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PFLANZENBAU<br />
Tabelle: Gaserzeugende Präparate und Fertigköder gegen Mäuse im Überblick<br />
Wirkstoffe Produkte<br />
Gefahrenbez.<br />
Firma Anwendung<br />
Packung<br />
Calciumphosphid<br />
Aluminiumphosphid<br />
Polytanol<br />
Polytanol granulés<br />
Kobra Wühlmaus Pellets<br />
Mauskiller U2<br />
T+<br />
T+<br />
T+<br />
T+<br />
Omya<br />
Omya<br />
Sintagro<br />
Schneiter<br />
im Freien, 3 – 5 Tabletten<br />
pro Kolonie an 3 bis 7<br />
Stellen in Gänge legen<br />
500 g – 1 kg<br />
750 g<br />
1 kg<br />
600 g<br />
Kaliumnitrat<br />
+ Schwefel<br />
Mäusetod<br />
(Räucherpatrone)<br />
frei Hauri im Freien, 1 – 5 Gaspatronen 10 Stück<br />
pro Kolonie legen<br />
Hinweise<br />
Bei Feuchtigkeit: Gasentwicklung (giftig) , riecht knoblauchähnlich.<br />
Gas ist schwerer als Luft und verteilt sich im<br />
Gangsystem.<br />
Patronen in freigelegte Gänge legen. Verhindern, dass Gas<br />
ins Freie gelangt. Giftig für Atemwege und Nervensystem.<br />
Fertigköder<br />
Brodifacum<br />
Bromadiolone<br />
0.005 %<br />
0.020 %<br />
0.015 %<br />
Xn.<br />
frei<br />
frei<br />
Maag<br />
Stähler<br />
Omya<br />
im Freien, 10 Köder pro<br />
Kolonie an 5 – 7 Stellen<br />
im Freien, 6 Köder an<br />
6 Stellen pro Kolonie<br />
im Freien, 15 – 25 g/Kolonie<br />
250 g<br />
500 g – 5 kg<br />
500 g<br />
Anwendung am idealsten im Frühjahr vor der Massenvermehrung.<br />
Einmalige Aufnahme genügt.<br />
Gebrauchsfertiger Köder zur Bekämpfung der Wühlmäuse.<br />
Geeignet für die Anwendung von Hand.<br />
Dennoch ist das «Mausen» nach wie vor<br />
eine sehr effiziente Bekämpfungsweise<br />
und kann frühzeitig durchgeführt grosse<br />
Schäden verhindern.<br />
In Spezialkulturen hat sich die Installation<br />
vom Mäusezäunen bewährt. Dabei<br />
wird ein feinmaschiges Drahtgeflecht<br />
ca. 30 cm tief in den Boden<br />
eingelassen, welches auch um etwa dieses<br />
Mass aus dem Boden herausragt.<br />
Dadurch werden die Mäuse am Einwandern<br />
in die Fläche gehindert. Zum Teil<br />
werden noch sogenannte Fangkasten<br />
für Mäuse aufgestellt. Diese sind so<br />
konstruiert, dass ein Räuber (z. B. ein<br />
Fuchs) den Deckel öffnen und sich die<br />
Maus schnappen kann.<br />
Einsatz von Rodentiziden Zur<br />
Bekämpfung von Mäusen stehen auch<br />
einige chemische Produkte auf dem<br />
Markt bereit (Tabelle). Deren Einsatz<br />
kann bei korrekter Anwendung sehr effektiv<br />
sein. Zum Schutz von Anwender,<br />
Räuber und Umwelt müssen die Anwendungsvorschriften<br />
jedoch sehr genau<br />
eingehalten werden. Ein weit verbreitetes<br />
Produkt ist «Polytanol»,<br />
welches den Wirkstoff Calciumphos-<br />
phid enthält. Das Produkt wird in die<br />
Gänge der Wühlmäuse gelegt, welche<br />
anschliessend rasch verschlossen werden<br />
müssen. Beim Kontakt mit Wasser<br />
wird eine chemische Reaktion ausgelöst,<br />
bei welcher das hoch giftige Gas<br />
Phosphorwasserstoff entsteht. Phosphorwasserstoff<br />
wirkt als Atemgift und<br />
tötet Mäuse, welche sich im Bau befinden.<br />
Den gleichen Wirkungsmechanismus<br />
weisen auch die beiden Produkte<br />
«Kobra Wühlmaus Pellets» und «Mauskiller<br />
U2» auf. Diese beinhalten den<br />
Wirkstoff Aluminiumphosphid. Bei der<br />
Arbeit mit diesen Produkten gilt es, sich<br />
strikt an die Anweisungen auf der Verpackung<br />
zu halten und das Einatmen<br />
des Gases zu vermeiden. Das Gas weist<br />
einen Knoblauch ähnlichen Geruch auf.<br />
Nach den chemischen Reaktionen (Hydrolyse<br />
und Oxydation) verbleiben nur<br />
noch anorganische Calcium- bzw. Aluminiumsalze<br />
und Phosphate zurück,<br />
welche keinerlei weitere Gefahren darstellen.<br />
So besteht auch keine Gefahr<br />
von Rückständen in Kulturpflanzen.<br />
Beim Einsatz von Fertigködern ist es<br />
wichtig, diese so in die Gänge zu platzieren,<br />
dass keine Nichtzielorganismen<br />
Zugang zu den Ködern haben. In der<br />
Anwendung sind diese Produkte weniger<br />
gefährlich, als die gaserzeugenden<br />
Präparate. Leider kommt es immer wieder<br />
vor, dass Räuber, welche die vergifteten<br />
Mäuse fressen, durch Akkumulation<br />
ebenfalls vergiftet werden.<br />
Grundsätzlich gilt bei der Anwendung<br />
von Rodentiziden, sich immer konsequent<br />
an die Anwendungsvorschriften<br />
zu halten, um die Gefahr für Anwender<br />
und Nichtzielorganismen möglichst gering<br />
zu halten.<br />
Fazit Die zum Teil massiven Zunahmen<br />
der Mäusepopulationen haben<br />
mehrere Ursachen. Dementsprechend<br />
muss in der Bekämpfung auf diverse<br />
Massnahmen zurückgegriffen werden.<br />
Eine konsequente, vorbeugende sowie<br />
direkte Bekämpfung dieser unbeliebten<br />
Nager ist mit einem hohen Arbeitsaufwand<br />
verbunden. Sofern es auf<br />
einem Betrieb bzw. in einer Region<br />
möglich ist diesen Aufwand konsequent<br />
zu betreiben, ist eine erfolgreiche<br />
Bestandesregulierung<br />
möglich.<br />
<br />
Autor Daniel Günter,<br />
Berater Pflanzenbau,<br />
3421 Lyssach<br />
www.ufarevue.ch 6 · 13<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 51