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Exil Schweiz Tibeter auf der Flucht

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ser vom bekannten Comics­Zeichner Edgar P. Jacobs bereits 1946<br />

publizierten, erst in den 8oer Jahren <strong>auf</strong> Deutsch erschienenen<br />

Geschichte werden in unterirdischen Fabriken unterhalb Lhasas<br />

in gigantischem Ausmass Waffen produziert, unter an<strong>der</strong>em<br />

Atombomben, als Vorbereitung <strong>auf</strong> einen dritten Weltkrieg. Der<br />

Bösewicht ist in diesem Fall <strong>der</strong> tibetische Kaiser Basam­Damdu,<br />

den Details als naziähnlichen Despoten kennzeichnen und <strong>der</strong><br />

die Weltherrschaft erlangen und die an<strong>der</strong>en Völker unterdrücken<br />

will. Ihm steht <strong>der</strong> skrupellose Colonel Olrik zur Seite. Die<br />

Geschichte endet mit dem Tod des Kaisers sowie <strong>der</strong> Zerstörung<br />

<strong>der</strong> Raketenbasis in Tibet und des Kaiserpalastes durch die beiden<br />

Helden Blake und Mortimer, die sich eines vielseitig einsetzbaren<br />

Flugzeugs (Espadon, Schwertfisch) bedienen. An Tibet<br />

erinnert in dieser Geschichte nur die Architektur. Für den Kaiserpalast<br />

hat sicherlich <strong>der</strong> Potala als Vorbild gedient, ein grosser<br />

Stupa sieht dem Kumbum­Stupa von Gyantse ähnlich und<br />

einige weitere Stupas sind ebenfalls tibetischer Provenienz. Details<br />

in den in «Tibet» spielenden Szenen, wie Gesichtszüge, Klei<strong>der</strong>,<br />

Innenarchitektur und Schrift, erinnern jedoch an China. So<br />

wird denn auch in <strong>der</strong> französischen Ausgabe «Lhassa» als «neue<br />

Hauptstadt des grossen gelben Weltimperiums» bezeichnet, und<br />

Basam­Damdu wird Herrscher «<strong>der</strong> Gelben» genannt, eine Vermengung<br />

von Tibet­Mythen und <strong>der</strong> Angst vor <strong>der</strong> «Gelben Gefahr».<br />

Agartha sowie neu­theosophisches und «rampaeskes» Gedankengut<br />

erscheinen auch in einem Comic eines an<strong>der</strong>en Genres,<br />

nämlich in einem Yeti­Comic. In dieser Geschichte, Der<br />

Schneemensch (1991), findet ein Reporter <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Suche nach den<br />

Yetis im Gebiet des Everest Aufnahme in einem tibetischen Kloster,<br />

wo ihn ein seltsamer Alptraum quält. Dabei entdeckt er in<br />

einer Ahnengalerie mumifizierter und mit Gold überzogener<br />

Mönche sein eigenes Ebenbild, welches wie<strong>der</strong> zu leben beginnt.<br />

Eine Stimme heisst ihn als Bru<strong>der</strong> Yza Migdama Lah­Lu (angeblich<br />

ein tibetischer Name) in <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Agartha willkommen.<br />

Er sieht sich nackt durch die Bibliothek des Paradieses<br />

hetzen, in <strong>der</strong> die gesamte Vergangenheit, Gegenwart und Zu­<br />

Unterrichtseinheit <strong>Exil</strong> <strong>Schweiz</strong>, <strong>Tibeter</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Flucht</strong> | 36

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