Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011

Symposiumsvortrag 09.09.2011 16:30:00
VIII. Besondere Themen der Psychiatrie und Psychotherapie
Hypnose und Autogenes Training in Ostdeutschland 1945 - 2000
W. Krause, Blankenburg
Die Hypnose als ältestes Psychotherapieverfahren und vermutlich vor allem durch die Verwandtschaft zu
Pawlowschem Gedankengut fand bereits in den 40-er und 50-er Jahren offizielle Unterstützung, Förderung und
Anerkennung in der damaligen Sowjetischen besatzungszone und späteren DDR.
Kleinsorge und Klumbies entwickelten mit der Ablationshypnose ein besonders rationelles Verfahren, das mit der
Jenenser Schule zunächst im universitären Raum Anklang fand und im weiteren Verlauf im gesamten Ostblock
und darüber hinaus besonders bei der Schmerztherapie eingesetzt wurde.
Der aus der Emigration in den USA zurückgekehrte A. Katzenstein konnte eine international anerkannte
Forschergruppe in Berlin-Buch aufbauen. So wurde das Autogene Training (AT) zum Basispsychotherapeutikum in
der gesamten DDR. AT und Biofeedback wurden gezielt in der Psychosomatik beforscht und darüber in
Frankreich publiziert.
Eine Sektion für Autogenes Trainin g und Hypnose - Mitglieder waren Ärzte und Psychologen - war auf nationalen
DDR-Kongressen und im Rahmen der Psychotherapieveranstaltungen sozialistischer Länder aktiv. Katzenstein
förderte die Verbreitung auch neuerer Gedanken von Milton Erickson. Im Laufe der 80-er Jahre gab es
eigenständige, auch international beachtete Publikationen.
Der Prozess innerhalb der Wiedervereinigung gestaltete sich schon aufgrund unterschiedlicher berufsständischer
Interessen schwieriger als erwartet.
Quelle: Michael Geyer (HG): Psychotherapie in Ostdeutschland. Geschichte und Geschichten.
1945 - 1995. ISBN 978-3-525-40-177-4
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