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LOK Magazin V 100 West und Ost (Vorschau)

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BRÜCKEN ÜBER DEN RHEIN<br />

Ansichtskarte von 1907: Die 1873 dem Verkehr übergebene Brücke zwischen Rheinhausen <strong>und</strong> Hochfeld<br />

die Brückenpfeiler für den Fall der Sprengung<br />

gegenüber feindlichen Kräften.<br />

Ferner war eine Einlage in die Kriegskasse zu<br />

tätigen, um den eventuellen Einsatz von Kanonenboten<br />

zu finanzieren.<br />

Von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen-<br />

Sterkrade gebaut, konnte die erste Duisburger<br />

Rheinbrücke zwischen Rheinhausen <strong>und</strong> Hochfeld<br />

1 873 dem allgemeinen Verkehr übergeben werden.<br />

Die historische Ansichtskarte von 1 907 zeigt mit<br />

Blick gen <strong>West</strong>en die filigrane Brücke mit ihren<br />

beiden Wehrtürmen <strong>und</strong> dem ehemaligen Trajekthafen<br />

Hochfeld.<br />

Das hohe Verkehrsaufkommen zwischen dem<br />

Ruhrgebiet <strong>und</strong> Aachen sowie erste Verschleißerscheinungen<br />

erforderten bereits 1 925 den Bau einer<br />

neuen, zweigleisigen Brücke in abgestufter<br />

Fachwerkbauweise, die dem Schiffsverkehr einen<br />

breiteren Durchlass von 1 80 Metern gewährte.<br />

Nach 1945: Sieges-Brücke<br />

Die von der naheliegenden Krupp-Hütte in Rheinhausen<br />

gebaute zweite Brücke in Parallel-Fachwerkbauweise<br />

wurde am 4. März 1 945 beim Rückzug<br />

von der Deutschen Wehrmacht fast völlig<br />

zerstört. Amerikanische Pioniere schufen innerhalb<br />

von nur sechs Wochen eine parallele Behelfsbrücke,<br />

die sogenannte „Victory Bridge“. Vier lange<br />

Jahre vergingen, bis die Rheinbrücke aus noch<br />

<strong>LOK</strong><strong>Magazin</strong> 08/2014<br />

brauchbaren Trümmern <strong>und</strong> Neuteilen Ende 1 949<br />

zum vierten Mal eröffnet wurde. Das burgähnliche<br />

<strong>West</strong>portal der ersten Brücke steht noch heute als<br />

Denkmal im direkten Kontrast zu den modernen<br />

Zügen auf dieser von Personen- <strong>und</strong> Güterzügen<br />

stark befahrenen Strecke.<br />

Haus-Knipp-Brücke<br />

Die Brücke zwischen Duisburg-Meiderich Nord<br />

<strong>und</strong> Moers-Baerl ist heute die nördlichste von der<br />

Eisenbahn befahrene Rheinquerung. Mit 890 Metern<br />

Länge hat das nach dem angrenzenden ehemaligen<br />

Herrensitz „Haus Knipp“ benannte Bauwerk<br />

beachtliche Ausmaße. Bereits zur Eröffnung<br />

im Jahr 1 91 2 stellte sie, gebaut von der Brückenbauanstalt<br />

Harkort in Duisburg, einen Rekord auf.<br />

Mit einer Weite von 1 86 Metern überspannte der<br />

mittlere von drei als Halbparabel-Fachwerkträger<br />

erstellte Brückenbogen die Fahrrinne des Rheins.<br />

Während die flache Vorbrücke auf der <strong>West</strong>seite<br />

schon nach 1 03 Metern den Rheindeich erreicht,<br />

zieht sich die Vorbrücke auf der <strong>Ost</strong>seite auf 369<br />

Metern über die bei Hochwasser überfluteten<br />

Rheinwiesen. Ursprünglich für den Güterverkehr<br />

zwischen Oberhausen <strong>West</strong> <strong>und</strong> dem Rangierbahnhof<br />

Hohenbudberg errichtet, kam mit dem<br />

Bau einer Verbindungsstrecke nach Moers ab 1 929<br />

auch Personenverkehr nach Oberhausen hinzu,<br />

der erst 1 983 mit einer letzten 51 5er-Leistung ende-<br />

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