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BIO-SEITE<br />
Anbauempfehlungen 2014<br />
DIE ZAHL DER BIO-BETRIEBE hat sich 2013 wiederum leicht erhöht. Erfreulich<br />
ist der Anstieg der Bio-Flächen im Talgebiet, was zu steigenden Inlandanteilen bei Bio-<br />
Getreide und -Ölsaaten führt. Obwohl die gedroschenen Bio-Ackerfrüchte allesamt<br />
gesucht sind, gilt es je nach Betrieb, den optimalen Mix in der Fruchtfolge zu finden –<br />
auch schon während der Umstellung. Ein Vergleich der Deckungsbeiträge lohnt sich.<br />
Ulrich<br />
Zürcher<br />
Andreas<br />
Rohner<br />
Die Vermarktung des letztjährigen<br />
Bio-Getreides ist abgeschlossen.<br />
Noch vor Jahresende bezahlte<br />
fenaco den Sammelstellen das Bio-<br />
Futtergetreide auf dem Niveau der<br />
Knospe-Richtpreise aus. Mit 3200t gab<br />
es beim Mais einen Rekordertrag. Auffallend<br />
war die Zunahme der Mischkulturen<br />
(v.a. Gerste-Eiweisserbse) auf<br />
schweizweit etwa 700t. Für das Brotgetreide<br />
tätigte fenaco im Oktober 2012<br />
eine Akontozahlung an die Sammelstellen<br />
in der Höhe der Knospe-Richtpreise.<br />
Die gute Zusammenarbeit mit Verarbeitern,<br />
die für einen starken<br />
Schweizer Bio-Getreidebau einstehen,<br />
liess im März eine Nachzahlung von<br />
2.50 Fr./dt Brotweizen, Roggen und<br />
Dinkel zu. Trotz wenig Auswuchs fehlte<br />
es akut an Bio-Roggen.<br />
Für Knospe-Sonnenblumenkerne der<br />
Ernte 2012 hat fenaco 155 Fr./dt an die<br />
Sammelstellen bezahlt. Die Perspektive<br />
für 2013 sieht dank integrativer Zusammenarbeit<br />
mit der Abnehmerkette gut<br />
aus. fenaco strebt einen Auszahlungspreis<br />
von mindestens 165 Fr./dt an. Erstmals<br />
zeigt sich der Markt aufnahmefähig<br />
für grössere Mengen Umstellungs-Sonnenblumen.<br />
Hier liegt das Auszahlungsziel<br />
für die Ernte 2013 bei 155 Fr./dt.<br />
Mahlgetreide Auch bei Bio-Weizen<br />
spielt der Proteingehalt eine wichtige<br />
Rolle in der industriellen Brotproduktion,<br />
die zwei Drittel des Schweizer<br />
Bio-Brotes herstellt. Eine dreijährige<br />
Versuchsreihe der Forschungsanstalt für<br />
biologischen Landbau (FiBL) hat den Ertrag<br />
sowie den Eiweiss- und Feuchtglutengehalt<br />
einiger Sorten mit Standort,<br />
Düngung und Saatzeitpunkt in Zusammenhang<br />
gebracht. Positive Ergebnisse<br />
Süsslupinen – das blaue Eiweisswunder<br />
Im Zuge der Diskussion um fehlende Eiweissträger in der Bio-<br />
Fütterung werden derzeit verschiedene Ansätze zur Steige -<br />
rung des Inlandanteils geprüft. fenaco hat dieses Jahr ein<br />
mehr jähriges Projekt mit der Körnerleguminose Süsslupine<br />
lanciert, das aus dem Ackerbaubeitragsfonds der Bio Suisse<br />
unter stützt wird. Mit Streifenversuchen an drei Standorten<br />
werden sechs gängige Sorten des deut schen Anbaus auf ihre<br />
hiesige Eignung ge testet. Parallel haben sich schon einige<br />
Landwirte für einen Vertragsanbau ent schieden, damit auch<br />
die fütterungstechnischen Werte untersucht werden können.<br />
Die Erkenntnisse werden nach Ernteabschluss veröffentlicht.<br />
Für die Aussaat 2014 sucht fenaco jetzt schon Bio-Bauern<br />
(Knospe oder Umstellung), die mindestens 1 ha Süsslupinen<br />
testen wollen. Interessierte melden sich via 058 433 64 91<br />
(Deutschschweiz) oder 058 433 64 01 (Westschweiz). Das<br />
Auszahlungsziel beträgt 120 Fr./dt.<br />
resultierten vorwiegend bei Bio-Weizen,<br />
der auf tiefgründigen, gut versorgten<br />
Böden geerntet wurde. Da es in der<br />
Schweiz leider nicht nur solche Böden<br />
gibt und das Wetter bei der Nährstoffversorgung<br />
der Pflanzen eine zentrale<br />
Rolle spielt, gilt es, die Sorte gezielt zu<br />
wählen. Für die Ernte 2014 empfiehlt<br />
fenaco:<br />
Claro: für intensive Standorte, guter<br />
Ertrag, hohe Standfestigkeit, frühreif.<br />
Gute Resistenz gegen Fusarien. Nicht<br />
geeignet für Spätsaaten. Siala: Ertrag<br />
mittel bis gut, hohe Standfestigkeit, geeignet<br />
für Spätsaaten. Gute Resistenz<br />
gegen Mehltau. Wiwa: Ertrag mittel bis<br />
gut, Anbau auch in Grenzlagen möglich,<br />
allgemein gute Krankheitsresistenz und<br />
gute Backeigenschaften. Ludwig: Verwendung<br />
nur als Futterweizen! Guter<br />
Ertrag, mittlere bis gute Krankheitsresistenz.<br />
Geeignet für Umstellungsbetriebe.<br />
Aus der Ernte 2013 übernimmt die<br />
fenaco eine begrenzte Menge an Umstellungsmahlweizen.<br />
Für diese Spezialmenge<br />
besteht Vertragsanbaupflicht;<br />
Süsslupinen, im<br />
nordöstlichen<br />
Europa etabliert.<br />
54 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE