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PFLANZENBAU<br />

Jetzt an die Kalkdüngung denken<br />

BEI EINEM PH-WERT VON 6 BIS 7 ist der Boden am besten auf mögliche<br />

Trockenperioden, aber auch auf Nässe vorbereitet. Weiter ist bei diesem pH-Wert auch<br />

die beste Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe gewährleistet. Es lohnt sich deshalb jetzt,<br />

vor der Getreideernte, die Bodenproben der einzelnen Parzellen anzuschauen und sich<br />

Gedanken über die Kalkdüngung zu machen<br />

René<br />

Simon<br />

Einerseits werden durch Regenwasser<br />

mit einem durchschnittlichen<br />

pH-Wert von 5.6 laufend Säuren in<br />

den Boden eingetragen und anschliessend<br />

mit dem Sickerwasser in den<br />

Unterboden transportiert. Andererseits<br />

trägt die Atmung der Bodenlebewesen<br />

und Pflanzen wesentlich zur Bodenversauerung<br />

bei. Steht nun im Boden nicht<br />

genügend Kalk für die Neutralisation<br />

dieser Säuren zur Verfügung, so sinkt<br />

der pH und der Boden versauert. Durch<br />

weitere Faktoren wie Kalkentzug mittels<br />

Abfuhr des Erntegutes oder dem Einsatz<br />

sauerwirkender Dünger sinkt der pH-<br />

Wert stetig. Der Verlust an Kalk liegt pro<br />

Jahr im Schnitt zwischen 100 und<br />

600kg CaO/ha.<br />

Dem Kalkverlust entgegenwirken<br />

Um diesem Umstand entgegenzuwirken,<br />

muss regelmässig eine Aufoder<br />

Erhaltungskalkung durchgeführt<br />

werden. Anhand der Bodenprobenresultate<br />

wird ersichtlich, ob eine Aufoder<br />

eine Erhaltungskalkung notwendig<br />

ist. Bis pH 6.0 (Futterbau) respektive 6.5<br />

(Ackerbau) spricht man von einer Aufkalkung.<br />

Liegen die Werte höher, spricht<br />

man von einer Erhaltungskalkung, welche<br />

regelmässig alle ein bis zwei Jahre<br />

durchgeführt werden sollte.<br />

Optimaler pH-Wert bewirkt<br />

• Bessere Nährstoffverfügbarkeit<br />

• Weniger Düngerkosten bei höherem<br />

Ertrag und besserer Qualität<br />

• Gute Bedingungen für Bodenlebewesen<br />

wie Regenwürmer und Mikroorganismen<br />

• Bessere Verrottung der Ernterückstände<br />

und Bildung von Humus<br />

• Das Verhindern von Säureschäden<br />

Mit oder ohne Magnesium Für<br />

die Aufkalkung, bei welcher grössere<br />

Kalk-Mengen benötigt werden, empfiehlt<br />

sich, einen Feuchtkalk (CaO 48)<br />

oder einen Agrokalk (CaO 54) zu verwenden.<br />

Bei gleichzeitigem Magnesium-Mangel<br />

oder hohen Kalki-Gehalten<br />

sollte ein Mg-Feuchtkalk (CaO 52) verwendet<br />

werden. Diese Kalke sind nährstoffbilanzneutral,<br />

das heisst sie enthalten<br />

kein Phosphor, welcher in der Nährstoffbilanz<br />

angerechnet wird.<br />

Bei der Erhaltungskalkung wo geringere<br />

Kalk-Mengen ausgebracht werden,<br />

können granulierte Produkte wie etwa<br />

Dolomiten-Mg-Kalk (55 CaO), Düngkalk<br />

(52 CaO) oder Hasolit Kombi (Meeresalgen,<br />

58 CaO) eingesetzt werden.<br />

Aufkalken nach der Getreide -<br />

ernte Einen bestimmten Zeitpunkt,<br />

um die Kalkung durchzuführen, gibt es<br />

eigentlich nicht. Was es auf alle Fälle zu<br />

beachten gilt, ist die Befahrbarkeit des<br />

Bodens. Sind die Böden abgetrocknet<br />

oder gefroren, kann die Kalkausbringung<br />

an und für sich in jeder Jahreszeit<br />

erfolgen. Nach der Ernte im Sommer<br />

sind die Böden in den meisten Fällen<br />

trocken und somit sehr gut befahrbar.<br />

Durch die Stoppelbearbeitung wird der<br />

gestreute Kalk in den Boden gemischt<br />

und durch die im Bodenwasser enthaltenen<br />

Säuren schnell aufgelöst. So steht<br />

das Calcium der Folgekultur zur Verfügung.<br />

Mehr Ca im Boden bewirkt<br />

• Dass die Tonteilchen im Boden besser<br />

verkitten, dadurch werden Bodenstruktur<br />

verbessert und Verschlämmung<br />

und Erosion verringert<br />

• Durch mehr Luftporen im Boden<br />

werden Vegetationszeit verlängert und<br />

Nährstoffe für die Wurzeln besser<br />

erreichbar<br />

• Dank der verbesserten Bodenstruktur<br />

wird die Tragfähigkeit der Böden<br />

erhöht und der Kraftbedarf für die<br />

Bodenbearbeitung reduziert<br />

• Ca ist ein Nährstoff der Pflanzen<br />

Vorsaatkalkung zu Raps und<br />

Gerste mit Branntkalk Speziell<br />

behandelt werden muss die Vorsaatkalkung.<br />

Bei kalkbedürftigen Kulturen wie<br />

Raps, Zuckerrüben, Kabisarten, Mais<br />

und Gerste erfolgt eine sogenannte Vorsaatkalkung<br />

mit Branntkalk. Direkt vor<br />

der Saat wird der Branntkalk oder Mg-<br />

Branntkalk gestreut und danach sofort<br />

eingearbeitet. Branntkalk liefert nicht<br />

nur den benötigten Kalk, sondern lockert<br />

den Boden auf und macht ihn feinkrümeliger,<br />

da er durch Wasser aktiviert<br />

wird und daher sehr schnell reagiert.<br />

Dank der positiven Wirkung auf die<br />

Krümelstruktur wird auch bei Kartoffeln<br />

und Karotten oft eine Vorsaatkalkung<br />

mit Branntkalk durchgeführt. Das erleichtert<br />

die Ernte und die Qualität der<br />

Produkte wird erhöht.<br />

Verbesserte Nährstoffverfügbarkeit<br />

Da die Pflanzen die Nährstoffe<br />

in gelöster Form aufnehmen und<br />

die meisten Nährstoffe eine optimale<br />

Löslichkeit bei einem pH von 5.5 bis 7.0<br />

48 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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