Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011
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Poster | Gerontopsychiatrie<br />
P37<br />
Negativer Zusammenhang zwischen EEG-Vigilanz und zerebralem<br />
Glucosestoffwechsel bei Patienten mit depressiver Episode o<strong>der</strong> leichter kognitiver<br />
Störung – eine simultane EEG/FDG-PET-Untersuchung<br />
T. Günther, P. Schönknecht, S. Hesse, S. Olbrich, C. San<strong>der</strong>, G. Becker, J. Luthardt, U. Hegerl, O.<br />
Sabri, Leipzig<br />
Einleitung: Die [18F]Fluorodesoxyglucose-Positronenemissionstomographie (FDG-PET) wird standardmäßig<br />
bei <strong>der</strong> Untersuchung des zerebralen Glucosestoffwechsels von Patienten mit Depression o<strong>der</strong> kognitiver<br />
Störung eingesetzt. Frühere Befunde aus dem Bereich <strong>der</strong> neuronalen Bildgebung lassen einen<br />
Zusammenhang zwischen Elektroenzephalogramm (EEG)-Vigilanz und zerebraler Glucosestoffwechselrate<br />
(GSR) vermuten. In <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurde dieser Zusammenhang erstmals im Rahmen <strong>der</strong><br />
Routinediagnostik mit FDG-PET untersucht.<br />
Methoden: 14 Patienten mit einer depressiven Episode o<strong>der</strong> Leichter Kognitiver Störung (LKS) wurden<br />
mittels simultaner EEG und FDG-PET unter Ruhebedingungen untersucht. Das Vigilanzmaß (als Anteil <strong>der</strong><br />
hoch vigilanten Stadien am gesamten EEG gewichtet an <strong>der</strong> Aufnahme von FDG-6-Phosphat ins Gewebe)<br />
wurde mittels des automatischen VIGALL-Algorithmus (Vigilanz-Algorithmus-Leipzig zur Klassifikation von<br />
Vigilanzstadien) bestimmt. Mithilfe <strong>der</strong> Statistical nonParametric Mapping toolbox wurde eine voxelweise<br />
einfache lineare Regression mit dem Vigilanzmaß als Prädiktor und <strong>der</strong> GSR als Kriterium geschätzt.<br />
Ergebnisse: Es fand sich eine negative Korrelation zwischen EEG-Vigilanz und GSR beidseitig in frontalen<br />
und temporalen Regionen, dem Gyrus Cinguli und dem rechten Thalamus.<br />
Diskussion: Die Regionen mit vigilanzassoziierten Verän<strong>der</strong>ungen des Glucosestoffwechsels in unserer<br />
Untersuchung korrespondierten teilweise mit den Regionen krankheitsassoziierter Verän<strong>der</strong>ungen bei<br />
Depression o<strong>der</strong> LKS aus früheren Untersuchungen. Eine simultane Kontrolle <strong>der</strong> EEG-Vigilanz könnte zur<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Sensitivität und Spezifität <strong>der</strong> Routinediagnostik mit FDG-PET beitragen.<br />
8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 101