BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch
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<strong>BERICHT</strong> 2004 5. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT<br />
5.2. Kriminelle Gruppen aus Südosteuropa<br />
LAGE<br />
Nur s<strong>ch</strong>wer zu dur<strong>ch</strong>bre<strong>ch</strong>ender<br />
Teufelskreis.<br />
Lage in Südosteuropa<br />
Die seit Jahren beoba<strong>ch</strong>tete Entwicklung in<br />
Südosteuropa hielt unvermindert an: Die organisierte<br />
Kriminalität profitierte au<strong>ch</strong> 2005 von<br />
s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>er beziehungsweise fehlender Re<strong>ch</strong>tsstaatli<strong>ch</strong>keit<br />
in vielen Staaten der Region und<br />
förderte ihrerseits dur<strong>ch</strong> systematis<strong>ch</strong>e Unterwanderung<br />
die Instabilität und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e dieser<br />
Staaten. Ein Teufelskreis, der nur s<strong>ch</strong>wer zu<br />
dur<strong>ch</strong>bre<strong>ch</strong>en ist. Die Massnahmen<br />
der Regierungen zur<br />
Bekämpfung der organisierten<br />
Kriminalität erweisen si<strong>ch</strong><br />
vielfa<strong>ch</strong> als wirkungslos. So haben si<strong>ch</strong> die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
Entwicklung und die demokratis<strong>ch</strong>e<br />
Konsolidierung in Albanien, Bosnien und Herzegowina,<br />
Mazedonien sowie in Serbien und Montenegro<br />
mitsamt dem Kosovo weiter verlangsamt.<br />
Kriminelle Gruppen<br />
ethnis<strong>ch</strong>-albanis<strong>ch</strong>er Herkunft<br />
Speziell im Kosovo profitierte die organisierte<br />
Kriminalität von der offenen Statusfrage und<br />
der unter anderem daraus resultierenden S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e<br />
re<strong>ch</strong>tsstaatli<strong>ch</strong>er Strukturen.Führende kriminelle<br />
Akteure bekleiden zwar häufig kein politis<strong>ch</strong>es<br />
Amt, stehen aber an der Spitze eines<br />
flexiblen Beziehungsgefle<strong>ch</strong>ts von Personen in<br />
offizieller Funktion. Davon ni<strong>ch</strong>t ausgenommen<br />
sind die Polizei, Si<strong>ch</strong>erheitsfirmen, paramilitäris<strong>ch</strong>e<br />
Gebilde, Parteien und Medien. Dur<strong>ch</strong> die<br />
zunehmende Kontrolle der Infrastruktur stärken<br />
sie ihren Einfluss auf Politik und Gesells<strong>ch</strong>aft.Die<br />
ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen und<br />
die teilweise fehlende Gegenwehr dur<strong>ch</strong> staatli<strong>ch</strong>e<br />
oder internationale Institutionen gaben<br />
ihnen oft freie Hand für kriminelle Aktivitäten.<br />
Kriminelle Gruppen<br />
serbis<strong>ch</strong>er Herkunft<br />
Der serbis<strong>ch</strong>en organisierten Kriminalität<br />
kam 2005 aufgrund ihrer Struktur, ihres Organisationsgrads<br />
und Beziehungsnetzes eine ni<strong>ch</strong>t zu<br />
unters<strong>ch</strong>ätzende Bedeutung zu. Die kriminellen<br />
Gruppen besitzen oft aus der Zeit des Milosevic-<br />
Regimes stammende direkte Kontakte zu politis<strong>ch</strong>en<br />
Behörden und Institutionen. Der Umfang<br />
dieser Beziehungen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
s<strong>ch</strong>wer abzus<strong>ch</strong>ätzen. Es bestätigte si<strong>ch</strong><br />
2005 erneut, dass das politis<strong>ch</strong>-kriminelle Gefle<strong>ch</strong>t<br />
um Milosevic und seine Getreuen weiter<br />
über Einfluss verfügt. Verbindungen zwis<strong>ch</strong>en<br />
Personen des politis<strong>ch</strong>en Lebens und der orga-<br />
nisierten Kriminalität ist au<strong>ch</strong><br />
in Zukunft eine besondere Bedeutung<br />
beizumessen. Darüber<br />
hinaus ers<strong>ch</strong>werte die all-<br />
gegenwärtige Korruption in Serbien den Kampf<br />
gegen die organisierte Kriminalität. Dies illustrieren<br />
zum Beispiel die Verhaftungen eines Ri<strong>ch</strong>ters<br />
des Obersten Geri<strong>ch</strong>ts Serbiens sowie des<br />
Stellvertretenden Sonderstaatsanwalts für<br />
organisiertes Verbre<strong>ch</strong>en wegen Korruptionsverda<strong>ch</strong>ts.<br />
Situation in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
Kriminelle Gruppen aus der Region, besonders<br />
aus Mazedonien, Albanien und dem<br />
Kosovo spielten in der Kriminalitätsentwicklung<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz unverändert eine bedeutende<br />
Rolle. Der si<strong>ch</strong> seit etwa zwei bis drei Jahren<br />
abzei<strong>ch</strong>nende Trend, dass die Bedeutung serbi-<br />
s<strong>ch</strong>er Gruppen zunimmt, hielt<br />
unvermindert an. Dies zeigte<br />
si<strong>ch</strong> im illegalen Betäubungsmittelhandel<br />
vor allem mit<br />
Kokain. Die Gruppen waren<br />
aber au<strong>ch</strong> in Geldwäs<strong>ch</strong>erei<br />
Allgegenwärtige Korruption<br />
in Serbien.<br />
Bedeutung südosteuropäis<strong>ch</strong>er<br />
krimineller<br />
Gruppierungen<br />
unverändert.<br />
involviert, im Mens<strong>ch</strong>enhandel und -s<strong>ch</strong>muggel<br />
tätig und begingen Delikte in den Berei<strong>ch</strong>en Eigentum,<br />
Zuhälterei und S<strong>ch</strong>utzgelderpressung.<br />
Einbrü<strong>ch</strong>e und Diebstähle, etwa die grosse Anzahl<br />
von Serieneinbrü<strong>ch</strong>en serbis<strong>ch</strong>er Banden in<br />
Bijouterien,bildeten ein weiteres S<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>t.<br />
Spielt bei den kriminellen Gruppen ethnis<strong>ch</strong>er<br />
Albaner die Familienzugehörigkeit eine bedeutende<br />
Rolle, so wird diese bei den serbis<strong>ch</strong>en<br />
kriminellen Gruppen dur<strong>ch</strong> das Gewi<strong>ch</strong>t eines<br />
gemeinsamen Herkunftsorts überlagert. In einigen<br />
Berei<strong>ch</strong>en wie im Drogenhandel war die<br />
S<strong>ch</strong>weiz 2005 Endmarkt, während sie bei anderen<br />
Delikten,etwa im Berei<strong>ch</strong> illegale Migration au<strong>ch</strong><br />
Transitland war.<br />
Die Aktivitäten krimineller Gruppen ethnis<strong>ch</strong>er<br />
Albaner haben si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>eidend<br />
verändert. Deren Netzwerke dominierten den gesamten<br />
S<strong>ch</strong>weizer Heroinmarkt und versu<strong>ch</strong>ten,<br />
<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />
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