Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011
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Symposiumsvortrag 10.09.<strong>2011</strong> 14:30:00<br />
XII. Neurobiologie von Depression und Suizid – Relevanz für die Therapie<br />
Die Rolle des Immunsystems in <strong>der</strong> Pathophysiologie und <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Depression<br />
H. Himmerich, J. Schönherr, N. Lichtblau, Leipzig<br />
Bei depressiven Patienten wurden vielfach Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Produktion von Zytokinen wie dem<br />
Tumornekrosefaktor-a (TNF-a) gefunden. Vor allem pro-inflammatorische Zytokine können über verschiedene<br />
Mechanismen depressiogen wirken: eine Aktivierung <strong>der</strong> Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, eine<br />
Aktivierung <strong>der</strong> Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO) mit konsekutiver Tryptophandepletion, eine Verstärkung <strong>der</strong><br />
Serotonin-Wie<strong>der</strong>aufnahme und cerebrale apoptotische Prozesse. Antidepressiva drosseln die Produktion proinflammatorischer<br />
Zytokine möglicherweise über eine Hochregulation von regulatorischen T-Zellen (Tregs).<br />
Zytokinantagonisten wie Etanercept und Immunmodulatoren wie Celecoxib können antidepressiv wirken. Diese<br />
biologisch-immunologischen Befunde zeigen jedoch nur eine mögliche Sichtweise auf das vielschichtige<br />
Phänomen depressiver Erkrankungen auf.<br />
8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 59