Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.5. Astronomische Navigation<br />
2.5.1. Einführung<br />
29<br />
Da vielen Lesern diejenigen Himmelserscheinungen und Begriffe, die in der astronomischen<br />
Navigation eine Rolle spielen, unbekannt sein dürften, sei zunächst eine elementare<br />
Einführung gegeben. Abbildung 20 a und 20 b gibt die Himmelshalbkugel wieder,<br />
die ein Beobachter von einem Schiff aus sieht. Die Begrenzung der Scheibe, auf der<br />
man zu stehen scheint, ist der Horizont, der Punkt Z genau senkrecht über dem Beobachter<br />
wird als Zenit bezeichnet, der Großkreisbogen, welcher den Nord- und Südpunkt<br />
verbindet, ist der Meridian.<br />
Außerdem enthält die Abbildung einen Stern, der sich, wie alle Himmelskörper, im<br />
Laufe der Zeit auf einem Kreisbogen vom östlichen Horizont zum westlichen Horizont<br />
bewegt. Der (unsichtbare) Drehpunkt aller Himmelskörper ist der Himmelsnordpol HN,<br />
den man auch als Schnittpunkt der Erdachse mit der Himmelskugel betrachten kann.<br />
Der in Winkelgraden gemessene Abstand <strong>des</strong> Himmelskörpers vom Horizont ist seine<br />
Höhe h, der Winkel zwischen dem Fußpunkt der Höhe und der Nordrichtung ist das<br />
Azimut az. Ferner sind zwei weitere Winkel wichtig: Die Höhe <strong>des</strong> Himmelsnordpoles<br />
über dem Nordhorizont wird als Polhöhe p bezeichnet; der Abstand <strong>des</strong> Himmelskörpers<br />
vom Zenit als Zenitdistanz z, woraus folgt: h + z = 90 o . Zusammenfassend bezeichnet<br />
man die hier genannten Winkel als „Winkel <strong>des</strong> Horizontsystemes“.<br />
Abb. 20 a Ortshimmelskugel und Horizont, Himmelsnordpol HN und Polhöhe p<br />
Mißt man nun die Höhe h, das Azimut az und gleichzeitig die Greenwichzeit (GMT =<br />
Greenwich Meantime), so läßt sich die Position eines Schiffes nach Breite und Länge