BERICHT INNERE SICHERHEIT DER SCHWEIZ ... - EJPD - admin.ch
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S<strong>ch</strong>weiz bis heute vorwiegend<br />
Transitstaat für<br />
organisierte S<strong>ch</strong>leusungskriminalität.<br />
60<br />
<strong>BERICHT</strong> 2005 5. ORGANISIERTE KRIMINALITÄT<br />
für Personen mit einem Ni<strong>ch</strong>teintretensents<strong>ch</strong>eid,<br />
die Bes<strong>ch</strong>leunigung des Asylverfahrens und die<br />
konsequente Vollzugspolitik zurückgeführt werden.<br />
Weder die Abnahme der vom GWK registrierten<br />
illegalen Grenzübertritte und Aufenthalte<br />
no<strong>ch</strong> die rückläufige Zahl der Asylgesu<strong>ch</strong>e<br />
geben direkten Aufs<strong>ch</strong>luss über S<strong>ch</strong>leusungsaktivitäten<br />
in und dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>weiz. Die rückläufigen<br />
Zahlen bedeuten ni<strong>ch</strong>t, dass au<strong>ch</strong> die<br />
S<strong>ch</strong>leusungsaktivitäten abgenommen haben. Die<br />
S<strong>ch</strong>leuser verlagern ihre Aktivitäten auf immer<br />
s<strong>ch</strong>werer an der Grenze festzustellende Beihilfen<br />
zu illegaler Einreise und illegalem Aufenthalt.<br />
Organisierte<br />
S<strong>ch</strong>leusungskriminalität<br />
Die S<strong>ch</strong>lepperbanden und ihre Klientel sind<br />
multinational zusammengesetzt. Aktivitäten und<br />
Verbindungspersonen wurden 2005 in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Ländern inner- und ausserhalb der EU<br />
registriert. Für die organisierte<br />
S<strong>ch</strong>leusungskriminalität ist<br />
die S<strong>ch</strong>weiz bis heute vorwiegend<br />
Transitstaat, in dem illegale<br />
Migranten untertau<strong>ch</strong>en<br />
oder mit einer neuen Identität<br />
ausgestattet in die EU oder na<strong>ch</strong> Übersee weiterges<strong>ch</strong>leust<br />
werden. Kantonale und nationale<br />
Ermittlungen hatten bisher wenig Erfolg. Bislang<br />
konnte kein einziges Bundesverfahren<br />
wegen organisierter S<strong>ch</strong>leusungskriminalität eröffnet<br />
werden.<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
der Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggler<br />
Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>muggler passen ihre Modi Operandi<br />
den si<strong>ch</strong> ändernden Bestimmungen im<br />
Asyl- und Ausländerre<strong>ch</strong>t flexibel an. Sie wählten<br />
2005 vielfa<strong>ch</strong> Einreiseformen, die den S<strong>ch</strong>ein der<br />
Legalität wahrten, wie etwa S<strong>ch</strong>einehen oder die<br />
Einreise als Tourist oder Student. Au<strong>ch</strong> Visumsbefreiungen<br />
ma<strong>ch</strong>en Grenzs<strong>ch</strong>leusungen obsolet.<br />
Wo kein Visum verlangt wird und die Einreise auf<br />
einfa<strong>ch</strong>em, legalem Weg erfolgen kann, bedarf es<br />
der Hilfe eines S<strong>ch</strong>leppers ni<strong>ch</strong>t.<br />
Mit Verkauf und Verleih e<strong>ch</strong>ter, gültiger Papiere<br />
verdienten S<strong>ch</strong>lepper 2005 viel Geld. Der<br />
Verkauf eines ers<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>enen S<strong>ch</strong>weizervisums<br />
bra<strong>ch</strong>te bereits dreistellige Summen ein. In mehreren<br />
offiziellen S<strong>ch</strong>weizer Auslandsvertretungen<br />
kam in diesem Zusammenhang Korruptions-<br />
<strong>BERICHT</strong> <strong>INNERE</strong> <strong>SICHERHEIT</strong> <strong>DER</strong> <strong>SCHWEIZ</strong><br />
