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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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BEURTEILUNG<br />

Hohe Dunkelziffer<br />

Aus der Anzahl von Verurteilungen kann<br />

ni<strong>ch</strong>t unbedingt auf den wirkli<strong>ch</strong>en Umfang von<br />

Korruption ges<strong>ch</strong>lossen werden. Da es si<strong>ch</strong> bei<br />

Korruption um Delikte mit einer Doppeltäters<strong>ch</strong>aft<br />

handelt und sowohl der Beste<strong>ch</strong>ende wie<br />

der Besto<strong>ch</strong>ene ein Interesse an der Vers<strong>ch</strong>leierung<br />

der Tat haben, muss von einer im Verglei<strong>ch</strong><br />

mit anderen Deliktsfeldern hohen Dunkelziffer<br />

ausgegangen werden. Verlässli<strong>ch</strong>e Studien hierzu<br />

liegen ni<strong>ch</strong>t vor.<br />

MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />

Korruption si<strong>ch</strong>tbar ma<strong>ch</strong>en<br />

Die Entwicklung hängt massgebli<strong>ch</strong> davon ab,<br />

ob es gelingen wird, Korruptionsabläufe si<strong>ch</strong>tbar<br />

6.4. Fals<strong>ch</strong>geld<br />

LAGE<br />

Fäls<strong>ch</strong>ungen von Fremdwährungen<br />

Seit der Euro in Europa das wi<strong>ch</strong>tigste Zahlungsmittel<br />

ist, ist ein Rückgang der si<strong>ch</strong>ergestellten<br />

Fäls<strong>ch</strong>ungen von US-Dollar festzustellen.<br />

Für die S<strong>ch</strong>weiz waren 2005 deshalb vor allem<br />

Fäls<strong>ch</strong>ungen von Euro von Bedeutung.<br />

Immer mehr im Druckverfahren hergestellte,<br />

qualitativ ho<strong>ch</strong>wertige Eurofäls<strong>ch</strong>ungen tau<strong>ch</strong>ten<br />

auf. Die Fäls<strong>ch</strong>ungen wurden in erster Linie<br />

im S<strong>ch</strong>weizer Notenhandel si<strong>ch</strong>ergestellt und<br />

stammten vorwiegend aus Frankrei<strong>ch</strong>, Italien<br />

und Bulgarien. In der S<strong>ch</strong>weiz wurden Fäls<strong>ch</strong>ungen<br />

vielfa<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ausländis<strong>ch</strong>e Staatsangehörige<br />

überwiegend in Verkaufsges<strong>ch</strong>äften oder in Spielkasinos<br />

abgesetzt. Es wurden jedo<strong>ch</strong> 2005 keine<br />

grossen Fälle verzei<strong>ch</strong>net.<br />

Einzeltäter bei Frankenfäls<strong>ch</strong>ungen<br />

Frankenfäls<strong>ch</strong>ungen wurden vorwiegend von<br />

Einzeltätern im Kopierverfahren mit Laser- oder<br />

Tintenstrahldruckern hergestellt. In der Regel<br />

handelte es si<strong>ch</strong> um vor- und rückseitige Tintenstrahldrucke<br />

ohne Na<strong>ch</strong>ahmung von Si<strong>ch</strong>erheitsmerkmalen.<br />

Die Fäls<strong>ch</strong>ungen sind au<strong>ch</strong> für den<br />

<strong>BERICHT</strong> 2005 6. GELDWÄSCHEREI UND WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT<br />

zu ma<strong>ch</strong>en und damit die Aufdeckungsrate zu<br />

erhöhen. Allein dur<strong>ch</strong> die Ausweitung der strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Bestimmung wird dies ni<strong>ch</strong>t zu errei<strong>ch</strong>en<br />

sein. Aufgrund der minimalen Aufdeckungswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit<br />

wird kaum eine präventive<br />

Wirkung erzielt. Es ist daher wie bis anhin<br />

mit vereinzelt zufällig aufgedeckten publikums-<br />

wirksamen Beste<strong>ch</strong>ungsfällen<br />

zu re<strong>ch</strong>nen. Am wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>sten<br />

sind dabei Korruptionshandlungen<br />

in den von<br />

den Experten als besonders<br />

anfällig für Korruption und Preisabspra<strong>ch</strong>en<br />

bezei<strong>ch</strong>neten Bran<strong>ch</strong>en Bauwesen, Immobilienwirts<strong>ch</strong>aft,<br />

Versi<strong>ch</strong>erungswesen, Handel und Finanzdienstleistungen.<br />

Ni<strong>ch</strong>tfa<strong>ch</strong>mann lei<strong>ch</strong>t erkennbar. Bei einigen<br />

Fäls<strong>ch</strong>ungen wurde dur<strong>ch</strong> die Täters<strong>ch</strong>aft ledigli<strong>ch</strong><br />

der Fensterfaden oder das Kinegramm mit<br />

einem Silberstift na<strong>ch</strong>geahmt. Die S<strong>ch</strong>adenhöhe<br />

der fals<strong>ch</strong>en in Umlauf gebra<strong>ch</strong>ten S<strong>ch</strong>weizerwährung<br />

liegt bei rund 0,01 Promille des gesamten<br />

Notenumlaufs.<br />

Mehr Fälle – kleinere Summen<br />

Vereinzelt zufällig aufgedeckte<br />

publikumswirksame<br />

Beste<strong>ch</strong>ungsfälle.<br />

2005 wurde 50,4 Prozent weniger Fals<strong>ch</strong>geld<br />

si<strong>ch</strong>ergestellt als im Vorjahr. Eine gegenläufige<br />

Entwicklung ist wie s<strong>ch</strong>on 2004 (Zunahme von<br />

22 Prozent) bei den eingegangenen Anzeigen zu<br />

beoba<strong>ch</strong>ten, die um rund 0,6 Prozent zugenommen<br />

haben. Diese Steigerung beruht auf einer<br />

Zunahme von Anzeigen, die nur kleinere Summen<br />

betrafen. Vermehrt wurden die Fäls<strong>ch</strong>ungen<br />

von den Opfern erkannt und führten zur Verhaftung<br />

beziehungsweise Anhaltung der Täter<br />

dur<strong>ch</strong> die Polizei.<br />

Zu den positiven Entwicklungen zählt ebenfalls,<br />

dass der Anteil der Jugendli<strong>ch</strong>en, die mit<br />

Hilfe von Computern hergestellte Farbkopiefäls<strong>ch</strong>ungen<br />

in Umlauf bra<strong>ch</strong>ten, von 13,5 Prozent<br />

vor drei Jahren auf 7,4 (2004) beziehungsweise 6,4<br />

Prozent (2005) drastis<strong>ch</strong> gesunken ist.<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong> 67

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