Stand der Ursachen - Mitteldeutsche Psychiatrietage 2011
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Poster | Schizophrenie<br />
P10<br />
PPI-assoziiertes sensomotorisches Gating, Psychopathologie und Antipsychotika bei<br />
schizophrenen Patienten im Kurzzeitverlauf<br />
N. Siafarikas, J. Zimmermann, S. Watzke, J. Langosch, J. Wong, A. Hamm, A. Weike, U. Preuss,<br />
Halle/Saale<br />
Einleitung: Die Prä-Puls-Inhibition (PPI) <strong>der</strong> akustischen Schreckreaktion ist bei schizophrenen Patienten<br />
gegenüber gesunden Kontrollen gestört. Die PPI gilt als Korrelat für für sensomotorisches Gating. Bisher<br />
liegen mehrheitlich Querschnittsstudien vor, die auf unterschiedliche Effekte verschiedener Antipsychotika<br />
auf die PPI bei <strong>der</strong> Schizophrenie hindeuten. In dieser prospektiven Studie untersuchen wir den Verlauf von<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> PPI über 4 Wochen unter Berücksichtigung von Medikamenten und Psychopathologie.<br />
Methoden: Schizophrene Patienten (n=39) wurden mit Kontrollen (n=39) in die offene prospektive Studie<br />
eingeschlossen (keine Randomisation o<strong>der</strong> Verblindung). Die diagnostischen Kriterien sowie die<br />
Vorgeschichte wurden mittels eines strukturierten Interviews erfasst. Die akustische Schreckreaktion (PPI)<br />
und <strong>der</strong> psychopathologische Befund (PANSS) wurden an 3 Zeitpunkten (T1-T3) bestimmt (Aufnahme,<br />
nach 14 und 30 Tagen follow-up).<br />
Ergebnisse: Unter offenen Bedingungen wurden die Patienten mit einem typischen o<strong>der</strong> atypischen<br />
Antipsychotikum behandelt. Zum Zeitpunkt T1 zeigten sich signifikante Defizite <strong>der</strong> PPI bei Patienten<br />
gegenüber Kontrollen. Ein Zusammenhang von Ausmaß <strong>der</strong> Defizite zu Art des Antipsychotikums konnte zu<br />
keinem Zeitpunkt beobachtet werden. Ebenso wenig zeigte sich ein entsprechen<strong>der</strong> Zusammenhang zum<br />
psychopathologischen Befund (PANSS).<br />
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie decken sich mit bisherigen Ergebnissen prospektiver Studien.<br />
Zusammengefasst zeigten sich signifikante Unterschiede <strong>der</strong> PPI zwischen Patienten und Kontrollen nur<br />
initial, aber nicht im Kurzzeitverlauf. Es ergab sich damit kein Hinweis, dass die verabreichten typischen<br />
und atypischen Antipsychotika einen Einfluss auf die Rückbildung <strong>der</strong> Defizite <strong>der</strong> PPI im beobachten<br />
Zeitraum haben noch zeigte sich ein Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> Psychopathologie, so dass<br />
die PPI ein möglicherweise unabhängiger biologischer Marker für die Befundbesserung bei schizophrenen<br />
Patienten angesehen werden kann.<br />
8. <strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Psychiatrietage</strong> | 72