Korruption in der EU - Grüne Linke
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Empörung wenig konkrete Ergebnisse im S<strong>in</strong>ne abgeschlossener<br />
Gerichtsverfahren brachte. Bei <strong>der</strong> strafrechtlichen Aufklärung zeigten sich die<br />
ermittlungstechnischen Schwierigkeiten, relevante Informationen aus<br />
„geschlossenen Kreisläufen” zu bekommen. Als Reaktion darauf gründeten die<br />
Spitzenverbände <strong>der</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 1997 e<strong>in</strong>e Ad-<br />
hoc-Arbeitsgruppe „Kardiologie“, die später zur „Arbeitsgruppe<br />
Abrechnungsmanipulation“ wurde. Sie hat die Aufgabe, unwirtschaftlichen und<br />
manipulierten Abrechnungsweisen von Leistungserbr<strong>in</strong>gern (Ärzten,<br />
Pflegediensten, Sanitätshäusern, Apothekern, etc) nachzugehen, sie aufzudecken<br />
und zum Beispiel unrechtmäßig abgerechnete Gel<strong>der</strong> zurückzufor<strong>der</strong>n.<br />
Das Problem: Die Prüfung auf sachliche und rechnerische Richtigkeit kann nur<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krankenkasse selber bzw. <strong>der</strong>en Fachabteilungen erfolgen.<br />
Im Ergebnis heißt das: E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe auf Spitzenverbandsebene ist zwar<br />
gut und schön, stößt aber schnell an Grenzen.<br />
Me<strong>in</strong>e These ist, dass zu <strong>der</strong> ethischen, moralischen und juristischen Sicht erst<br />
<strong>der</strong> Leidensdruck leerer Kassen kommen musste, um das Problem falscher<br />
Abrechnungen im Gesundheitswesen auf die Tagesordnung zu setzen.<br />
1992 schloss die GKV mit e<strong>in</strong>em Defizit von mehr als neun Milliarden Mark<br />
ab, 1996 waren es, nachdem sich die unmittelbaren Auswirkungen des<br />
Gesundheitsstrukturgesetzes wie<strong>der</strong> gelegt hatten, immerh<strong>in</strong> noch fast acht<br />
Milliarden Mark im roten Bereich. E<strong>in</strong>e Folge waren Überlegungen zu e<strong>in</strong>em<br />
möglichst umfassenden Kostenmanagement <strong>der</strong> Kassenausgaben, um das<br />
Wirtschaftlichkeitsgebot gemäß fünftem Sozialgesetzbuch tatsächlich<br />
umzusetzen. Die vorsätzlich falsche Abrechnung mediz<strong>in</strong>ischer Leistungen hat<br />
allerd<strong>in</strong>gs weniger mit <strong>der</strong> Nichte<strong>in</strong>haltung des Wirtschaftlichkeitsgebotes zu<br />
tun als mit Habgier und krim<strong>in</strong>eller Energie. Es bedurfte offensichtlich <strong>der</strong><br />
Erkenntnis, dass bei Aufdeckung von Falschabrechnungen f<strong>in</strong>anzielle Regresse