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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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Propaganda<br />

und Mobilisierung.<br />

22<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 2. GEWALTTÄTIGER EXTREMISMUS UND TERRORISMUS<br />

Demonstrationszug dur<strong>ch</strong> Brunnen am 1.<br />

August 2005. Na<strong>ch</strong> der Teilnahme an der Nationalfeier<br />

auf dem Rütli mars<strong>ch</strong>ierten die Re<strong>ch</strong>tsextremen<br />

zurück zum Bahnhof. FOTO POLIZEI<br />

rials missbrau<strong>ch</strong>t. Der Wurm Sober.Q versandte<br />

ab Mitte Mai Spam-Mails mit Propaganda. Dabei<br />

wurden die Betreffzeilen mit Links auf re<strong>ch</strong>tsextreme<br />

Internetseiten kombiniert. Sober.Q<br />

beinhaltete kein strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

relevantes Material. Es war<br />

bereits der zweite grössere<br />

Fall von Propaganda-Spam,<br />

na<strong>ch</strong>dem im April und Mai 2004 Sober.G und<br />

Sober.H für Aufsehen gesorgt hatten. Dur<strong>ch</strong> sie<br />

waren zum Zeitpunkt der EU-Parlamentswahlen<br />

re<strong>ch</strong>tsextreme Texte versandt worden.<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Vorfälle 2005<br />

● Am 1. Mai 2005 mars<strong>ch</strong>ierten Re<strong>ch</strong>tsextreme<br />

in Solothurn und Aarau auf.In Solothurn löste<br />

die Polizei die unbewilligte Kundgebung von<br />

120 Personen auf. Dabei wurden 46 Re<strong>ch</strong>tsextreme<br />

festgenommen. Die dabei verübten,<br />

in dieser Form bisher unübli<strong>ch</strong>en Gewalttätigkeiten<br />

der Re<strong>ch</strong>tsextremen gegenüber der<br />

Polizei belegen das vorhandene Gewaltpotenzial.<br />

● Am 9. Juli kam es am Rande einer unbewilligten<br />

G8-Demonstration in Thun zu einer<br />

S<strong>ch</strong>iesserei. Ein Aktivist aus der linken Szene<br />

wurde dabei von einem Re<strong>ch</strong>tsextremen am<br />

Bein verletzt. Die Behörden ermitteln gegen<br />

den Täter wegen versu<strong>ch</strong>ter vorsätzli<strong>ch</strong>er<br />

Tötung.<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />

● An der offiziellen Nationalfeier auf dem Rütli<br />

am 1. August 2005 nahmen insgesamt 2’000<br />

Besu<strong>ch</strong>er teil, darunter rund 600 Re<strong>ch</strong>tsextreme.<br />

Diese störten die Rede von Bundespräsident<br />

S<strong>ch</strong>mid wiederholt mit lauten<br />

Zwis<strong>ch</strong>enrufen. Die Polizei führte im ganzen<br />

Raum Brunnen (S<strong>ch</strong>wyz) präventive Kontrollen<br />

dur<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> dem Festakt mars<strong>ch</strong>ierten<br />

die Re<strong>ch</strong>tsextremen in Brunnen, wie von<br />

ihnen angekündigt, vom S<strong>ch</strong>iffssteg zum<br />

Bahnhof. Die Polizei sperrte den Abs<strong>ch</strong>nitt<br />

für kurze Zeit ab. In den Kantonen Solothurn<br />

und Luzern fanden am 30. und 31. Juli 2005<br />

zwei Skinheadkonzerte statt. Daran nahmen<br />

insgesamt über 200 Personen teil. Anlässli<strong>ch</strong><br />

des Konzerts im Kanton Solothurn kam es<br />

zu einer kleineren Auseinandersetzung zwis<strong>ch</strong>en<br />

Konzertbesu<strong>ch</strong>ern und zufällig vorbeikommenden<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en.<br />

● Am 17. September 2005 fand in Gamsen/Brig<br />

ein grösseres Skinheadkonzert statt. Es nahmen<br />

rund 400 Leute daran teil. Die Veranstaltung<br />

wurde wie übli<strong>ch</strong> konspirativ organisiert,<br />

indem ledigli<strong>ch</strong> ein Treffpunkt bekannt gegeben<br />

wurde. Die Mobilisierung erfolgte per<br />

Internet und per SMS. Der wirkli<strong>ch</strong>e Veranstaltungsort<br />

wurde erst wenige Stunden vor<br />

Konzertbeginn bekannt. Grössere Konzerte<br />

fanden 2005 au<strong>ch</strong> in Hindelbank,Ammerzwil,<br />

Neuenkir<strong>ch</strong> und Steinhuserberg statt.<br />

● In der Na<strong>ch</strong>t vom 3. auf den 4. Dezember kam<br />

es in Gren<strong>ch</strong>en (Solothurn) zu Auseinandersetzungen<br />

zwis<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>tsextremen und<br />

Ausländern. Es gelang der Gren<strong>ch</strong>ner Polizei<br />

nur mit Unterstützung dur<strong>ch</strong> Polizeipatrouillen<br />

aus Solothurn und dem Kanton Bern, die<br />

beiden Lager auseinander zu halten.<br />

BEURTEILUNG<br />

Intensivierung der Gewalt<br />

Teile der extremen Re<strong>ch</strong>ten verzi<strong>ch</strong>teten auf<br />

Gewalt. Die von re<strong>ch</strong>tsextremen Exponenten<br />

verursa<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>äden gegen Personen sind aber<br />

ho<strong>ch</strong>. Auftritte von Re<strong>ch</strong>tsextremen wie zum<br />

Beispiel am 1. August auf<br />

dem Rütli oder bei Auseinandersetzungen<br />

mit gegneris<strong>ch</strong>en<br />

Gruppen erforderten<br />

zunehmend den Einsatz stär-<br />

Nur teilweiser Gewaltverzi<strong>ch</strong>t<br />

der re<strong>ch</strong>tsextremen<br />

Szene.<br />

kerer Polizeikräfte und gefährdeten teils punktuell,<br />

teils lokal die öffentli<strong>ch</strong>e Ruhe und Ordnung.Sie<br />

stellten aber keine namhafte Bedrohung

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