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LOK Magazin V 100 West und Ost (Vorschau)

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GESCHICHTE<br />

Ohne S-Bahn geht es nicht<br />

In der Zeit von 1 967 bis 1 980 erlebte der Eisenbahnknoten<br />

Halle umfangreiche Veränderungen.<br />

Vom Hauptbahnhof wurde eine S-Bahn nach Halle-Neustadt<br />

eingerichtet. Diese führte südlich um<br />

das Stadtgebiet herum, nutzte die Casseler Bahn<br />

bis kurz vor Angersdorf mit, zweigte nach Norden<br />

auf einer Neubaustrecke ab <strong>und</strong> erreichte in Halle-<br />

Nietleben die Anlagen der früheren HHE. Bis Halle-Dölau,<br />

dem Endpunkt, nutzte die S-Bahn die<br />

Trasse der HHE. Die Kleinbahn war zwischen<br />

Klaustor <strong>und</strong> Nietleben der neuen Trabantenstadt<br />

geopfert worden.<br />

Der Bau mehrerer neuer Bahnhöfe <strong>und</strong> Haltepunkte,<br />

so auch der unterirdische „Tunnel“-Bahnhof<br />

in Neustadt <strong>und</strong> der Abstellbahnhof Nietleben,<br />

war erforderlich geworden. Der Hauptpersonenbahnhof<br />

wurde um einen Bahnsteig an der <strong>West</strong>seite<br />

ergänzt.<br />

Die S-Bahn, die 1 972 bis Halle-Trotha verlängert<br />

werden konnte, war nicht die einzige Neuerung.<br />

Gleichzeitig entstanden zwei Verbindungen zwischen<br />

Halle-Neustadt <strong>und</strong> den Chemiewerken<br />

Buna (bei Schkopau) <strong>und</strong> Leuna. Eine Neubaustrecke<br />

erreichte von Halle-Neustadt den Personenbahnhof<br />

der Buna-Werke <strong>und</strong> nutzte ab Merseburg<br />

die vorhandenen Anlagen der Thüringer<br />

Bahn. Die zweite Verbindung nutzte die Casseler<br />

Bahn, den Verbindungsbogen Rosengarten <strong>und</strong><br />

ebenfalls die Strecke Richtung Thüringen. Ein<br />

neuer Haltepunkt, Silberhöhe, entstand als Zugang<br />

zur Südstadt. In dem Bereich zwischen Rosengarten<br />

<strong>und</strong> Saalebrücke bekam die S-Bahn eine<br />

neue Trasse. Sie wurde parallel als betriebliche<br />

Steilstrecke zur Casseler Bahn über einen Hügel<br />

an der Südstadt gelegt. Als Zugang zur Südstadt<br />

wurden ein Kreuzungsbahnhof (Südstadt) <strong>und</strong> ein<br />

Haltepunkt (Brühlstraße) angelegt.<br />

105 149 bringt am 12. April 1984 einige Wagen zu<br />

Anschließern im Bahnhof Turmstraße Ralph Lüderitz<br />

Keimzelle der Elektrifizierung<br />

Der Eisenbahnknoten Halle ist untrennbar mit der<br />

Elektrifizierung Mitteldeutschlands verb<strong>und</strong>en.<br />

Das mitteldeutsche E-Netz erreichte die Saalestadt<br />

im Jahr 1 922, als am 1 . Juni der erste Zug von Leipzig<br />

kommend in Halle einfuhr.<br />

Am 7. Oktober 1 934 konnte der elektrische Betrieb<br />

nach Magdeburg eröffnet werden. Mit der Demontage<br />

der Anlagen der elektrischen Zugförde-<br />

STICHWORT: KARL-ERNST MAEDEL<br />

Karl-Ernst Maedel wurde am 2. Sep tember 1919 in Halle<br />

(Saale) geboren. Sein Vater Ernst Maedel war Beamter bei der<br />

Feuerwehr in Halle. Die Familie wohnte in der Dzondistraße<br />

Nr. 2, nur wenige Meter von der Volkmannstraße entfernt, die<br />

parallel zum Bahnbetriebs werk P verlief. Entstand so die tiefe<br />

Verb<strong>und</strong>enheit zur Eisenbahn<br />

1938 nahm Maedel ein Maschinen bau-Studium auf, das er<br />

aber infolge der Einberufung zum Wehrdienst abbrechen<br />

musste. 1955 verließ er die DDR <strong>und</strong> ging in die<br />

B<strong>und</strong>esrepublik. Den Lebensunterhalt verdiente er als<br />

Verwaltungsbeamter in Wanne-Eickel, Oberhausen <strong>und</strong><br />

Offenbach am Main.<br />

Halle, Dzondistraße: In der Nr. 2 (Erker) wohnte<br />

die Familie Maedel bis um 1940<br />

Gert Schütze<br />

Maedel wurde in der Folgezeit bekannt als Autor<br />

zahlreicher Sachbücher zum Thema Eisenbahn. 1957<br />

erschien sein Buch „Deutsche Dampflokomotiven gestern<br />

<strong>und</strong> heute“, das als unverzichtbares Standard werk zum<br />

Thema gilt. 1962 gründete er das <strong>LOK</strong> MAGAZIN, dessen<br />

Herausgeber er bis 1971 blieb. Am 5. Juni 2004 verstarb<br />

Karl-Ernst Maedel in Worms.<br />

RBH<br />

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