27.11.2012 Aufrufe

Fahrten des Kolumbus

Fahrten des Kolumbus

Fahrten des Kolumbus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1492<br />

101<br />

Luis de Santángel befürwortet die „Westfahrt“ und ist bereit, die Kosten vorzustrecken.<br />

(Schatzmeister <strong>des</strong> Hauses Aragón und Generalsteuereinnehmer; zugleich<br />

selbständiger Geschäftsmann). (G).<br />

(Januar) Kapitulation von Granada, erfolgreiches Ende der Reconquista.<br />

Einladung <strong>des</strong> <strong>Kolumbus</strong> durch Königin Isabella nach Santa Fé; zugleich Zuwendung<br />

von 20 000 Maravedis als „Reisekosten-Zuschuß“.<br />

17. April 1492 in Santa Fé (und 30. April 1492 in Granada):<br />

Genehmigung <strong>des</strong> Planes einer „Westfahrt“ einschließlich der Gewährung aller<br />

geforderten Privilegien.<br />

12. Mai 1492: <strong>Kolumbus</strong> verläßt Granada.<br />

23. Mai 1492: Der Notar Francisco Fernandez verliest in der Kirche von Palos<br />

die Dekrete der Krone.<br />

2. August 1492: Die Mannschaften schiffen sich in Palos ein.<br />

3. August 1492: Beginn der „Westreise“; erstes Ziel sind die Kanaren.<br />

Aus den erhaltenen Rechnungsdokumenten geht hervor, daß die Spanische Krone den<br />

Schiffsoffizieren <strong>des</strong> <strong>Kolumbus</strong> eine monatliche Heuer von 2000 Maravedis zahlte, den<br />

einfachen Matrosen 1000 Maravedis – die Kaufkraft eines Maravedis lag somit bei etwa<br />

ein bis zwei Euro. Die „Beihilfen“ der Krone an <strong>Kolumbus</strong> waren also keineswegs gering.<br />

4.6.2. Erste Kontakte (1485 – 1486)<br />

Betrachtet man die Daten der Zeittafel, so stellt man staunend fest, daß es <strong>Kolumbus</strong><br />

gelang, innerhalb weniger Monate die zwei reichsten Männer Spaniens zu treffen und<br />

sich bei ihnen sogar einige Zeit aufzuhalten, schon im Januar 1486 am Hofe der spanischen<br />

Könige zu erscheinen, in deren Dienst zu treten, und Mitte 1486 eine persönliche<br />

Audienz zu erlangen. Wie konnte ein nicht-adeliger Fremder so erfolgreich sein? Die<br />

einzige Erklärung ist, daß sich <strong>Kolumbus</strong> eines „internationalen Netzwerkes“ bediente,<br />

<strong>des</strong>sen Mitglieder einerseits keine Berührungsängste vor „gewöhnlichen Menschen“<br />

hatten und die zugleich in Kontakt mit zahlreichen Würdenträgern aller Nationen standen;<br />

dies zeigt auch die Tatsache, daß <strong>Kolumbus</strong>´ Bruder Bartolomeo im Jahre 1489 den<br />

Plan einer „Westfahrt“ am englischen Hofe vortragen konnte und im Jahre 1490 am<br />

französischem Hofe. Um welches „Netzwerk“ mag es sich dabei gehandelt haben? Bedenkt<br />

man die Verhältnisse im Europa der damaligen Zeit, so kommt nur ein kirchlicher<br />

Orden in Frage, im Falle <strong>des</strong> <strong>Kolumbus</strong> waren es wohl die Franziskaner. Offen bleibt,<br />

weshalb sich die Vertreter dieses Ordens ausgerechnet für <strong>Kolumbus</strong> und seine Pläne<br />

einsetzten – versprachen sie sich einen erheblichen Gewinn an Macht und Einfluß,<br />

wenn sie als erste in Ostasien missionieren konnten? Oder in einer neuen Welt? Wir<br />

müssen diese Frage auf sich beruhen lassen, aber es ist bestimmt kein Zufall, daß sich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!