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Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

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Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

Der Einfluß <strong>der</strong> Zytokine auf die Wachheitsregulation<br />

J. Weschenfel<strong>der</strong>, H. Himmerich, Leipzig<br />

Im Vortrag wird eine Literaturübersicht zum Einfluß <strong>der</strong> Zytokine auf die Wachheitsregulation gegeben.<br />

Erkrankungen, die mit einer erhöhter Produktion pro-inflammatorischer Zytokine einhergehen - wie Rheumatoide<br />

Arthritis und HIV - sind mit vermehrter Schläfrigkeit assoziiert. Die Narkolepsie ist eine prototypische Störung <strong>der</strong><br />

Wachheitsregulation, die durch exzessive Tagesschläfrigkeit charakterisiert ist. Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> engen<br />

Beziehung zwischen <strong>der</strong> Narkolepsie und dem humanen Leukozytenantigen HLA-DR2 wurde darüber diskutiert,<br />

ob das Immunsystem eine wesentliche Rolle in <strong>der</strong> Pathogenese <strong>der</strong> Narkolepsie spielt. Genetische Befunde und<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Plasmakonzentrationensmessungen des Zytokins Tumornekrosefaktor-a (TNF-a) und seiner<br />

löslichen Rezeptoren legen tatsächlich eine pathophysiologische Rolle des TNF-a-Systems hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Entwicklung einer Narkolepsie nahe.<br />

Psychopharmaka, die zu einer Aktivierung TNF-a-Systems führen (z. B. Mirtazapin, Clozapin und Olanzapin)<br />

haben als eine Hauptnebenwirkung die Sedierung. Die Gabe von Interferonen (z. B. IFN-a) zur Behandlung von<br />

Krebserkrankungen o<strong>der</strong> Hepatitis C geht häufig mit einer Fatigue-Symptomatik und erhöhter Schläfrigkeit einher.<br />

Interleukin (IL)-1ß und TNF-a entfalten ihre ihre somnogenen Effekte über den intrazellulären Signalweg des<br />

nukleären Faktors kB (NF-kB) und beeinflussen so die Produktion von weiteren an <strong>der</strong> Vigilanzregulation<br />

beteiligten Signalstoffen. Es gibt aber auch antisomnogen wirkende Zytokine wie IL-4, IL-10, IL-13 und den IL-1-<br />

Rezeptorantagonisten.<br />

Zusammengefasst scheinen Zytokine eine wesentliche Rolle in <strong>der</strong> Regulation des Wachheitsgrades zu spielen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 47

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