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Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

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Poster | Schizophrenie<br />

P02<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> postischämischen reaktiven Hyperämie in <strong>der</strong> akuten Schizophrenie<br />

S. Berger, Jena<br />

Schizophrene Patienten leiden an einer erhöhten kardialen Mortalität. Als eine pathophysiologische<br />

Ursache wurde in vergangenen Studien eine verän<strong>der</strong>te autonome Modulation beschrieben. Im Rahmen<br />

internistischer Erkrankungen wurde die Endothelfunktion als herausragen<strong>der</strong> Parameter zur Stratifizierung<br />

des kardialen Risikos identifiziert. Ziel unserer Studie war es, die postischämische reaktive Hyperämie<br />

(PORH) als Marker <strong>der</strong> Endothelfunktion in <strong>der</strong> akuten Schizophrenie zu analysieren.<br />

Wir untersuchten 21 unmedizierte Patienten mit einer paranoiden Schizophrenie, sowie 21 gesunde<br />

Kontrollprobanden mit <strong>der</strong> LDF-Methode (Laser-Doppler Flowmetrie). Der lokale Blutfluss <strong>der</strong><br />

Mikrozirkulation am rechten Unterarm wurde vor, während und nach Kompression <strong>der</strong> A. brachiales (3 min,<br />

bei 200 mmHg) gemessen. Die maximale postischämische Hyperämie (PORH_max=PORH_Peak-Baseline),<br />

<strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Hyperämie, die Zeit bis zum maximalen Peak (Tp) und das Verhältnis des Ruheblutflusses<br />

zur Hyperämie (PORH_index= AUCprä/AUCpost) wurden berechnet.<br />

Der Blutfluss vor Ischämie unterschied sich nicht zwischen Patienten und Kontrollen. Die Zeit bis zur<br />

maximalen Hyperämie war in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> unmedizierten Schizophrenen im Vergleich zur<br />

Kontrollgruppe signifikant verkürzt. Der Anstieg <strong>der</strong> Hyperämie war signifikant steiler. Das Verhältnis des<br />

Blutflusses nach Ischämie zum Ruheblutfluss war bei Schizophrenen signifikant reduziert.<br />

Unmedizierte Patienten mit Schizophrene zeigen einen schnelleren Eintritt <strong>der</strong> maximalen initialen<br />

Hyperämie und eine vermin<strong>der</strong>te prolongierte Hyperämie. Diese Ergebnisse weisen auf eine verän<strong>der</strong>te<br />

Endothelfunktion und auf ein erhöhtes kardiales Risikoprofil junger Patienten mit Schizophrenie hin. Eine<br />

gesteigerte sympathische Aktivität und Störungen im Prostaglandin- und NO-Stoffwechsel könnten zu den<br />

genannten Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Schizo phrenie führen.<br />

8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 63

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