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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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werk habe die nordkoreanis<strong>ch</strong>en Zentrifugen<br />

geliefert. Damit bestätigte si<strong>ch</strong> offiziell der Verda<strong>ch</strong>t,<br />

das Khan-Netzwerk habe bei der Bes<strong>ch</strong>affung<br />

von Nuklearte<strong>ch</strong>nologie sowohl den Iran wie<br />

au<strong>ch</strong> Nordkorea beliefert.<br />

Andere Länder<br />

Wenn au<strong>ch</strong> in geringerem Ausmass, so beunruhigten<br />

do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die drei Atommä<strong>ch</strong>te Israel,<br />

Indien und Pakistan, die den Atomwaffensperrvertrag<br />

ni<strong>ch</strong>t unterzei<strong>ch</strong>net haben, die internationale<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aft. Indien und Pakistan führten<br />

ihre Raketentests weiter, aber au<strong>ch</strong> ihren<br />

Dialog, gerade was die gegenseitige Information<br />

über sol<strong>ch</strong>e Tests betrifft. Zwis<strong>ch</strong>en Indien, den<br />

USA, Grossbritannien, Frankrei<strong>ch</strong> und Kanada<br />

laufen Zusammenarbeitsprojekte im Nuklearsektor.<br />

Syrien versu<strong>ch</strong>te trotz Tests mit Scud-Raketen,<br />

si<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st bedeckt zu halten und<br />

beteuerte, keine Massenverni<strong>ch</strong>tungswaffen zu<br />

besitzen. Libyen steht seit dem Ausstieg aus seinen<br />

Programmen für Massenverni<strong>ch</strong>tungswaffen<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr im internationalen Rampenli<strong>ch</strong>t. Der<br />

S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t der Iraq Survey Group, des amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Inspektionsteams für die irakis<strong>ch</strong>e<br />

Bewaffnung, hat endgültig gezeigt, dass der Irak<br />

ni<strong>ch</strong>t über Massenverni<strong>ch</strong>tungswaffen verfügt<br />

und dass es vor dem Einmars<strong>ch</strong> im März 2003<br />

keine Waffenvers<strong>ch</strong>iebungen na<strong>ch</strong> Syrien gegeben<br />

hatte.<br />

Die USA kündeten im Oktober an, die Arbeiten<br />

an einem Programm zur Herstellung kleiner,<br />

Bunker bre<strong>ch</strong>ender Nuklearwaffen auszusetzen.<br />

Ferner setzten sie gemeinsam mit Russland die<br />

Abrüstung <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>er und<br />

nuklearer Waffen fort. Ziel ist<br />

es,dass beide Länder Ende des<br />

Jahres 2012 ni<strong>ch</strong>t über mehr<br />

als 2’200 nukleare Gefe<strong>ch</strong>tsköpfe<br />

verfügen. Obwohl si<strong>ch</strong> bei den fünf anerkannten<br />

Atommä<strong>ch</strong>ten, USA, Russland, China,<br />

Grossbritannien und Frankrei<strong>ch</strong>, Bestrebungen<br />

erkennen lassen, fehlt zur vollständigen Abrüstung<br />

der ents<strong>ch</strong>eidende S<strong>ch</strong>ritt.<br />

Zur Abrüstung der anerkannten<br />

Atommä<strong>ch</strong>te fehlt<br />

der ents<strong>ch</strong>eidende S<strong>ch</strong>ritt.<br />

S<strong>ch</strong>mutzige Bomben und<br />

Bioterrorismus<br />

Au<strong>ch</strong> wenn es bis heute keinen Ans<strong>ch</strong>lag mit<br />

einer so genannten s<strong>ch</strong>mutzigen Bombe, also mit<br />

einem Sprengkörper mit radioaktiver Ummante-<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 4. PROLIFERATION<br />

lung, gab, bleibt das Interesse ds<strong>ch</strong>ihadistis<strong>ch</strong>er<br />

