Exil Schweiz Tibeter auf der Flucht

Information für Lehrpersonen
Wie die Tagespresse meldete, haben am 30. Oktober 2009 in Zürich
rund 600 Tibeter und Tibeterinnen gegen Hinrichtungen
von Landsleuten mit einem Fackelzug protestiert. Es wurden
Transparente mitgeführt mit Aufschriften wie «Menschenrechte
auch in Tibet», «Tibet braucht ihre Hilfe» sowie «UNO act now».
Die angeprangerten Todesurteile waren am 20. Oktober an Personen
vollstreckt worden, die an den Massenprotesten vom März
2008 in Lhasa teilgenommen hatten.
Es seien dies die ersten bekannt gewordenen Hinrichtungen
von Tibetern und Tibeterinnen im Zusammenhang mit den Unruhen
vom 14. März, heisst es in einer Mitteilung der Tibeter
Gemeinschaft Schweiz und Liechtenstein. Die Hingerichteten
hätten keinen juristischen Beistand gehabt.
Von chinesischer Seite sind offiziell zwei Hinrichtungen bestätigt
worden. Nach Angaben der tibetischen Gemeinschaft gibt
es jedoch mindestens vier Fälle. Mit dem Fackelzug forderten die
Tibet­Organisationen in der Schweiz die chinesische Regierung
auf, die Hinrichtungen sofort zu stoppen. Die Schweizer Regierung
wurde aufgerufen, alles Menschenmögliche zu unternehmen,
damit es zu keinen weiteren Hinrichtungen in Tibet kommt.
(Quelle: SDA).
Im März 2009 sind im Limmat Verlag Zürich gleich zwei Bücher
zur tibetischen Thematik erschienen. «Flucht aus Tibet» von Manuel
Bauer, sowie «Exil Schweiz. Tibeter auf der Flucht. 12 Lebensgeschichten»
von Christian Schmidt und Manuel Bau er.
Beide Bücher werfen Fragen auf, die im Unterricht der Sekundarstufe
II (Gymnasium, Berufsmaturitätsschule) in den Fächern
Geschichte und Politik, Sozialwissenschaften oder Philosophie
bearbeitet werden können – denn Flucht bzw. Emigra tion sowie
der Aufbau einer neuen Existenz in einem fremden Land sind
heute höchst aktuelle Themen. Die tibetische Thematik steht
hier stellvertretend für die weltweite Migrationsthematik.
Als Ergänzung zu den beiden Büchern legen wir deshalb eine
Auswahl von Texten vor, die Hintergrundinformationen und
Denkanstösse vermitteln. In diesen Zusatztexten werden verschiedene
Themen erörtert, wie zum Beispiel die Situation tibetischer
Flüchtlinge in der Schweiz, die Geschichte, Gesellschaft
und Kultur des tibetischen Volkes sowie die Grundlagen buddhistischer
Philosophie. Zu diesen Texten sind einige Arbeitsvorschläge
für die Lernenden formuliert.
Das vorliegende Material soll zudem zum neugierigen Weiterforschen
anregen. Zusätzlich finden die Lehrpersonen zwei exemplarische
Porträts aus dem Buch «Exil Schweiz. Tibeter auf der
Flucht» sowie einen Ausschnitt aus Manuel Bauers Begleittext in
seinem Fotoband «Flucht aus Tibet». Im Anhang aufgeführt sind
zudem die Adressen der Autoren, der Porträtierten sowie anderer
Experten, die für Vorträge in Schulen eingeladen werden
können oder die Ausstellungen zeigen möchten. Die Verweise auf
Websites, auf Archive und Fachbibliotheken sowie eine Literaturliste
ermöglichen es Interessierten, sich noch eingehender
über die Thematik zu informieren.
Basel, im November 2009 Regula Wyss
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