
Produzenten eine Rückmeldung über<br />
die tatsächlich erzielte Qualität der angebauten<br />
Sorte. Die Verarbeiter erwarten<br />
in der Belieferung einen minimalen<br />
Proteinwert von rund 13%. Der Anbau<br />
von Sorten der Klasse 1 kann leicht reduziert<br />
werden. Die Sorten «Suretta»,<br />
«Arina» und «Forel» erfüllen die Qualitätsansprüche<br />
dieser Klasse optimal.<br />
Mehr Standardweizen Das Manko<br />
an Standardweizen soll mit einer<br />
Ausdehnung von Sorten der Klasse 2<br />
ausgeglichen werden. Der Anbau von<br />
Mahlweizen der Preisklasse 3 bedingt<br />
die Absprache mit der Sammelstelle. In<br />
der Klassenwahl gilt es zudem die Entwicklung<br />
der Markterlöse über die letzten<br />
Jahre zu berücksichtigen (Grafik).<br />
Hohe Hektolitergewichte sind<br />
entscheidend für eine erfolgreiche Vermarktung<br />
von Futtergerste. In der Sortenwahl<br />
ist darum diesem Qualitätskriterium<br />
die entsprechende Priorität<br />
einzuräumen. Der Anbau von Triticale<br />
soll nicht ausgedehnt werden. Überschüssiger<br />
Mahlroggen gelangt in den<br />
Futterkanal. Futterweizen fehlt in der<br />
Schweiz in grossen Mengen. Für eine<br />
Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2014<br />
Stand am 24. Mai 2013, Anpassungen bleiben vorbehalten.<br />
Kernbotschaften für Herbstsaat 2013<br />
• Hohe Protein- und Feuchtkleberwerte bei Klasse Top und 1 sind gefragt<br />
• Mit Anbausteigerung bei Klasse 2 die Absatzchancen nutzen<br />
• Auf Empfehlungen der MAXI Sammelstellen abstützen<br />
• Einlieferungsqualität der Vorjahre für Sortenentscheid berücksichtigen<br />
• Futtergerste-Sorten mit hohem Hektolitergewicht für erfolgreiche Vermarktung<br />
Klasse Top Verarbeiter erwarten Proteinwerte über 13.0 %<br />
ca. 40 %<br />
Runal, Molinera, CH-Camedo, Nara, Lorenzo, Siala, Claro<br />
Klasse 1<br />
ca. 40 %<br />
Klasse 2<br />
ca. 20 %<br />
Anbau auf nachgefragte Sorten konzentrieren<br />
Suretta, Arina, Simano, Forel, Zinal<br />
Anbau erhöhen<br />
Levis, Ludwig, Rainer<br />
A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit Sammelstelle / fenaco<br />
Bisquitweizen Roggen Dinkel<br />
Cambrena Palazzo, Matador Oberkulmer, Ostro<br />
Anbau von Futtergetreide / Körnerleguminosen<br />
Futterweizen Triticale Gerste Körnermais Eiweisserbsen<br />
Anbau verdoppeln nicht erhöhen erhöhen erhöhen erhöhen<br />
mutterkornresistente<br />
Sorten mit hohem<br />
Sorten anbauen<br />
HL-Gewicht wählen<br />
Anbau von Ölsaaten<br />
Raps Sonnenblumen Soja<br />
– gemäss Zuteilung SGPV – in Rücksprache mit LANDI – Anbau auf traditionelle<br />
– HOLL im Vertrag mit Mehrpreis – konkurrenzfähiger Markterlös – Gebiete konzentrieren<br />
Steigerung des Inlandanteils ist darum<br />
die Einführung eines kulturspezifischen<br />
Flächenbeitrages im Rahmen der Ausgestaltung<br />
der «AP 2014– 17» von grosser<br />
Bedeutung.<br />
Spezialitäten nur mit Vertrag<br />
A-Biskuitweizen, A-Mahlroggen sowie<br />
A-Mahldinkel werden ausschliesslich<br />
über Liefervereinbarungen mit den Getreidesammelstellen<br />
beschafft. Diese<br />
Mengen sind auf die Absatzmöglichkeiten<br />
abgestimmt und orientieren sich an<br />
den Richtpreisen. Mehrmengen sowie<br />
Ware ohne Liefervereinbarung wird im<br />
Futtersektor vermarktet und entsprechend<br />
abgerechnet. Dadurch kann eine<br />
deutliche Preisdifferenzierung zu Vertragsware<br />
entstehen.<br />
«HOLL»-Raps und «HO»-Sonnenblumen<br />
Um den Absatzmöglichkeiten<br />
zu entsprechen, kann der Anbau<br />
dieser beiden interessanten Ölsaaten<br />
ausgedehnt werden. fenaco orientiert<br />
sich in enger Zusammenarbeit mit den<br />
beteiligten Sammelstellen an der Zielmenge<br />
von 20 000 t «HOLL»-Raps in<br />
Grafik: Markterlöskurve Inland-Mahlgetreide seit 2001<br />
CHF/100 kg<br />
64<br />
62<br />
60<br />
58<br />
56<br />
54<br />
52<br />
50<br />
48<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
Top<br />
Klasse 1<br />
Biskuitweizen<br />
Klasse 2<br />
Roggen<br />
Abbau Grenzschutz<br />
von 2005 – 2009<br />
minus Fr. 10.–/100 kg<br />
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13<br />
Vertragsproduktion. Der Preiszuschlag<br />
von 10 Fr./100 kg vermag den agronomischen<br />
Minderertrag auszugleichen.<br />
Demgegenüber stagniert der Absatz<br />
von Speiseöl aus konventionellem<br />
Raps. Der Anbau von «High Oleic»-<br />
oder konventionellen Sonnenblumen<br />
soll aus Kapazitätsgründen ebenfalls in<br />
Rücksprache mit der Sammelstelle geplant<br />
werden.<br />
<br />
Autor Joseph von<br />
Rotz, Getreide, Öl -<br />
saaten, Futtermittel<br />
(GOF),<br />
8401 Winterthur<br />
www.ufarevue.ch 6 · 13<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 33