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bewegung, wodurch die Messung sogar noch erleichtert wird (Abb. 29). Oktanten wurden<br />
aus Hartholz hergestellt, die Meßskala <strong>des</strong> Limbus war aus Elfenbein oder Fischbein<br />
gefertigt und mit einer Ablesehilfe versehen, so daß die Genauigkeit bei etwa 0.1<br />
Grad lag entsprechend ±10 km auf der Erdoberfläche.<br />
Kimm<br />
Spiegel<br />
Glasplatte<br />
Limbus<br />
Okular<br />
Alhidade<br />
Abb. 28 Oktant. Ursprünglich war statt eines Okulares nur ein Sichtloch vorhanden.<br />
Die Glasplatte wurde später halbseitig verspiegelt.<br />
Der etwas später eingeführte Sextant (Abb.30), konstruiert von Kapitän John Campbell,<br />
unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom Oktanten, ist allerdings ein hochpräzises<br />
„High-Tech-Gerät“, <strong>des</strong>sen Preis ursprünglich die Größenordnung <strong>des</strong> Jahresgehaltes<br />
eines Kapitänes erreichte. Der Limbus umfaßt grundsätzlich 60 Grad (daher der Name),<br />
eingeteilt in 120 Grad, das Gerät ist aus Messing gefertigt, die Meßskala aus Silber mit<br />
einer besonders genauen Gravur (sehr bald mit speziellen Graviermaschinen hergestellt),<br />
die Ablesung erfolgt mit Hilfe eines Nonius und einer Ableselupe, und der linsenlose<br />
„Diopter“ <strong>des</strong> Oktanten ist durch ein Meßfernrohr ersetzt, das sehr bald eine<br />
achromatische Optik erhielt. Ganz besondere Sorgfalt wird auf die genau zentrische<br />
Lagerung der Alhidade bezogen auf dem Limbus gelegt, um den „Exzentrizitätsfehler“<br />
so klein wie möglich zu halten. Mit Sextanten war es erstmals möglich, auch unter Seebedingungen<br />
Winkel mit einer Genauigkeit von einer Bogenminute verläßlich zu messen.