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NUTZTIERE<br />

Probleme und Lösungen bei Hitze<br />

SCHWEINE haben ihr Temperaturoptimum in einem sehr engen Bereich. Nur in<br />

diesem fühlen sie sich wohl und erbringen beste Leistungen hinsichtlich Fruchtbarkeit<br />

und Mast. Da Schweine nicht schwitzen können, versuchen sie, ihre überschüssige<br />

Körperwärme durch Hecheln abzuführen, was keine sehr wirksame Methode darstellt.<br />

Thomas<br />

Barmettler<br />

Auslauf von<br />

Absetz ferkeln mit<br />

Sonnenschutznetz.<br />

Bilder: SGD<br />

Ab dem Mastalter übersteigen die<br />

Temperaturen in der warmen Jahreszeit<br />

oft den optimalen Bereich<br />

(Tabelle 1). Dabei gibt es direkte<br />

und indirekte negative Auswirkungen<br />

(siehe Kasten).<br />

Warum ist Hitze<br />

ein Problem<br />

Eine zu hohe Stalltemperatur kann<br />

folgende Auswirkungen auf die<br />

Schweine haben:<br />

• Reduzierte Futteraufnahme, Leistungsabnahme<br />

• Verstärkte Atmung, Suche nach<br />

Kühlung (suhlen), Verschmutzung<br />

• Unwohlsein, Schwanzbeissen,<br />

Kannibalismus<br />

• Hitzschlag und Kreislaufversagen bei<br />

Kerntemperatur über 42 °C<br />

• Fertilitätsstörungen (Spätsommer!),<br />

saisonale Fruchtbarkeitsstörung<br />

(Sommerloch)<br />

• Beeinträchtigung des Abwehrsystems,<br />

Anfälligkeit für Krankheiten<br />

Quelle: Adaptiert aus SGD-Merkblatt<br />

«Stallklima - Stalltemperatur»<br />

Abwehrsystem beeinträchtigt<br />

Durch den Hitzestress wird das Abwehrsystem<br />

beeinträchtigt, was zu allen erdenklichen<br />

negativen Folgen führen<br />

kann. Schweine suchen kühle und<br />

feuchte Liegeplätze auf. Fehlen in Stallhaltungen<br />

solche Möglichkeiten, halten<br />

sich die Tiere stattdessen oft am Kotplatz<br />

auf. Dies kann jedoch zu starken<br />

Tierverschmutzungen und damit zu Beanstandungen,<br />

bei Sauen zu Milchfieber<br />

und bei Saugferkeln zu Durchfällen, Gelenksinfektionen,<br />

Blutvergiftungen und<br />

weiteren gesundheitlichen Problemen<br />

führen. Vor allem für die Sauen im Abferkelstall<br />

kann Hitze problematisch<br />

werden. Die Geburten sind anstrengender<br />

und dauern oft länger, zum Teil bekommen<br />

Sauen Kreislaufprobleme. Längere<br />

Geburten gehen mit einer höheren<br />

Anzahl tot geborener Ferkeln einher.<br />

Das Intervall zwischen Absetzen und erfolgreicher<br />

Wiederbelegung bei Altsauen<br />

nimmt zu.<br />

Grosse Portion zum Frühstück<br />

Schweine verringern die Futteraufnahme,<br />

um die Wärmeproduktion aus dem<br />

Stoffwechsel einzuschränken. Denn jede<br />

Stoffwechselaktivität wie Verdauung,<br />

Milchbildung oder Bewegung produziert<br />

Wärme. Bei Mastschweinen sinken<br />

die Tageszunahmen und die Futterverwertung<br />

verschlechtert sich. Säugende<br />

Sauen nehmen pro Grad Temperaturzunahme<br />

pro Tag bis zu 170g weniger Futter<br />

auf. Durch die Milchbildung haben<br />

Muttersauen jedoch einen erhöhten<br />

Energiebedarf und magern schneller ab,<br />

wenn sie nicht genug fressen. Das wiederum<br />

wirkt sich nachteilig auf den<br />

nächsten Zyklus aus, die Sau kommt<br />

später in die Rausche. In den Sommermonaten<br />

sollte deshalb verstärkt morgens<br />

und abends gefüttert werden, die<br />

grössere Portion davon in den kühleren<br />

Morgenstunden. Eventuell kann eine<br />

Zwischenmahlzeit helfen, die Futteraufnahme<br />

zu verbessern.<br />

Eber haben eine schlechtere Spermaqualität,<br />

was zu sinkenden Ferkelzahlen<br />

und vermehrten Umrauschern führt.<br />

In der Tierschutzverordnung ist<br />

der Schutz vor Hitze in neu eingerichte-<br />

76 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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