BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch
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<strong>BERICHT</strong> 2005 7. WEITERE ASPEKTE <strong>DER</strong> <strong>INNERE</strong>N <strong>SICHERHEIT</strong><br />
tet si<strong>ch</strong> ebenso an private Nutzer wie an kleinere<br />
und mittlere Unternehmen.<br />
Melani-Net, das im Jahr 2005<br />
gestartet wurde, bietet darüber<br />
hinaus ausgewählten Betreibern<br />
kritis<strong>ch</strong>er Infrastrukturen<br />
Analysen zur Früherkennung von Attacken<br />
und dient bei Vorfällen als Koordinationsplattform.<br />
Die Internetseite von Melani erlaubt es, Vorfälle<br />
zu melden. Die meisten Meldungen betrafen<br />
Phishing und Spam. Im Gegensatz zur EU kann<br />
allerdings in der S<strong>ch</strong>weiz gegen Spam no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
viel unternommen werden, da die gesetzli<strong>ch</strong>en<br />
Spezialbestimmungen fehlen und die Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weit gediehen ist.<br />
Angebot für private Nutzer<br />
und kleinere und mittlere<br />
Unternehmen.<br />
BEURTEILUNG<br />
Zunahme von Phishing<br />
Phishing bezei<strong>ch</strong>net den betrügeris<strong>ch</strong>en Versu<strong>ch</strong>,<br />
über Manipulationen an vertrauli<strong>ch</strong>e Daten<br />
von Internetnutzern zu gelangen. Während der<br />
letzten Monate des Jahres 2005 wurde weltweit<br />
eine Zunahme des Phishing festgestellt. Meistens<br />
sind Finanzdienstleister, Online-Versteigerungshäuser<br />
und Internetprovider betroffen. Der<br />
Grossteil dieser Versu<strong>ch</strong>e betrifft immer no<strong>ch</strong> die<br />
USA; die gezielten Attacken sind mittlerweile<br />
aber au<strong>ch</strong> in Europa häufig und kamen 2005 au<strong>ch</strong><br />
in der S<strong>ch</strong>weiz vor.<br />
Gezielter Einsatz von S<strong>ch</strong>adsoftware<br />
Der Trend setzt si<strong>ch</strong> fort, dass für die Entwickler<br />
von S<strong>ch</strong>adsoftware Berei<strong>ch</strong>erung das<br />
Hauptmotiv bildet. Zudem kann eine engere<br />
Verbindung zur organisierten Kriminalität, besonders<br />
aus Osteuropa,beoba<strong>ch</strong>tet werden.Diese<br />
dehnt ihre Betätigungsfelder wie Beste<strong>ch</strong>ung, Erpressung,<br />
Bedrohung und Betrug immer mehr in<br />
die virtuelle Welt aus.<br />
Viren dienen dabei immer mehr kommerziellen<br />
Absi<strong>ch</strong>ten: Das Angebot geht von Denial-of-<br />
Service-Attacken über das Versenden von Werbe-<br />
respektive Spam-Mails bis hin zum Ausspionieren<br />
von Daten. Die Bandbreite dieser ausspionierten<br />
Daten rei<strong>ch</strong>t vom E-Mail-Passwort über<br />
die Kreditkartennummer, die Zugangsdaten zum<br />
E-Banking-Konto bis hin zu sensiblen und vertrauli<strong>ch</strong>en<br />
Firmendaten. Die Spionagefälle mit<br />
gezielt eingesetzten Trojanis<strong>ch</strong>en Pferden in<br />
Grossbritannien und Israel belegen, dass diese<br />
<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />
Art der Spionage sowohl im privaten wie au<strong>ch</strong> im<br />
öffentli<strong>ch</strong>en Sektor eingesetzt wird. Eine Infektion<br />
ist mitunter s<strong>ch</strong>wer festzustellen und au<strong>ch</strong> in<br />
gut ges<strong>ch</strong>ützten Netzen kaum zu verhindern. Neben<br />
einem umfassenden te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>utz ist<br />
eine gezielte S<strong>ch</strong>ulung und Sensibilisierung der<br />
Mitarbeiter im Umgang mit sensiblen Daten von<br />
grosser Bedeutung.<br />
S<strong>ch</strong>adsoftware-Autoren entdeckten vermehrt<br />
den deuts<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>raum. E-Mails mit infi-<br />
ziertem Anhang treten nun<br />
au<strong>ch</strong> in gutem Deuts<strong>ch</strong> auf.<br />
Deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige Internetnutzer<br />
öffnen sol<strong>ch</strong>e E-Mails<br />
häufiger. Mit Sober.I tau<strong>ch</strong>te die erste S<strong>ch</strong>adsoftware<br />
auf, die ihre Spra<strong>ch</strong>e dynamis<strong>ch</strong> anpassen<br />
kann.<br />
Botnetze<br />
Die Bedrohung dur<strong>ch</strong> Botnetze nimmt stetig<br />
zu. Botnetze sind logis<strong>ch</strong>e Computernetze aus<br />
kompromittierten Systemen, die meist via Internet-Relay-Chat<br />
kontrolliert werden, ohne dass<br />
die Besitzer dieser Systeme davon eine Ahnung<br />
haben. Mit der Zunahme von Breitbandverbindungen<br />
in Privathaushalten vergrössert si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />
die Zahl infizierter Computersysteme rapide, da<br />
immer mehr Computersysteme konstant mit dem<br />
Internet verbunden bleiben. Erst wenn ein<br />
Grossteil der mit dem Internet verbundenen<br />
Re<strong>ch</strong>ner ausrei<strong>ch</strong>end ges<strong>ch</strong>ützt sein wird, wird<br />
das Wa<strong>ch</strong>stum der Botnetze eingedämmt werden<br />
können.<br />
Botnetze umfassen ni<strong>ch</strong>t selten mehr als zehntausend<br />
Computer, ihre Urheber sind s<strong>ch</strong>wer<br />
greifbar. Jeder Computer eines Botnetzes trägt<br />
seinen Teil zu einer neuen Spamflut oder einem<br />
Denial-of-Service-Angriff bei, einer koordinierten<br />
Flut von Anfragen an dasselbe Netz,das damit<br />
überlastet werden soll.<br />
MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />
Kobik<br />
S<strong>ch</strong>adsoftware vermehrt<br />
in deuts<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e.<br />
Weiterhin wird dem Kampf gegen die Kinderpornografie<br />
ein hoher Stellenwert eingeräumt<br />
werden, ni<strong>ch</strong>t zuletzt aufgrund der zurzeit laufenden,<br />
von der Konferenz der Kantonalen Justiz-<br />
und Polizeidirektorinnen und -direktoren<br />
(KKJPD) lancierten nationalen Kampagne der<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Kriminalprävention. Der von<br />
Kobik einges<strong>ch</strong>lagene Weg führt zu guten Ergeb-