verda<strong>ch</strong>t auf. Mehrere registrierte Fälle von<br />
S<strong>ch</strong>einehen belegen die Betätigung von S<strong>ch</strong>lepperorganisationen<br />
in Ehe- und Partnervermitt-<br />
lungsges<strong>ch</strong>äften. Für kriminelle<br />
und terroristis<strong>ch</strong>e Akteure<br />
erwiesen si<strong>ch</strong> Ehes<strong>ch</strong>liessungen<br />
als besonders<br />
vorteilhaft. Na<strong>ch</strong> Erwerb der<br />
Niederlassung ist es kaum und na<strong>ch</strong> Erwerb des<br />
S<strong>ch</strong>weizer Bürgerre<strong>ch</strong>tes ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, die betreffende<br />
Person auszuweisen. Private Spra<strong>ch</strong>und<br />
Hotelleries<strong>ch</strong>ulen stellten ein zunehmend<br />
attraktives Feld für die <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>leusungskriminalität<br />
dar. Die S<strong>ch</strong>lepper profitieren hier<br />
davon, dass es na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>em Re<strong>ch</strong>t sehr<br />
einfa<strong>ch</strong> ist, private, ni<strong>ch</strong>t öffentli<strong>ch</strong> subventionierte<br />
S<strong>ch</strong>ulen zu eröffnen.<br />
Wi<strong>ch</strong>tige Fälle 2005<br />
Verkauf und Verleih e<strong>ch</strong>ter,<br />
gültiger Papiere war 2005<br />
ein lukratives Ges<strong>ch</strong>äft.<br />
● S<strong>ch</strong>lepper versu<strong>ch</strong>ten wiederholt bei S<strong>ch</strong>weizer<br />
Auslandsvertretungen mit Beste<strong>ch</strong>ung,<br />
aber au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> physis<strong>ch</strong>en und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />
Druck auf das Personal,Visa zu erlangen.Ende<br />
2004 und 2005 wurden in Peru, Russland,<br />
Oman, der Demokratis<strong>ch</strong>en Republik Kongo,<br />
Nigeria sowie Serbien und Montenegro Hunderte<br />
von Visa unre<strong>ch</strong>tmässig ausgestellt.<br />
● Im September wurden bei einem Einbru<strong>ch</strong> in<br />
die S<strong>ch</strong>weizer Bots<strong>ch</strong>aft in Madrid mehrere<br />
Dutzend S<strong>ch</strong>weizer Blankopässe und Visaformulare<br />
gestohlen.<br />
● Im Kanton Glarus wurde eine S<strong>ch</strong>einehe zwis<strong>ch</strong>en<br />
einer S<strong>ch</strong>weizerin und einem Kosovo-<br />
Albaner aufgedeckt, der Kommandant der<br />
Befreiungsarmee von Presevo, Medveda und<br />
Bujanovac war. Die Ehe war 2003 vom damals<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz lebenden Bruder des Ehemannes<br />
arrangiert worden. Der S<strong>ch</strong>weizerin,<br />
einer Sozialhilfeempfängerin, wurden für die<br />
Ehes<strong>ch</strong>liessung Geldbeträge von bis zu 30’000<br />
Franken plus monatli<strong>ch</strong>e Zahlungen von 1’999<br />
Franken geboten, jedo<strong>ch</strong> nur zum Teil ausgezahlt.<br />
Die Familie des Gatten drohte der<br />
Frau zudem mit Gewalt,falls sie die S<strong>ch</strong>einehe<br />
denunziere.<br />
● Wiederholt reisten Chinesen in Gruppen von<br />
bis zu mehreren Dutzend Personen mit einem<br />
Touristenvisum in die S<strong>ch</strong>weiz ein und tau<strong>ch</strong>ten<br />
unter. Vermutli<strong>ch</strong> dient in diesen Fällen<br />
das Touristenvisum dazu, in die EU, vornehmli<strong>ch</strong><br />
na<strong>ch</strong> Frankrei<strong>ch</strong> oder Grossbritannien,<br />
weiterzureisen und dort s<strong>ch</strong>warz zu arbeiten.<br />
Mit dem in den Na<strong>ch</strong>barstaaten der S<strong>ch</strong>weiz