BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch
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<strong>BERICHT</strong> 2005 1. ÜBERBLICK<br />
Trends ni<strong>ch</strong>t gebro<strong>ch</strong>en werden konnten. Weiterhin<br />
nimmt Jugendgewalt zu, und der Trend zur<br />
Gewalt ist au<strong>ch</strong> in den Berei<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>ts- und<br />
Linksextremismus, Hooliganismus oder im Mens<strong>ch</strong>enhandel<br />
feststellbar.<br />
Islamistis<strong>ch</strong>er Terrorismus<br />
Der Trend zu kleineren, selbstständig agierenden<br />
Zellen islamistis<strong>ch</strong>er Terroristen bestätigte<br />
si<strong>ch</strong> 2005. Eine sol<strong>ch</strong>e war für die aus terroristis<strong>ch</strong>er<br />
Si<strong>ch</strong>t gelungenen Ans<strong>ch</strong>läge in London<br />
verantwortli<strong>ch</strong>. In der S<strong>ch</strong>weiz<br />
wurden bisher zwar keine konkretenVorbereitungshandlungen<br />
zu terroristis<strong>ch</strong>en Taten<br />
endgültig na<strong>ch</strong>gewiesen.<br />
Es gibt aber Vermutungen,<br />
dass es in der S<strong>ch</strong>weiz Islamisten gibt, wel<strong>ch</strong>e die<br />
Dur<strong>ch</strong>führung sol<strong>ch</strong>er Taten anstreben. Die Bedrohungslage<br />
kann ras<strong>ch</strong> und jederzeit ändern.<br />
Der hier bes<strong>ch</strong>riebene Trend und das Beispiel<br />
der Attentate von London zeigen, dass terroristis<strong>ch</strong>e<br />
Attentäter heute s<strong>ch</strong>werer denn je im Vorfeld<br />
einer Tat ermittelbar sind. Ni<strong>ch</strong>t erstaunli<strong>ch</strong><br />
ist deshalb, dass si<strong>ch</strong> 2005 die weltweite Debatte<br />
darüber vers<strong>ch</strong>ärfte, wel<strong>ch</strong>e Mittel liberalen<br />
Demokratien und Re<strong>ch</strong>tsstaaten zur Verfügung<br />
Weitgehende Ents<strong>ch</strong>eidungsundHandlungsautonomie<br />
der islamistis<strong>ch</strong>en<br />
Terroristen.<br />
1.3. Massnahmen<br />
Verbot der Al Qaïda<br />
Ende November 2005 verlängerte der Bundesrat<br />
das Verbot der Terrororganisation Al<br />
Qaïda und verwandter Organisationen.Verboten<br />
sind ni<strong>ch</strong>t nur sämtli<strong>ch</strong>e Aktivitäten der Organisation<br />
selber, sondern au<strong>ch</strong> alle Aktionen, die<br />
deren Unterstützung dienen. Der Bundesratsbes<strong>ch</strong>luss<br />
verlängerte das Verbot um weitere<br />
drei Jahre bis zum 31. Dezember 2008.<br />
Präventive Massnahmen<br />
gegen extremistis<strong>ch</strong>e Prediger<br />
fedpol verhängt systematis<strong>ch</strong> Einreisesperren<br />
gegen islamistis<strong>ch</strong>e Extremisten. Darunter fallen<br />
im Ausland verurteilte Aktivisten, mutmassli<strong>ch</strong>e<br />
Angehörige terroristis<strong>ch</strong>er Gruppierungen und<br />
bekannt gewordene so genannte Hassprediger.<br />
<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />
stehen,um sol<strong>ch</strong>en Bedrohungen zu begegnen.Es<br />
gilt einen gangbaren Weg zu finden: Einerseits<br />
sollen dem Staat genügend und effiziente Mittel<br />
zur Verfügung stehen, um die Si<strong>ch</strong>erheit seiner<br />
Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.Andererseits<br />
dürfen dabei die eigenen Errungens<strong>ch</strong>aften,<br />
Prinzipien und Ideale ni<strong>ch</strong>t verraten werden,<br />
will man ni<strong>ch</strong>t dem Gegner in die Hände arbeiten.<br />
Organisierte Kriminalität in Europa<br />
Weiterhin stellt si<strong>ch</strong> den nationalen Si<strong>ch</strong>erheitsbehörden<br />
die Aufgabe, Bedrohungen der<br />
inneren Si<strong>ch</strong>erheit dur<strong>ch</strong> die organisierte Kriminalität<br />
die nötige Aufmerksamkeit zu s<strong>ch</strong>enken<br />
und Massnahmen au<strong>ch</strong> hierauf auszuri<strong>ch</strong>ten. Zunehmend<br />
konnte festgestellt<br />
werden,dass es Verbindungen<br />
terroristis<strong>ch</strong>er Gruppierungen<br />
zu anderen Kriminalitätsfeldern,<br />
teils zur Kleinkriminalität,<br />
teils aber au<strong>ch</strong> zur organisierten<br />
Kriminalität, gibt.<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts des transnationa-<br />
Nationale und internationale<br />
Zusammenarbeit der<br />
S<strong>ch</strong>lüssel zum Erfolg bei<br />
Bekämpfung organisierter<br />
Kriminalität.<br />
len Charakters dieser Kriminalitätsformen bleibt<br />
die nationale und internationale Zusammenarbeit<br />
der S<strong>ch</strong>lüssel zum Erfolg bei der Bekämpfung<br />
organisierter Kriminalität.<br />
So wurde zum Beispiel ein ägyptis<strong>ch</strong>er Prediger,<br />
der im September 2005 an der Jahreskonferenz<br />
des Muslimda<strong>ch</strong>verbands Liga der Muslime der<br />
S<strong>ch</strong>weiz hatte teilnehmen wollen, mit einer Einreisesperre<br />
belegt.<br />
Die Verweigerung von Arbeitsbewilligungen<br />
an aus dem Ausland stammende Imame, die in<br />
S<strong>ch</strong>weizer Zentren ihr Amt ausüben wollen, dient<br />
der Unterbindung extremistis<strong>ch</strong>er<br />
islamis<strong>ch</strong>er Propaganda.<br />
Neu kann ni<strong>ch</strong>t allein der Hintergrund<br />
des kandidierenden<br />
Vorbeters Grund hierfür sein,<br />
sondern au<strong>ch</strong> eine allgemein extremistis<strong>ch</strong>e Haltung<br />
des Zentrums. Im November 2005 bestätigte<br />
das Bundesgeri<strong>ch</strong>t einen Ents<strong>ch</strong>eid des Kantons<br />
Genf: Dieser hatte dem Islamis<strong>ch</strong>en Zentrum<br />
wegen der verfassungswidrigen Äusserungen seines<br />
Leiters die Anstellung eines Imams aus der<br />
Einreisesperren und<br />
Verweigerung von<br />
Arbeitsbewilligungen.