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Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

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Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />

IX. Symposium Leipzig: Psychopathologische Syndrome und Vigilanzregulationsstörungen<br />

EEG-Vigilanz und das Autonome Nervensystem<br />

S. Olbrich, Leipzig<br />

Es ist bekannt, dass <strong>der</strong> parasympathische Zweig des autonomen Nervensystems während des Abfalls <strong>der</strong><br />

Vigilanz aktiver und <strong>der</strong> sympathische Teil inaktiver wird. Dennoch ist wenig über den Zusammenhang zwischen<br />

EEG-Vigilanzstadien und Markern autonomer Aktivität bei hoher zeitlicher Auflösung bekannt. Da gerade im<br />

Zusammenhang mit affektiver und an<strong>der</strong>er neuropsychiatrischer Erkrankungen die Vigilanzregulation als<br />

pathogenetischer Faktor diskutiert wird, ist eine genaue Kenntnis des Zusammenspiels zentraler und peripherer<br />

Aktivität von grundlegen<strong>der</strong> Bedeutung. Ziel dieser Studie war es, die Beziehung zwischen zentralnervöser EEG-<br />

Vigilanzstadien und <strong>der</strong> Aktivität des autonomen Nervensystems mit einer zeitliche hohen Auflösung von einer<br />

Sekunde zu untersuchen. Hierzu wurden 15 Minuten Ruhe EEG, Herzraten und elektro<strong>der</strong>male Hautaktivität bei 54<br />

gesunden Probanden gemessen. Mit Hilfe des Vigilanz Algorithmus Leipzig (VIGALL) wurden Ein-Sekund en EEG-<br />

Segmente in sieben verschiedenen Vigilanzstadien zugeordnet. Die Assoziation zwischen Vigilanzstadien und <strong>der</strong><br />

Aktivität des autonomen Nervensystems wurde mittels eines „fixed-effects-regression“ Models und<br />

Kreuzkorrelationen <strong>der</strong> Zeitreihen berechnet. Hohe Vigilanzstadien waren assoziiert mit signifikant höheren Werten<br />

<strong>der</strong> Hautaktivität und er Herzraten. Die höchsten Korrelationen zwischen EEG-Vigilanz und ANS-Werten wurden<br />

bei nur sehr geringer zeitlicher Verzögerung zwischen den Zeitreihen gefunden. Nur die Herzratenaktivität zeigte<br />

intermittierende Zunahmen in Rahmen eines zentralen Vigilanzzunahme, nicht jedoch die elektro<strong>der</strong>male<br />

Hautaktivitätr. EEG-Vigilanz und die Aktivität des autonomen Nervensystems, insbeson<strong>der</strong>e die Herzrate, sind<br />

sehr eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft und reagieren ohne wesentliche zeitliche Verzögerung. Die Ergebnisse zeigen,<br />

dass die EEG-Vigilanzstadien ein gutes Abbild <strong>der</strong> Erregung des gesamten Nervensystems bieten und für die<br />

weitere Aufklärung des Einflusses <strong>der</strong> Vigilanzuregulation z.B. bei neuropsychiatrischen Erkrankungen genutzt<br />

werden können.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 49

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