Terroristen an sol<strong>ch</strong>en Waffen bestehen. In den<br />

westli<strong>ch</strong>en Ländern wurden Präventionsmassnahmen<br />

ergriffen und gross angelegte Übungen<br />

abgehalten. Au<strong>ch</strong> wenn ni<strong>ch</strong>t wie Ende des Jahres<br />

2001 Fur<strong>ch</strong>t vor Anthrax aufkam, erhielten<br />

do<strong>ch</strong> Bots<strong>ch</strong>aften in Dänemark, Australien und<br />

Malaysia verdä<strong>ch</strong>tige Briefe.<br />

Situation in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

fedpol (DAP) klärte 2004 präventiv S<strong>ch</strong>weizer<br />

Verwicklungen ins Khan-Netzwerk ab, besonders<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Exporte zugunsten des libys<strong>ch</strong>en<br />

Nuklearprogramms. Im Oktober 2004 eröffnete<br />

die Bundesanwalts<strong>ch</strong>aft ein Ermittlungsverfahren<br />

wegen Verda<strong>ch</strong>ts der Widerhandlungen<br />

gegen das Güterkontrollgesetz (GKG) und<br />

das Kriegsmaterialgesetz (KMG). Die Ermitt-<br />

lungen dauerten 2005 an und<br />

führten 2004 respektive 2005<br />

zur Verhaftung dreier Mitglieder<br />

einer Familie. Ähnli<strong>ch</strong>e<br />

Verfahren gegen Personen des Khan-Netzwerks<br />

sind in mehreren Ländern im Gang, so etwa in<br />

Deuts<strong>ch</strong>land, Grossbritannien, den Niederlanden,<br />

Südafrika, der Türkei, Spanien und Japan. In<br />

den Niederlanden erfolgte im Dezember 2005<br />

erstmals eine Verurteilung. Ein niederländis<strong>ch</strong>er<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsmann, den eine langjährige Freunds<strong>ch</strong>aft<br />

mit Khan verband, wurde zu einer zwölfmonatigen<br />

Haftstrafe, davon a<strong>ch</strong>t Monate bedingt,<br />

und einer hohen Geldbusse verurteilt. Er<br />

hatte zwis<strong>ch</strong>en 1999 und 2002 unerlaubt militäris<strong>ch</strong><br />

und zivil verwendbare Nuklearte<strong>ch</strong>nologie<br />

na<strong>ch</strong> Pakistan exportiert.<br />

Im Oktober 2005 rei<strong>ch</strong>te das Staatssekretariat<br />

für Wirts<strong>ch</strong>aft (seco) bei der Bundesanwalts<strong>ch</strong>aft<br />

eine weitere Anzeige wegen Verda<strong>ch</strong>ts der<br />

Widerhandlungen gegen das GKG und KMG ein.<br />

Es geht dabei um ein S<strong>ch</strong>weizer Unternehmen,<br />

das mehrfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bewilligungspfli<strong>ch</strong>tige Güter<br />

an heikle Empfänger in ein mittelöstli<strong>ch</strong>es Land<br />

exportierte oder zu exportieren versu<strong>ch</strong>te, ohne<br />

dies dem seco zu melden. Die<br />

Empfänger waren als Bes<strong>ch</strong>affungsorgane<br />

des Raketenprogramms<br />

dieses Landes bekannt.<br />

Als zum Beispiel im<br />

Fortsetzung der Verfahren<br />

im Fall Khan.<br />

Mutmassli<strong>ch</strong>e Proliferation<br />

zugunsten eines<br />

mittelöstli<strong>ch</strong>en Landes.<br />

Sommer 2003 dem Unternehmen die Ablehnung<br />

einer dem seco gemeldeten Ausfuhr eröffnet<br />

wurde, lieferte es nur wenige Tage dana<strong>ch</strong> die betroffenen<br />

Güter in mehreren Etappen trotzdem<br />

an einen anderen proliferationsrelevanten Emp-<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />

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