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Obwohl der Jacobsstab als „typisches“ Meßgerät <strong>des</strong> Seemannes lange Zeit auf Illustrationen<br />
abgebildet wurde, war der Jacobsstab vermutlich nur kurze Zeit in Gebrauch,<br />
zumal auch die Meßgenauigkeit nicht besonders hoch war. Sein grundsätzlicher Nachteil<br />
besteht darin, daß nur<br />
Sternenhöhen, nicht aber<br />
Sonnenhöhen vermessen<br />
werden können, und auch<br />
das nur während der „nautischen<br />
Dämmerung“, also<br />
der kurzen Zeit, in der der<br />
Himmel schon so dunkel ist,<br />
daß helle Sterne sichtbar<br />
werden, andererseits aber<br />
noch so viel Resthelligkeit<br />
vorhanden ist, daß die<br />
Kimm noch deutlich erkannt<br />
werden kann. Natürlich<br />
konnte man während dieser<br />
Zeit nach Herzenslust Sternenhöhen<br />
vermessen, leider<br />
waren aber Höhen nur dann auswertbar, wenn sich der Stern im Meridian befand, d.h.,<br />
man konnte nur dann auswertbare Messungen erhalten, wenn der betreffende Stern zufällig<br />
gerade während der nautischen Dämmerung den Meridian passierte. Da dies für<br />
helle Sterne nur selten der Fall ist, beschränkte sich die Anwendung <strong>des</strong> Jacobsstabes<br />
auf die Bestimmung der Höhe <strong>des</strong> Polarsternes. Außerdem lassen sich mit einem Jacobsstab<br />
nur Winkel bis etwa 30 Grad verläßlich messen. Angemerkt sei, daß offenbar<br />
gelegentlich der Reiter mit einem Blendglas versehen wurde, um auch die Sonne anpeilen<br />
zu können.<br />
Kimm<br />
h<br />
Kimm<br />
Abb. 25 Jacobsstab<br />
Horizontschlitz<br />
Abb. 26 Davis-Quadrant (engl. „Backstaff“)<br />
h<br />
Reiter<br />
Visier<br />
Sonne