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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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verzei<strong>ch</strong>neten Anwa<strong>ch</strong>sen der <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en<br />

Diaspora gewinnt die S<strong>ch</strong>weiz als Transitland<br />

an Bedeutung.<br />

● Es wurden zahlrei<strong>ch</strong>e Fälle aufgedeckt, in<br />

denen Studenten privater Hotellerie- und<br />

Spra<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen für den Erhalt einer Einreiseund<br />

Aufenthaltsbewilligung nur zum S<strong>ch</strong>ein<br />

einges<strong>ch</strong>rieben waren. Allein der Kanton<br />

Bern registrierte drei Fälle. In einem Fall<br />

eröffnete der S<strong>ch</strong>lepper selbst die S<strong>ch</strong>ule und<br />

täus<strong>ch</strong>te Lehrpläne und Unterri<strong>ch</strong>t vor. Er<br />

s<strong>ch</strong>leuste zwanzig Personen in die S<strong>ch</strong>weiz<br />

und kassierte pro Visum mehrere tausend<br />

Franken.<br />

BEURTEILUNG<br />

Bezüge zu anderen Delikten<br />

Internationale Organisationen gehen heute<br />

davon aus, dass Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggel und Mens<strong>ch</strong>enhandel<br />

weltweit zu den gewinnträ<strong>ch</strong>tigsten<br />

Kriminalitätsformen gehören.<br />

Enge Bezüge bestehen zu<br />

Geldwäs<strong>ch</strong>erei und Drogenhandel.<br />

Die S<strong>ch</strong>weiz ist von<br />

dieser Entwicklung ebenfalls<br />

betroffen. Obwohl auf der Basis der heutigen<br />

Informationslage in der S<strong>ch</strong>weiz keine grossen<br />

kriminellen Strukturen im Berei<strong>ch</strong> des Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggels<br />

erkennbar sind, dürfen die Aus-<br />

Weltweit eine der gewinnträ<strong>ch</strong>tigstenKriminalitätsformen.<br />

5.8. Mens<strong>ch</strong>enhandel<br />

LAGE<br />

Weltweit alarmierende Zunahme<br />

Aufgrund hoher Gewinnmargen bei geringem<br />

Risiko für die Täter nahm der Mens<strong>ch</strong>enhandel<br />

weltweit zu. Die Organisation für Si<strong>ch</strong>erheit und<br />

Zusammenarbeit in Europa s<strong>ch</strong>ätzt, dass mittlerweile<br />

der Umsatz des Mens<strong>ch</strong>enhandels den des<br />

Drogen- und Waffenhandels übertrifft und si<strong>ch</strong><br />

auf jährli<strong>ch</strong> 35 Milliarden US-Dollar beläuft. Die<br />

Internationale Organisation für Migration (IOM)<br />

geht davon aus,dass allein in Europa jährli<strong>ch</strong> über<br />

200’000 Mens<strong>ch</strong>en Opfer des Mens<strong>ch</strong>enhandels<br />

werden.<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 5. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT<br />

wirkungen aller Formen des S<strong>ch</strong>muggels, also<br />

au<strong>ch</strong> von Einzeltätern oder Kleingruppen, ni<strong>ch</strong>t<br />

unters<strong>ch</strong>ätzt werden. Dies gerade au<strong>ch</strong>, weil enge<br />

Bezüge zu weiteren kriminellen Aktivitäten<br />

bestehen und der Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggel teilweise<br />

nur s<strong>ch</strong>wer vom Mens<strong>ch</strong>enhandel abgegrenzt werden<br />

kann.<br />

MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />

Transnationales Delikt<br />

Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggel ist ein transnationales<br />

Delikt. Angesi<strong>ch</strong>ts der weltweiten Entwicklung<br />

wird die S<strong>ch</strong>weiz zumindest<br />

mittelfristig ni<strong>ch</strong>t mit einem Mittelfristig ni<strong>ch</strong>t mit<br />

Rückgang dieses Kriminali- Rückgang des Mens<strong>ch</strong>entätsphänomens<br />

re<strong>ch</strong>nen köns<strong>ch</strong>muggels zu re<strong>ch</strong>nen.<br />

nen und muss ihre re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

und polizeili<strong>ch</strong>en Instrumente entspre<strong>ch</strong>end stärken.<br />

Dazu zählen au<strong>ch</strong> die 2005 bes<strong>ch</strong>lossene<br />

Assoziierung der S<strong>ch</strong>weiz zum S<strong>ch</strong>engener<br />

Abkommen und der Beitritt zu Europol, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Bekämpfung des internationalen Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggels<br />

künftig erlei<strong>ch</strong>tern werden. Der<br />

Zugriff der S<strong>ch</strong>weiz auf gesamteuropäis<strong>ch</strong>e<br />

Fahndungs- und Personendatenbanken wird die<br />

Ermittlungen gegen die und Strafverfolgung der<br />

S<strong>ch</strong>leusungskriminalität unterstützen und zu<br />

einer engeren europäis<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit<br />

führen.<br />

Registriert wurde 2005 eine weltweit zunehmende<br />

Brutalität in der Ausbeutung der<br />

Sexualität und der Arbeitskraft. Die Täter bra<strong>ch</strong>-<br />

ten die mit einwandfreien<br />

Papieren ausgestatteten Opfer<br />

vermehrt über offizielle<br />

Grenzübergänge. Eine sol<strong>ch</strong>e<br />

Einreise verringert das Auf-<br />

Weltweit zunehmende<br />

Brutalität im Mens<strong>ch</strong>enhandel.<br />

griffsrisiko für Täter und Opfer.Dur<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>einbare<br />

Legalität bleibt der Mens<strong>ch</strong>enhandel oft<br />

länger unbemerkt, während die Betroffenen über<br />

längere Zeit zu Prostitution und Arbeit gezwungen<br />

werden.<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong> 61

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