Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011
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Symposiumsvortrag 09.09.<strong>2011</strong> 16:30:00<br />
VII. Symposium Magdeburg/Jena: Neurobiologie schizophrener Erkrankungen – Relevanz für die Therapie<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Neuroplastizität durch körperliches Training: eine alternative biologische<br />
Therapie <strong>der</strong> Schizophrenie<br />
FG. Pajonk, Liebenburg<br />
Körperliches Training kann strukturelle und funktionelle Verän<strong>der</strong>ungen des Gehirns bewirken und das Volumen<br />
<strong>der</strong> grauen Substanz vergrößern. Auch bei psychisch Kranken sind solche Verän<strong>der</strong>ungen bekannt; bislang gibt<br />
es aber nur wenige Studien zu diesem Thema. Ein vielfach replizierter Effekt ist die Erhöhung neurotropher<br />
Faktoren durch körperliches Training (z. B. BDNF, NGF), die im Tiermodell zu erhöhter Neurogenese, neuronaler<br />
Aussprossung und synaptischer Plastizität führen. Bei gesunden älteren Probanden gingen körperliche Aktivitäten<br />
mit einem höheren Spiegel des neurotrophen Granulozyten-Kolonie stimulierenden Faktors (G-CSF), einem<br />
größeren Volumen <strong>der</strong> grauen Substanz im präfrontalen Kortex und im Gyrus cinguli und mit verbesserter<br />
Gedächtnisleistung einher. In einer weiteren Untersuchung an gesunden Studenten korrelierte ein höherer BDNF-<br />
Gehalt als Folge körperlichen Trainings mit verbesserter Merkfähigkeit. Eine eigene Untersuchung an<br />
schizophrenen Patienten und Gesunden zeigte eine mit <strong>der</strong> Trainingsintensität korrelierte Zunahme des<br />
Hippocampusvolumens und des Frontalhirns, nicht aber <strong>der</strong> Amygdala. Dies deutet darauf hin, dass sich die<br />
mittels Sport ausgelösten neurobiologischen Effekte unterschiedlich auf einzelne Hirnstrukturen auswirken<br />
könnten.<br />
8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 35