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dienen sollte – insbesondere sollte die Maschine mit einem mechanischen Druckwerk<br />
gekoppelt werden, um Fehler beim Übertragen der Ergebnisse zu vermeiden.<br />
Abb. 30 Sextant, frühes Exemplar<br />
Eine weitere Vereinfachung<br />
stellten<br />
logarithmische Tabellen<br />
dar, die es<br />
dem Seemann ermöglichten,Multiplikationen<br />
durch<br />
Additionen zu ersetzen,<br />
wodurch<br />
zugleich die Sicherheit<br />
der Ergebnisse<br />
(und damit<br />
die Sicherheit von<br />
Schiff, Ladung und<br />
Mannschaft!) erhöht<br />
wurde. Parallel<br />
zu dieser Entwicklung<br />
kamen<br />
„nautische Rechenschieber“<br />
auf, mit<br />
denen sich nautische<br />
Rechnungen<br />
weiter vereinfachen<br />
ließen („Sliding<br />
Gunters“, benannt<br />
nach ihrem Erfinder,<br />
ca. 1650).<br />
Diese Entwicklungen gehören zwar dem ausgehenden 17.Jahrhundert an, es ist jedoch<br />
bemerkenswert, daß schon zur Zeit der portugiesischen Entdeckungen entsprechende<br />
Bestrebungen vorhanden waren:<br />
Als Vorläufer aller späteren nautischen Tabellen können die „Alfonsinischen Tafeln“<br />
gelten, die im Auftrage von Alfons X. von Kastilien zwischen 1248 und 1252 von (angeblich)<br />
fünfzig jüdischen und arabischen Gelehrten erstellt wurden. Diese Tabellen<br />
ermöglichten es, die Positionen der beweglichen Himmelskörper (Sonne, Mond und<br />
Planeten) mit hoher Genauigkeit vorauszuberechnen; für nautische Zwecke waren diese<br />
Tafeln allerdings nicht gedacht.<br />
Um 1480 müssen dann nautische Tafeln in Auftrag gegeben worden sein, die von der<br />
„Junta dos Mathematicos“ erstellt wurden, wobei der deutschstämmige Martin Behaim,<br />
ein Schüler <strong>des</strong> Regiomontanus, und der Jude Zacuto maßgeblich beteiligt waren. Die<br />
Originalexemplare kennen wir nicht, jedoch besteht kein Zweifel, daß diese Tafeln existierten<br />
und von der „Junta“ dann so vereinfacht wurden, daß der normale Seemann mit<br />
ihrer Hilfe Breitenbestimmungen vornehmen konnte. Eine Münchner Schrift, die um<br />
etwa 1510 erstellt wurde, enthält unter der Überschrift „Regimento do Norte“ Anweisungen<br />
zur Ermittlung der geographischen Breite aus Nordsternhöhen und unter der<br />
Überschrift „Regimento do Astrolabio“ Anweisungen zur Auswertung von Sonnenhö-