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PFLANZENBAU<br />

Ein Problem<br />

im Karottenanbau<br />

DIE MÖHRENFLIEGE (PSILA ROSAE) ist der bedeutendste Schädling beim<br />

Anbau von Karotten. Auch in anderen Gemüsekulturen wie Sellerie, Petersilie oder<br />

Fenchel kann sie grossen wirtschaftlichen Schaden anrichten.<br />

Markus<br />

von Gunten<br />

Möhrenfliegenschaden<br />

an Karotten.<br />

Bild: J.Rüegg, Agroscope<br />

Die Möhrenfliege misst 4 – 5 mm<br />

und weist einen gelben Kopf mit roten<br />

Augen auf. Brust und Hinterleib<br />

sind schwarz. Der Schädling tritt<br />

jährlich in drei Generationen auf. Die<br />

erste Generation schlüpft aus Puppen,<br />

welche im Boden in einer Tiefe bis ca.<br />

30 cm überwintern. Die Flugaktivität<br />

beginnt Ende April und endet ca. Mitte<br />

Juni. Auch die Larven besitzen die Fähigkeit<br />

zur Überwinterung. Nach dem<br />

Schlüpfen suchen sie feuchte Umgebungen<br />

auf, wo die Paarung stattfindet. Die<br />

Ablage der länglich-ovalen, weissen Eier<br />

im Boden erfolgt jeweils nachmittags,<br />

möglichst nahe der Karottenpflanzen.<br />

Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen<br />

die Larven und bewegen sich Richtung<br />

Karottenwurzel.<br />

Die ersten beiden Larvenstadien verursachen<br />

in der Regel noch keinen Schaden.<br />

Meist ist das dritte und letzte Larvenstadium<br />

für die rostbraun verfärbten<br />

Frassgänge an der Hauptwurzel verantwortlich,<br />

welche oft am unteren Drittel<br />

der Karotte festzustellen sind. Fünf bis<br />

sechs Wochen nach dem Schlupf verlassen<br />

die Larven der Möhrenfliege die<br />

Wurzel und verpuppen sich im Boden.<br />

Zwei bis drei Wochen nach der Verpuppung<br />

schlüpfen die Fliegen der zweiten<br />

Generation. Der Zyklus beginnt von vorne.<br />

Die zweite Generation der Möhrenfliegen<br />

ist von Juli bis August anzutreffen.<br />

Sie verursacht in den meisten Fällen<br />

den grössten Schaden. Häufig gibt es sogar<br />

noch eine dritte Generation welche<br />

Mitte September bis Oktober auftritt.<br />

Dies ist jedoch von der Bodentemperatur<br />

während der Entwicklungszeit der<br />

zweiten Generation abhängig.<br />

Ein Möhrenfliegenbefall hat immer<br />

Auswirkungen auf die Lagerfähigkeit der<br />

Karotten. Die Frassgänge sind ideale<br />

Eindringungspforten für Fäulniserreger,<br />

was erheblichen Schaden am Lagergut<br />

verursachen kann.<br />

Kontrolle mit Klebefallen Damit<br />

man bei der Ernte nicht von einem Befall<br />

überrascht wird, sollte der Einflug<br />

der Möhrenfliege auf jeder Parzelle<br />

überwacht werden. Dies geschieht beispielsweise<br />

mit einer Klebefalle «Rebell<br />

orange» von der Firma Andermatt Biocontrol.<br />

Die Klebefalle wird vor dem<br />

ersten Einflug (Ende April) in die Karottenfelder<br />

platziert. Pro Parzelle sollten<br />

mindestens zwei Fallen aufgestellt werden.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass die<br />

Klebefläche senkrecht, oberhalb der<br />

Blätter angebracht und entsprechend<br />

des Kulturwachstums angepasst wird.<br />

Die Gebrauchsanweisung sieht vor, dass<br />

die Falle 5-10 m vom Feldrand entfernt<br />

aufgestellt wird, nach Möglichkeit in der<br />

Nähe von Hecken, Waldrändern oder<br />

höheren Kulturpflanzen wie Mais. Um<br />

Flugbeginn und Flugstärke rechtzeitig<br />

zu erkennen, müssen die Klebefallen<br />

wöchentlich gewechselt werden. Die<br />

40 6 2013 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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