Korruption in der EU - Grüne Linke
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denen es z.B. um die Verwendung öffentlicher Gel<strong>der</strong> geht, zu beobachten,<br />
H<strong>in</strong>weisen nachzugehen und darüber zu berichten. Die Presse hat gegenüber <strong>der</strong><br />
Justiz gelegentlich auch den Vorteil, dass sich manche Informanten eher an<br />
Journalisten wenden als an die Staatsanwaltschaft o<strong>der</strong> an die Polizei.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich fühlen sie sich h<strong>in</strong>ter dem Informantenschutz, den die Presse<br />
gewähren kann, sicherer als unter dem Mantel <strong>der</strong> Zusicherung von<br />
Vertraulichkeit, den die Justiz geben kann. Von solchen <strong>der</strong> Presse<br />
zugegangenen H<strong>in</strong>weisen würden wir gerne profitieren. Ich me<strong>in</strong>e, dass immer<br />
e<strong>in</strong> Weg gefunden wird, um den Informanten nicht bloß zu stellen, denn sowohl<br />
Presse als auch Justiz s<strong>in</strong>d an dem Ergebnis orientiert: Bekämpfung korrupter<br />
Praktiken <strong>in</strong> unserem Staat <strong>in</strong> unserer Gesellschaft. Aus me<strong>in</strong>er eigenen<br />
Erfahrung kann ich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang berichten, dass die Weitergabe<br />
e<strong>in</strong>er dem Journalisten zugegangenen Information an die Staatsanwaltschaft oft<br />
schon <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n erfolgreicher Ermittlungen<br />
war.<br />
b) E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Aufgabe <strong>der</strong> Staatsanwaltschaft und <strong>der</strong> Presse liegt <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Brandmarkung <strong>der</strong> <strong>Korruption</strong> als das, was sie ist, nämlich als<br />
geme<strong>in</strong>schädliche Krim<strong>in</strong>alität, die häufig auch Züge <strong>der</strong> Organisierten<br />
Krim<strong>in</strong>alität trägt. Ich habe vorher von unserer Erfahrungen berichtet, wonach<br />
sehr vielen <strong>in</strong> die <strong>Korruption</strong> verstrickten Amtsträgern o<strong>der</strong> Verantwortlichen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Wirtschaft jegliches Unrechtsbewusstse<strong>in</strong> fehlte. Hier ist e<strong>in</strong> Feld, auf dem<br />
die Presse, wenn sie über <strong>Korruption</strong> berichtet, positiv wirken kann und bereits<br />
äußerst positiv gewirkt hat. Nur durch ständige Berichterstattung über<br />
Ermittlungsverfahren und Strafverfahren und das dar<strong>in</strong> zu Tage gekommene<br />
Unrecht trägt dazu bei, dass sich das Unrechtsbewusstse<strong>in</strong> entwickelt und die<br />
<strong>Korruption</strong> aus <strong>der</strong> Zone des Kavaliersdelikts herausgehoben wird. Es genügt<br />
nicht, dass <strong>Korruption</strong>sstraftaten <strong>in</strong> den Begründungen <strong>der</strong> Gerichtsurteile<br />
gebrandmarkt werden, diese Brandmarkung muss auf e<strong>in</strong>er sehr breiten Basis