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Korruption in der EU - Grüne Linke

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wäre schön, wenn OLAF e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>e europäische Anlaufstelle wäre, bei <strong>der</strong><br />

Journalisten „offiziell“ e<strong>in</strong>en recherchierten Fall bestätigt bekommen könnten.<br />

Bislang habe ich gegenteilige Erfahrungen gesammelt: OLAF hat verschwiegen,<br />

verheimlicht und vertuscht. Die besten Untersuchungsberichte s<strong>in</strong>d die, die<br />

OLAF nicht veröffentlicht. Denn OLAF setzt die Tradition des Verschweigens,<br />

Vertuschens und Verleugnens <strong>der</strong> früheren Ermittler UCLAF fort.<br />

Der Bericht <strong>der</strong> Vorgänger-Organisation UCLAF über korrupte<br />

Kommissionsbeamte, die <strong>EU</strong>-Steuergel<strong>der</strong>, die offiziell für humanitäre Hilfe<br />

bestimmt waren, <strong>in</strong> die eigene o<strong>der</strong> die Taschen an<strong>der</strong>er „umgeleitet” haben,<br />

blieb monatelang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schublade <strong>der</strong> Untersuchungsbeamten. Nach ersten<br />

Medienberichten veröffentlichte die <strong>EU</strong>-Kommission e<strong>in</strong>en Bericht, <strong>der</strong> etwa so<br />

lautete: “Herr *** hat mit *** über *** verhandelt.” Daraufh<strong>in</strong> habe ich den<br />

Orig<strong>in</strong>al-Bericht - auf neutralem Papier - abtippen lassen. Denn alle H<strong>in</strong>weise,<br />

die auf die Autoren und auf Informanten hätten schließen lassen können,<br />

mussten entfernt werden (H<strong>in</strong>weise auf Fax, PC, Fotokopierer etc.). Den so<br />

“präparierten” Orig<strong>in</strong>altext habe ich dann als Facsimile veröffentlichen können.<br />

Von UCLAF war dazu offiziell nie etwas zu erfahren. Nebenbei: Von den<br />

Praktiken <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Kommission hellhörig geworden, haben Kollegen verstärkt<br />

über <strong>Korruption</strong> und Betrug <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Kommission recherchiert und berichtet.<br />

Weil zuerst e<strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong> sich monatelang nicht traute e<strong>in</strong>en fertigen,<br />

vorliegenden Beitrag zu senden - es war ja noch ke<strong>in</strong> <strong>EU</strong>-Beamter <strong>in</strong><br />

Untersuchungshaft, hieß es - mussten die Kollegen von den Pr<strong>in</strong>tmedien den<br />

Anfang machen. Also lief das Thema zuerst <strong>in</strong> Focus, dann kam dpa und<br />

schließlich berichteten die Tagesthemen.<br />

Politische Reaktionen? Die offizielle Kritik an den Untersuchungsbeamten hielt<br />

sich <strong>in</strong> Grenzen. Denn niemand wollte/will das zarte Pflänzchen kaputtmachen.<br />

Im Gegenteil. Dennoch: Die Betrugsbekämpfung <strong>der</strong> <strong>EU</strong> hat sich nicht

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