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PFLANZENBAU<br />
Pfahlwurzeln (Kräuter und Klee) und aus<br />
den Horsten (Gräser). Diese Arten sind<br />
bei der Bewirtschaftung in ihrer Schnitthäufigkeit<br />
eingeschränkt. Drei, maximal<br />
vier Jahresnutzungen sind möglich.<br />
Wird mehr genutzt, können sie keine<br />
Reserven mehr bilden und gehen früher<br />
oder später ein. Horstbildende Gräser<br />
müssen, damit sie sich erhalten können,<br />
periodisch absamen. Bei der Schnittnutzung<br />
muss die Schnitthöhe 7cm betragen,<br />
damit für den Wiederaustrieb genügend<br />
Reserven in den Horsten<br />
(Gräser) und den Stängeln (Rotklee/Luzerne)<br />
verbleiben.<br />
Tabelle 1: Hauptmischungsübersicht und Verwendung für sehr trockene Standorte<br />
Mischung Zusammensetzung Saatmenge Nutzungsjahre Verwendung<br />
<strong>UFA</strong> 300 Mattenklee, Bastard Raigras, 300 g/a 3 Mähnutzung, Silage,<br />
Knaulgras, Timothe, Wiesenschwingel<br />
Eingrasen<br />
<strong>UFA</strong> Queen Luzerne, Mattenklee Weissklee, 350 g/a 3 Mähweide (Herbstweide),<br />
GOLD Engl. Raigras, Knaulgras, Wiesen- Mähnutzung, Silage,<br />
schwingel, Timothe, Knaulgras<br />
Eingrasen<br />
<strong>UFA</strong> 323 Luzerne, Mattenklee, Knaulgras, 380 g/a 3 Mähnutzung Silage,<br />
GOLD Timothe, Wiesenschwingel Eingrasen<br />
<strong>UFA</strong> 431 AR Rotklee, Weissklee, Engl. Raigras, 400 g/a ab 2, zum Mäh-Weidenutzung, Dürr-<br />
Highspeed Knaulgras, Goldhafer, Timothe, Überführen in futter, Silage, Eingrasen<br />
Wiesenschwingel, Rotschwingel,<br />
Naturwiese<br />
Wiesenrispe<br />
<strong>UFA</strong> Trocken- Weiderotklee, Weissklee, Engl. 380 g/a ab 2, zum Weidenutzung mit einer<br />
weide Pastor Raigras, Rohrschwingel, Rot- Überführen in Schnittnutzung als Dürrfutter<br />
Highspeed schwingel, Wiesenrispe, Kammgras Naturwiese<br />
Weiden in trockenen Gebieten<br />
In Weiden sind Grasarten gewünscht,<br />
die mit ihren Ausläufern eine dichte<br />
Grasnarbe bilden. Die trockenheitsverträglichen<br />
Horst bildenden Arten können<br />
das nicht. Darum ist es nie möglich,<br />
mit trockenheitsverträglichen Arten<br />
dichte Grasnarben zu bilden. Horste<br />
sind im generellen trittempfindlich, zudem<br />
gibt es vermehrte Trittschäden<br />
durch die nicht geschlossene Pflanzendecke.<br />
Kurzrasenweiden sind ebenso<br />
wenig möglich, wie intensive Standweiden.<br />
Das einzig angepasste Weidesystem<br />
auf Trockenstandorten ist das Mäh-<br />
Weidesystem, bei dem immer auf den<br />
Weidegang eine Schnittnutzung folgt.<br />
Nur so können sich die horstbildenden<br />
Gräser vom Weidestress erholen. Eine<br />
echte Verbesserung von Weiden in Trockengebieten<br />
konnte mit den neuen<br />
Zuchtsorten vom Rohrschwingel erreicht<br />
werden. Rohrschwingel kann sich<br />
zwischen den Horsten etablieren. Er ist<br />
zuckerreich, ertragsstark und wird von<br />
den Tieren auf der Weide gerne gefressen,<br />
solange er nicht zu alt ist. Bestände<br />
mit den neuen Rohrschwingel-Zuchtsorten<br />
sind deutlich dichter und somit<br />
weidefähiger.<br />
Grafik: Zuwachsschwankungen nach<br />
Niederschlagsmengen<br />
Auswirkungen der Jahresniederschläge auf den Ertragszuwachs<br />
Jahresniederschlag in Liter pro m 2<br />
750 Liter/m 2<br />
– 0.2 dt TS/ha<br />
und Tag<br />
1000 Liter/m 2<br />
+/–<br />
1250 Liter/m 2<br />
+ 0.2 dt TS/ha<br />
und Tag<br />
Der Futterbau benötigt 700 Liter Wasser/m 2 in den 200 Wachstums -<br />
tagen für einen Ertrag von 100 – 110 dt TS/ha<br />
Quelle: Agroscope Reckenholz-Tänikon<br />
Fazit Ein erfolgreicher Futterbau in<br />
trockenen Gebieten kann nur mit einem<br />
Standort-angepassten Pflanzenbestand<br />
erreicht werden. Je länger die Nutzungszeit,<br />
desto wichtiger wird dies. Luzerne<br />
und Rotklee sind Fruchtfolgeklee-<br />
Arten mit einer Nutzungszeit von<br />
maximal drei Jahren. Längerdauernde<br />
Mischungen müssen vor allem trockenresistente,<br />
horstbildende Gräser enthalten,<br />
diese dürfen aber nicht übernutzt<br />
werden. Mit dem neuen Weiderotklee<br />
«Pastor» und den neuen Zuchtsorten<br />
beim Rohrschwingel stehen dem Futterbauer<br />
heute neue und erfolgsversprechende<br />
Arten zur Verfügung, die vor allem<br />
im Weidebetrieb erhebliche<br />
Vorteile versprechen.<br />
<br />
Wassermangel im<br />
Futterbau wirkt sich<br />
negativ auf den Ertrag<br />
aus.<br />
Bei flachgründigen und<br />
sonnenexponierten<br />
Standorten sowie bei<br />
Böden mit schwacher<br />
Wasserspeicherung<br />
wirken sich Jahre mit<br />
wenigen Nieder -<br />
schlägen stark negativ<br />
auf den Ertrag aus.<br />
Autor Hanspeter Hug<br />
und Stefan Lüthy, <strong>UFA</strong>-<br />
Samen Beratungsdienst,<br />
8408 Winterthur<br />
www.ufarevue.ch 6 · 13<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2013 45