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Kraftfuttermast<br />

NUTZTIERE<br />

MIT DER AGRARPOLITIK 2014/17 sind Rindfleischproduzenten in der Schweiz<br />

gefordert, ihre Betriebe weiter zu optimieren. Um zu prüfen, ob und wie<br />

wirtschaftlich eine Kraftfuttermast unter Schweizer Verhältnissen ist, wurde im<br />

Rahmen der Höheren Fachschule am Strickhof ein Versuch durchgeführt.<br />

Die Kraftfuttermast von Muni ist<br />

vor allem in Deutschland aus wirtschaftlichen<br />

Gründen verbreitet.<br />

Weil per 2014 die Raufutterverzehrer-Beiträge<br />

wegfallen, wird auch in der<br />

Schweiz nach Möglichkeiten gesucht,<br />

die Leistungen in der Rindfleischproduktion<br />

zu erhöhen und/oder die Kosten<br />

zu senken.<br />

In einem Versuch am Strickhof<br />

standen sich zwei ad libitum gefütterte<br />

Gruppen à zwölf Tiere gegenüber. Die<br />

Kontrollgruppe erhielt die herkömmliche<br />

Strickhof-Ration mit 41% Maissilage<br />

(11.80 Fr./dt Frischsubstanz FS), 24%<br />

Grassilage (11.90 Fr./dt FS), 21 % Zuckerrübenschnitzel<br />

(12.85 Fr./dt FS) und<br />

14% Kraftfutter (66.45 Fr./dt). Es wurden<br />

absichtlich die Marktpreise genommen<br />

mit der Annahme, dass die Kraftfuttermast<br />

eine Alternative bei<br />

Futtermangel ist und sowieso Futter zugekauft<br />

werden muss. Die Versuchsgruppe<br />

kam in den Genuss von rund<br />

20 % Dürr- und 80 % Kraftfutter (<strong>UFA</strong><br />

133-6 Vormastfutter beziehungsweise<br />

<strong>UFA</strong> 133-7 Ausmastfutter). Kalkuliert<br />

wurde für das Kraftfutter der Bruttopreis<br />

abzüglich Rabatt bei einer Bezugsmenge<br />

von 22t. Wenn ein Betrieb Kraftfuttermast<br />

betreiben will, ist es für eine gute<br />

Für einen umfassenden Rations -<br />

vergleich wären auch die Kosten für<br />

die Futtervorlage zu berücksichtigen.<br />

Tabelle: Versuchsresultate<br />

Kennzahlen Versuch Kontrolle<br />

Ø Tageszuwachs (75 kg bis Schlachtung) 1491 1291<br />

Ø Anzahl Masttage 261 354<br />

Anteil Tiere C oder H 64 % 45 %<br />

Anteil Tiere Fettklasse 3 100 % 82%<br />

Ertrag (Fr./Tier) 2458 2587<br />

Grundfutterkosten (Fr./Tier) 171 752<br />

Ergänzungsfutterkosten (Fr./Tier) 846 376<br />

Deckungsbeitrag (Fr./Tier) 438 384<br />

Deckungsbeitrag (Fr./Platz und Jahr) 613 396<br />

Wirtschaftlichkeit zwingend, das Kraftfutter<br />

günstig einzukaufen und entsprechend<br />

über eine Lagerkapazität von 22t<br />

zu verfügen.<br />

Die Versuchstiere wurden als Swiss<br />

Quality Beef (SQB) vermarktet und entsprechend<br />

rund drei Monate früher geschlachtet<br />

als normale Muni.<br />

Höherer Deckungsbeitrag Aus<br />

wirtschaftlicher sowie produktionstechnischer<br />

Sichtweise hat die Versuchsgruppe<br />

die besseren Ergebnisse erzielt.<br />

Sie wies mit 1491 g im Durchschnitt<br />

einen um 200g höheren Tageszuwachs<br />

auf als die Kontrollgruppe. Der Deckungsbeitrag<br />

lag mit 613 Fr. pro Platz<br />

und Jahr ebenfalls höher (siehe Tabelle),<br />

da mit der Kombination von SQB und<br />

Kraftfuttermast 1.4 Umtriebe pro Jahr<br />

erreicht wurden.<br />

Interessant bei Futtermangel<br />

Damit ist die Kraftfuttermast eine ernstzunehmende<br />

Variante, wenn ein Betrieb<br />

keine Ackerfürchte (Mais) einsetzen<br />

kann und dennoch Munimast betreiben<br />

will. Wichtig: Die Ration muss genügend<br />

Rohfaseranteil aufweisen. <br />

Autoren Michael<br />

Burkard und Stefan<br />

Rüttner absolvieren die<br />

Technikerschule am<br />

Strickhof, 8315 Lindau,<br />

und haben sich im<br />

Rahmen einer<br />

Semesterarbeit mit der<br />

Munimast befasst.<br />

Betreut wurde die<br />

Arbeit von Dr. Roger<br />

Bolt. www.strickhof.ch<br />

www.ufarevue.ch 6 · 13<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 73

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