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Korruption in der EU - Grüne Linke

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Haustür passiert – wenn überhaupt. Selbst auf Archivmaterial wird nicht<br />

zurückgegriffen. E<strong>in</strong>en bundesweiten Experten für <strong>Korruption</strong> gibt es <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Gewerbe nicht - o<strong>der</strong> ich habe ihn nie kennen gelernt.<br />

Als im Spätherbst 1999 die Umrisse <strong>der</strong> Affäre um Ex-Bundeskanzler Helmut<br />

Kohl erkennbar wurden, lag die Süddeutsche Zeitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berichterstattung<br />

relativ vorn. Das h<strong>in</strong>g unter an<strong>der</strong>em damit zusammen, dass ich <strong>in</strong> den achtziger<br />

Jahren beim Spiegel den Parteispenden-Skandal und de Flick-Skandal<br />

bearbeitet hatte und viele <strong>der</strong> „alten Kameraden“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen Affäre wie<strong>der</strong><br />

auftauchten. Bei den Konkurrenzblättern war niemand, dem ich <strong>in</strong> den achtziger<br />

Jahre begegnet war. So e<strong>in</strong>fach ist das manchmal und gleichzeitig so<br />

unbefriedigend. In den neunziger Jahren hatte ich mich nur e<strong>in</strong>mal, das war<br />

1995, für e<strong>in</strong> paar Wochen um das Thema illegale Parteienf<strong>in</strong>anzierung<br />

gekümmert. Da hatte ich geme<strong>in</strong>sam mit drei Spiegel-Kollegen über Doktor<br />

Kohl und se<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>anzberater Horst Weyrauch recherchiert.<br />

Das hatten wir doch schon . . .<br />

Es fehlt also an Kont<strong>in</strong>uität. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass<br />

wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt <strong>der</strong> Enthüllungsmanie leben. Fakten, Fakten, Fakten, Sie<br />

wissen schon. Jede Woche muss e<strong>in</strong>e neue Sau durchs Dorf getrieben werden<br />

und es s<strong>in</strong>d ganze Herden von Schwe<strong>in</strong>en unterwegs. Aber – bitte nicht die so<br />

und so vielte <strong>Korruption</strong>sgeschichte. Das hatten wir doch schon. Gibt es nicht<br />

mal was Neues?, heißt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Redaktionskonferenz.<br />

Ich habe dieses Muster kennen gelernt. Damals war ich noch beim Spiegel du<br />

ich habe mit e<strong>in</strong>em Kollegen etwa vierzig Geschichten darüber verfasst, wer<br />

Saddam Husse<strong>in</strong> aufgerüstet hat und welche Gel<strong>der</strong> von wo nach wo flossen. In<br />

<strong>der</strong> Reaktion hat man nach <strong>der</strong> vierten o<strong>der</strong> fünften Geschichte erklärt, dass e<strong>in</strong>e

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