BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

anbieten. Diese Händler handeln zunehmend
mehrere Substanzen wie Cannabisprodukte, synthetische
Drogen und Kokain.
Der Markt für Cannabisprodukte ist lukrativ
und zieht deswegen auch kriminelle Organisationen,
besonders Gruppen aus Südosteuropa und
der Türkei, an. Der Gassenhandel mit Cannabisprodukten
existiert weiterhin,hat sich aber wegen
der verschärften Strafverfolgung nicht weiter ausgedehnt.
Im Gegenzug zur Eindämmung einheimischer
Produktion blüht der Schmuggel wieder auf. So
konnten bei Beschlagnahmungen, besonders aus
den Niederlanden, Importmengen von mehr als
dreissig Kilogramm sichergestellt werden. Die
Nachfrage bleibt erheblich.
BEURTEILUNG
Öffentliche Präsenz der Drogen
Trotz des Fehlens offener Szenen im eigentlichen
Sinn bleiben Drogen auf der Gasse und
in der Öffentlichkeit stark präsent. Die Konsumenten
zeigen eine Tendenz zur Einnahme verschiedener
Substanzen, im Gegenzug bieten die
Händler mehrere Wirkstoffe an. Während der
Heroinmarkt gut strukturiert ist, sind die anderen
Drogenmärkte offener für Händler unterschiedlicher
Herkunft.
BERICHT 2005 5. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT
MÖGLICHE ENTWICKLUNG
Heroin
5.7. Menschenschmuggel
LAGE
Umrisse eines Lagebildes
Das genaue Ausmass des Menschenschmuggels
in die Schweiz lässt sich derzeit nicht bestimmen,
weil Massnahmen gegen Täter vielfach im
Rahmen des Ausländergesetzes erfolgen und die
Daten durch verschiedene Behörden uneinheitlich
erfasst werden.
Eckwerte für Schleusungsaktivitäten liefern
die Aufgriffe illegal einreisender Personen und
von Schleppern an der Grenze. Indirekte Aufschlüsse
geben auch die Asylkennzahlen, da
davon ausgegangen werden muss, dass viele Asylbewerber
illegal einreisen.
Gammahydroxybutyrat. GHB wird in der Szene
auch «Liquid Ecstasy» genannt, ist aber mit diesem
chemisch nicht verwandt. FOTO POLIZEI
Seit mehreren Jahren sind die Heroinpreise
relativ tief. Falls eine andere Konsummethode
als die Spritzeninjektion, zum Beispiel das Rauchen,
sich durchsetzt, könnte dies neue Konsumenten
auf den Heroinmarkt bringen, der kaum
Neuzugänge verzeichnet. Eine solche Entwicklung
könnte das seit Jahren zu beobachtende
Schrumpfen des Marktes in Frage stellen.
Wie bereits im Vorjahr ging die Zahl der
Personen zurück, die bei der illegalen Einreise in
die Schweiz angehalten wurden. Im Jahr 2005
registrierte das Grenzwachtkorps (GWK) 5’472
illegale Grenzübertritte und Aufenthalte gegenüber
6’943 im Jahr zuvor. Gegenüber 1’880 im
Vorjahr stellte das GWK 2005 weniger, nämlich
1’599 Ausweisfälschungen fest. Die gefälschten
Papiere waren von guter bis exzellenter Qualität.
Die Zahl der Asylgesuche sank gegenüber
dem Vorjahr um 29,4 Prozent.
10’061 Personen suchten um
Asyl nach;dies sind 4’187 weniger
als im Vorjahr. Der Rückgang
der Asylgesuche kann auf die getroffenen
Massnahmen, unter anderem den Sozialhilfestopp
Zahl der Asylgesuche
weiter gesunken.
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