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BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch

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<strong>BERICHT</strong> 2005 7. WEITERE ASPEKTE <strong>DER</strong> <strong>INNERE</strong>N <strong>SICHERHEIT</strong><br />

7.1. Allgemeine Kriminalität<br />

LAGE<br />

Blitzeinbrü<strong>ch</strong>e<br />

Seit rund fünf Jahren sieht si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weiz mit<br />

dem Phänomen der so genannten Blitzeinbrü<strong>ch</strong>e<br />

in S<strong>ch</strong>muck- und Uhrenfa<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>äfte konfrontiert.<br />

Gezielt werden dabei ho<strong>ch</strong>wertige Produkte<br />

gestohlen. Betroffen ist die gesamte S<strong>ch</strong>weiz,<br />

wobei grössere Ballungszentren Ziele der Einbre<strong>ch</strong>erbanden<br />

sind.<br />

Der Verkaufswert des gesamten Deliktsguts,<br />

ohne die verursa<strong>ch</strong>ten Sa<strong>ch</strong>bes<strong>ch</strong>ädigungen etwa<br />

an Immobilien oder Fahrzeugen, bewegt si<strong>ch</strong> in<br />

zweistelliger Millionenhöhe. Die Sa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>äden<br />

betragen s<strong>ch</strong>ätzungsweise mehrere Millionen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Franken.<br />

Von den zahlrei<strong>ch</strong>en gestohlenen Uhren, oftmals<br />

Luxusuhren, sind nur wenige, insgesamt<br />

weniger als fünf Prozent, wieder zum Vors<strong>ch</strong>ein<br />

gekommen. Ähnli<strong>ch</strong> verhält es si<strong>ch</strong> mit den in<br />

derselben Zeitspanne entwendeten S<strong>ch</strong>muckstücken.<br />

BEURTEILUNG<br />

Unbekannte Organisationsstruktur<br />

Bisher konnte keine übergeordnete Organisationsstruktur<br />

der vers<strong>ch</strong>iedenen Tätergruppen<br />

entdeckt werden. Die Erkenntnis, dass nur sehr<br />

wenige Teile des Deliktsguts wieder aufgefunden<br />

LAGE<br />

Aufsehen erregende Prozesse<br />

und Urteile<br />

Standen in den Vorjahren die unmittelbaren<br />

Taten im Mittelpunkt des medialen Interesses,<br />

sorgten 2005 hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Prozesse und Urteile<br />

gegen Minderjährige und junge Erwa<strong>ch</strong>sene für<br />

Aufsehen, die Gewaltdelikte begangen hatten.<br />

Die vier Gewaltstraftäter zum Beispiel, die beim<br />

Raubüberfall in der Postgasse in Bern im Jahr<br />

2003 das Opfer so brutal niederges<strong>ch</strong>lagen hatten,<br />

dass sie wegen versu<strong>ch</strong>ter vorsätzli<strong>ch</strong>er Tö-<br />

<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />

worden sind, lässt aber auf gut organisiere Ab-<br />

satzwege für das Diebesgut<br />

s<strong>ch</strong>liessen. Es ist ebenfalls<br />

davon auszugehen, dass zumindest<br />

Teile der gestohlenen<br />

S<strong>ch</strong>muckstücke wieder in den<br />

legalen Handel gelangen.<br />

Eine Konzentration zeigt si<strong>ch</strong> bei der Täters<strong>ch</strong>aft:<br />

Ein Grossteil stammt aus Südost- respektive<br />

Osteuropa. Neben der S<strong>ch</strong>weiz sind au<strong>ch</strong><br />

weitere europäis<strong>ch</strong>e Länder wie zum Beispiel<br />

Deuts<strong>ch</strong>land und Österrei<strong>ch</strong> von diesem Kriminalitätsphänomen<br />

betroffen.<br />

MÖGLICHE ENTWICKLUNG<br />

Raubüberfälle statt Einbrü<strong>ch</strong>e<br />

Im Verglei<strong>ch</strong> zum Vorjahr waren 2005 die<br />

Blitzeinbrü<strong>ch</strong>e in Bijouterieges<strong>ch</strong>äfte rückläufig.<br />

Aus heutiger Si<strong>ch</strong>t dürfte dies auf zwei Faktoren<br />

zurückzuführen sein: auf bauli<strong>ch</strong>e Massnahmen<br />

zum besseren S<strong>ch</strong>utz der Bijouterien und auf die<br />

präventive Wirkung erfolgrei<strong>ch</strong>er polizeili<strong>ch</strong>er<br />

Ermittlungen mit der Festnahme mehrerer Täter.<br />

Aus Umfragen bei Na<strong>ch</strong>barstaaten wurde allerdings<br />

ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass verbesserte bauli<strong>ch</strong>e Massnahmen<br />

eine Verlagerung von Einbru<strong>ch</strong> zu Raub<br />

bewirkten. Dieser Trend könnte si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz manifestieren.<br />

7.2. Jugend- und Gewaltkriminalität<br />

tung unter Anklage standen, wurden zu elf, neun<br />

und se<strong>ch</strong>seinhalb Jahren Zu<strong>ch</strong>thaus verurteilt.<br />

Einer muss in eine Arbeitserziehungsanstalt. Die<br />

jungen Erwa<strong>ch</strong>senen, die 2003 in Yverdon einen<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en töteten, wurden vom Waadtländer<br />

Kreisgeri<strong>ch</strong>t zu 19 respektive 20 Jahren Zu<strong>ch</strong>thaus<br />

verurteilt.<br />

Trend zu mehr Gewalttätigkeit<br />

setzt si<strong>ch</strong> fort<br />

Bisher keine übergeordnete<br />

Organisationsstruktur der<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Tätergruppen<br />

entdeckt.<br />

Der seit längerem anhaltende Trend zu mehr<br />

Gewalttätigkeit bei Jugendli<strong>ch</strong>en setzte si<strong>ch</strong> fort.

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