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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggel und<br />

Kreditkartenbetrügereien<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz.<br />

56<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 5. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT<br />

waren ethnis<strong>ch</strong>e Chinesen aus vers<strong>ch</strong>iedenen asiatis<strong>ch</strong>en<br />

Ländern unter anderem im Mens<strong>ch</strong>en-<br />

s<strong>ch</strong>muggel und als Drahtzieher<br />

von international organisiertenKreditkartenbetrügereien<br />

tätig. Dabei spielte die<br />

S<strong>ch</strong>weiz weiterhin vor allem<br />

als Transit- und ni<strong>ch</strong>t als Zielland <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>er<br />

Migranten eine Rolle.<br />

S<strong>ch</strong>leusungen<br />

Die grossen und in Europa zentral gelegenen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Flughäfen dienten na<strong>ch</strong> wie vor als<br />

Transitpunkte für S<strong>ch</strong>leusungen. Na<strong>ch</strong>dem aber<br />

am Flughafen Züri<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>lepper <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>er<br />

Migranten festgenommen wurden, wählten die<br />

S<strong>ch</strong>lepper vermehrt andere Routen. S<strong>ch</strong>leusungen<br />

von Chinesen auf dem Landweg s<strong>ch</strong>einen in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz eher selten vorgekommen zu sein.<br />

Seit aber die S<strong>ch</strong>weiz offizielle Tourismusdestination<br />

Chinas geworden ist und somit <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e<br />

Reisegruppen ohne staatli<strong>ch</strong>e Ausreisegenehmigung<br />

die S<strong>ch</strong>weiz bereisen dürfen, wurden vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Missbräu<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e legal einreisenden<br />

Reisegruppen festgestellt.<br />

BEURTEILUNG<br />

Kaum bewältigbares<br />

Ausmass einzelner Fälle.<br />

Herausforderung für die<br />

S<strong>ch</strong>weizer Strafverfolgung<br />

Unter anderem weil <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e organisierte<br />

Kriminalität international in weit verzweigten<br />

Netzwerken organisiert ist,<br />

nehmen die Fälle fast immer<br />

ein für die S<strong>ch</strong>weizer Strafverfolgungsbehörden<br />

kaum zu<br />

bewältigendes Ausmass an.Dies dürfte neben den<br />

einfa<strong>ch</strong>en Zurückweisungen an der Grenze der<br />

LAGE<br />

Weltweite Aktivitäten<br />

Westafrikanis<strong>ch</strong>e kriminelle Gruppierungen<br />

waren 2005 weltweit aktiv und hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> an<br />

Drogenhandel, Betrugsdelikten, Mens<strong>ch</strong>enhandel<br />

und Dokumentenfäls<strong>ch</strong>ungen aller Art betei-<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />

Hauptgrund dafür sein, dass kaum Fälle vor<br />

Geri<strong>ch</strong>t kommen. Andere Gründe dafür sind die<br />

Professionalität, die Dur<strong>ch</strong>mis<strong>ch</strong>ung legaler und<br />

illegaler Aktivitäten,die aufgrund internationaler<br />

Erfahrung wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>e Infiltration wi<strong>ch</strong>tiger<br />

Stellen dur<strong>ch</strong> Vertrauensbildung sowie mangelnde<br />

Kenntnisse über asiatis<strong>ch</strong>e Kriminalität auf<br />

Seiten der Behörden.<br />

Anpassungsfähigkeit und<br />

grosses Potenzial<br />

Die illegale <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e Emigration ist weltweit<br />

ausserordentli<strong>ch</strong> gut organisiert. Illegal<br />

reisende <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e Migranten müssen in aller<br />

Regel die Dienste von S<strong>ch</strong>lepperorganisationen<br />

nutzen, geraten dadur<strong>ch</strong> in finanzielle Abhängigkeit<br />

und verpfli<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong>, die Kosten mit<br />

S<strong>ch</strong>warzarbeit, Prostitution oder der Teilnahme<br />

an illegalen Aktivitäten abzuarbeiten. Die<br />

S<strong>ch</strong>lepperorganisationen verfügen über erhebli<strong>ch</strong>e<br />

finanzielle und logistis<strong>ch</strong>e Mittel und sind<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> bestens ausgerüstet. Sie reagieren ras<strong>ch</strong><br />

auf polizeili<strong>ch</strong>e Massnahmen und arbeiten je länger,<br />

desto weniger in ethnis<strong>ch</strong> homogenen und<br />

abgegrenzten Netzen.<br />

MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />

Unbemerkte Etablierung<br />

Die S<strong>ch</strong>weiz ist kein klassis<strong>ch</strong>es Zielland für<br />

<strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e Migranten. Na<strong>ch</strong> der Erfahrung<br />

anderer westeuropäis<strong>ch</strong>er Länder spielt si<strong>ch</strong> die<br />

<strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e Migration aber sehr diskret ab und<br />

wird somit lange Zeit kaum wahrgenommen.Sehr<br />

spät bemerkt, entstanden etwa in Frankrei<strong>ch</strong> und<br />

Italien S<strong>ch</strong>attenwirts<strong>ch</strong>aften, und <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e<br />

kriminelle Organisationen etablierten si<strong>ch</strong>.<br />

5.5. Westafrikanis<strong>ch</strong>e Netzwerkkriminalität<br />

ligt. In der S<strong>ch</strong>weiz dominierten sie den Klein-<br />

handel mit Kokain und waren<br />

an Betrugsdelikten,besonders<br />

an Vors<strong>ch</strong>ussbetrügereien beteiligt.<br />

Das aus Südamerika<br />

stammende Kokain gelangte<br />

vorwiegend über Holland und die Iberis<strong>ch</strong>e Halb-<br />

Drogenhandel, Betrugsdelikte,<br />

Mens<strong>ch</strong>enhandel und<br />

Dokumentenfäls<strong>ch</strong>ungen.

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