Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

Poster | Forensik
P40
The COPING Project - Children of Prisoners, Interventions and Mitigations to
Strengthen Mental Health
M. Schuster, J. Adele, M. Schützwohl, Dresden
Hintergrund: COPING ist ein kindzentriertes Projekt, das zum Ziel hat, die Bedarfs- und
Versorgungssituation der Kinder von Strafgefangenen sowie deren Resilienz und Vulnerabilität in Bezug auf
psychische Probleme zu untersuchen. Diese Gruppe ist maßgeblich von zerstörten Familienstrukturen,
finanziellen Nöten, Stigmatisierung und Ausgrenzung betroffen, die zu extremen Formen der
Benachteiligung im sozialen und schulischen Kontext führen und ein deutlich erhöhtes Risiko für das
Auftreten psychischer und Verhaltensauffälligkeiten bereits im Kindesalter bis hin zur Entwicklung
psychischer Erkrankungen und Delinquenz im Erwachsenenalter bedingen können.
Methodik: In das von der EC finanzierte Projekt sind vier europäische Länder (UK, Deutschland, Rumänien
und Schweden) mit zehn Studienzentren sowie das Quaker United Nations Office in der Schweiz und
EUROCHIPS in Frankreich involviert. In jedem Land werden 250 Kinder eines inhaftierten Elternteils mit
dem Strength to Difficulties Questionnaire (SDQ), dem KIDSCREEN und der Rosenberg Self-Esteem Scale
(RSE) befragt, um Bewältigungsstrategien und psychische Probleme zu erfassen und mit Normstichproben
zu vergleichen. An einer kleineren Stichprobe von Kindern (n = 40) und deren Eltern werden im Rahmen
eines qualitativen Interviews (Child-centred interview) detaillierte Informationen zum Einfluss der elterlichen
Haft und bestehender Versorgungsangebote eruiert. Zur Ermittlung der Bedarfsdeckung werden
Interventionen zur Unterstützung dieser Familien systematisch erfasst, kategorisiert und beschrieben.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse der Befragung der Kinderkohorte werden präsentiert. Die Studie liefert
Erkenntnisse über Situation und Bedürfnisse dieser Kinder.
8. Mitteldeutsche Psychiatrietage | 104