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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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Globalisierungskritik<br />

und «Kampf gegen den<br />

Fas<strong>ch</strong>ismus».<br />

26<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 2. GEWALTTÄTIGER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

Andererseits wurden alte und neue Themen<br />

vermehrt in den Vordergrund gerückt. Dazu gehört<br />

etwa die erneute S<strong>ch</strong>werpunktsetzung auf<br />

den unverfängli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einenden «Kampf gegen<br />

den Fas<strong>ch</strong>ismus», seit dem WEF 2004 aber au<strong>ch</strong><br />

gegen die vermeintli<strong>ch</strong>e Polizeirepression.<br />

Die beiden<br />

Ziele sind im Bewusstsein<br />

der Aktivisten eng verknüpft.<br />

So werden der Staat, seine<br />

Vertreter, besonders die Polizei, und Massnahmen<br />

wie die vers<strong>ch</strong>iedenenorts erlassenen<br />

Wegweisungsartikel grundsätzli<strong>ch</strong> als fas<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong><br />

und der Re<strong>ch</strong>tsextremismus als Produkt des<br />

kapitalistis<strong>ch</strong>en Systems wahrgenommen.<br />

Das Ziel der Forcierung der beiden zentralen<br />

Themen dur<strong>ch</strong> eine steigende Anzahl von Kundgebungen<br />

und anderen Aktionen war dabei ni<strong>ch</strong>t<br />

nur die Mobilisierung und damit die Medienpräsenz.<br />

Sie sollte zuglei<strong>ch</strong> der Rekrutierung<br />

neuer Aktivisten dienen, auf die bei späteren<br />

Anlässen wieder zurückgegriffen werden kann.<br />

Die zweigleisige Strategie zielte somit auf eine<br />

thematis<strong>ch</strong>e Neuorientierung bei glei<strong>ch</strong>zeitiger<br />

Rückgewinnung von verlorenem Terrain und der<br />

Werbung weiterer Mitläufer ab. Es ist wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>,<br />

dass diese neuen Mitglieder potenziell<br />

zum Gewalt befürwortenden Flügel innerhalb<br />

der traditionell von starken personellen Fluktuationen<br />

gekennzei<strong>ch</strong>neten Szene zu zählen sind.<br />

Die linksextreme Gewalt gefährdete punktuell<br />

oder lokal die öffentli<strong>ch</strong>e Ruhe und Ordnung,<br />

stellte aber keine Bedrohung der inneren<br />

Si<strong>ch</strong>erheit der S<strong>ch</strong>weiz dar.<br />

LAGE<br />

Ans<strong>ch</strong>läge ausserhalb Europas<br />

Ausserhalb Europas waren im Jahr 2005 neben<br />

den Konfliktzonen im Irak, in Afghanistan<br />

und Pakistan, Israel und Palästina sowie im Kaukasus<br />

vor allem wieder verstärkt Ägypten und der<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />

MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />

Unsi<strong>ch</strong>ere Lage<br />

2.3. Islamistis<strong>ch</strong>en Gruppen<br />

zuges<strong>ch</strong>riebene Terrorakte<br />

Dur<strong>ch</strong> die Orientierungss<strong>ch</strong>wierigkeiten innerhalb<br />

der globalisierungskritis<strong>ch</strong>en und das<br />

Taktieren der gewaltbereiten Kreise ist eine von<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Unsi<strong>ch</strong>erheiten geprägte Situation<br />

entstanden. Zuglei<strong>ch</strong> ist eine Radikalisierung<br />

der linksextremen Szene feststellbar, die si<strong>ch</strong><br />

besonders in der gehäuften Gewaltanwendung<br />

gegen die Polizei und ihre Institutionen offenbart.<br />

Generell hat die Gewaltbereits<strong>ch</strong>aft des harten<br />

Kerns der linken Extremisten zugenommen. Eine<br />

Veränderung dieser Tendenz ist kurzfristig ni<strong>ch</strong>t<br />

zu erwarten.<br />

Der Aktivismus und die Steigerung der szeneeigenen<br />

Anlässe 2005 dienten aber hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

dazu, Präsenz zu markieren und ideologis<strong>ch</strong> die<br />

eigene Existenz zu re<strong>ch</strong>tfertigen. Sie sind im Wesentli<strong>ch</strong>en<br />

aus der aktuellen Krisensituation zu<br />

verstehen.<br />

Es ist wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>, dass sowohl die Konfrontationen<br />

mit den Si<strong>ch</strong>erheitskräften wie au<strong>ch</strong><br />

mit Anhängern der re<strong>ch</strong>tsextremen Szene weiter<br />

zunehmen. Mögli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> ein Ansteigen der<br />

anlassbezogenen Vorfeld- und Begleitaktionen.<br />

Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Zahl der<br />

Konfrontationen mit<br />

Si<strong>ch</strong>erheitskräften und mit<br />

Anhängern der re<strong>ch</strong>tsextremen<br />

Szene werden<br />

wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> zunehmen.<br />

spontanen, szeneeigenen Veranstaltungen<br />

dürfte weiter<br />

zunehmen. Gerade der zweifelhafte<br />

Erfolg dur<strong>ch</strong> den<br />

taktis<strong>ch</strong>en We<strong>ch</strong>sel hin zu<br />

konspirativ organisierten Anlässen<br />

dürfte die Szene zu<br />

weiteren derartigen Aktionen ermutigen und die<br />

Arbeit der Si<strong>ch</strong>erheitsorgane künftig erhebli<strong>ch</strong><br />

ers<strong>ch</strong>weren. Dabei sind zunehmend Sa<strong>ch</strong>bes<strong>ch</strong>ädigungen<br />

zu erwarten.<br />

süd- und südostasiatis<strong>ch</strong>e Raum von islamistis<strong>ch</strong>em<br />

Terrorismus betroffen. Im April und Juli<br />

war die ägyptis<strong>ch</strong>e Tourismusindustrie in Kairo<br />

beziehungsweise auf der Sinai-Halbinsel Ziel von<br />

islamistis<strong>ch</strong>en Terrorakten, wobei die koordinierten<br />

Sprengstoffans<strong>ch</strong>läge von Sharm el-Sheikh<br />

mehr Mens<strong>ch</strong>en töteten als der Ans<strong>ch</strong>lag mit

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